Sentence ID IBUBd9boRXW6uEXXnUITDWt9OCk



    particle
    de [Einleitung des Konjunktivs]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-lit
    de geschehen

    Inf_Aux.mtw
    V\inf

    preposition
    de [satzeinleitende Form der Präp. r]

    (unspecified)
    PREP

    preposition
    de [temporal]

    (unspecified)
    PREP

    adjective
    de anderer

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    substantive_masc
    de Tag

    (unspecified)
    N.m:sg

    particle
    de [Einleitung des Konjunktivs]

    (unspecified)
    PTCL

    pronoun
    de ein [unbestimmter Artikel sg.c.]

    (unspecified)
    PRON

    substantive_masc
    de Bote

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_irr
    de kommen

    Inf_Aux.mtw
    V\inf




    2,59
     
     

     
     

    preposition
    de aus

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    substantive_masc
    de Land (geogr.-polit.)

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de [Genitiv (invariabel)]

    (unspecified)
    gen

    place_name
    de Das Schwarze Land (Ägypten)

    (unspecified)
    TOPN

    particle
    de [Umstandskonverter]

    Aux.jw.stpr.3sgm_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    verb_2-lit
    de kennen

    PsP.3sgm_Aux.jw
    V\res-3sg.m

    substantive_masc
    de Schrift

    (unspecified)
    N.m:sg

    particle
    de [Einleitung des Konjunktivs]

    Aux.mtw.stpr.3sgm_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    verb_2-lit
    de lesen

    Inf_Aux.mtw
    V\inf

    substantive_masc
    de Name

    Noun.sg.stpr.2sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    preposition
    de auf

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    substantive_masc
    de Stele

    (unspecified)
    N.m:sg

    particle
    de [in nicht-initialem Hauptsatz]

    Aux.jw.stpr.2sgm_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    preposition
    de [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de empfangen

    Inf_Aux.jw
    V\inf

    substantive_masc
    de Wasser

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    substantive_fem
    de Westen (Totenreich)

    (unspecified)
    N.f:sg

    preposition
    de wie

    (unspecified)
    PREP

    demonstrative_pronoun
    de die [Artikel pl.c.]

    (unspecified)
    art:pl

    substantive_masc
    de Gott

    Noun.pl.stabs
    N.m:pl

    relative_pronoun
    de der welcher (invariabel)

    (unspecified)
    REL:m.sg




    2,60
     
     

     
     

    adverb
    de da, dort

    (unspecified)
    ADV

de Und kann (es dann nicht) geschehen, (dass du) an einem anderen Tag (d.h. irgendwann) - falls ein Bote aus dem Land Ägypten kommt, der lesen kann (wörtl.: der die Schrift kennt), und falls er deinen Namen auf der Stele liest - das Wasser des Westens (oder: Wasser 〈im〉 Westen) empfangen wirst gleichwie die Götter, die dort sind?"

Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Simon D. Schweitzer, Peter Dils, Anja Weber (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/24/2023)

Comments
  • mtw ḫpr jr m{-sꜣ} ky hꜣw ...: Die Konstruktion ist nicht ganz klar, vgl. F. Hintze, Untersuchungen zu Sprache und Stil neuäygptischer Erzählungen; Teil 2; Berlin 1952 (VIO 6), S. 272. Wegen des mtw handelt es sich auf jeden Fall um einen Konjunktiv, der das Vorherige fortsetzt (der Kommentar von Schipper, S. 89, Anm. 290 ist missverständlich). A. Erman, ZÄS 38, 1900, S. 12 schloss die Phrase mtw ḫpr daher noch an den vorherigen Satz an: "und so ist es geschehen" (dem folgte Goedicke, S. 110). Laut H. Satzinger, Neuägyptische Studien. Die Partikel jr. Das Tempussystem; Wien 1976 (WZKM Beiheft 6), S. 31 handelt es sich bei der Phrase mtw ḫpr um einen Konjunktiv ohne Subjekt (das ja sowieso bedeutungsleer ist). Das Folgende ist eigentlich ein syntaktisch selbständiger Satz, der durch ḫpr, das hier nur als Hilfsverb dient, formal in einen Infinitiv verwandelt wird. Dieser "Infinitiv" kann dann natürlich in einen Konjunktiv konvertiert werden. Durch mtw ḫpr wird also der darauf folgende, eigenständige Satz in einen Konjunktiv umgewandelt, der wie die beiden vorangegangenen Konjunktive den negativen Aorist bw jri̯=k ršj von Zeile 2,54 fortsetzt (vgl. dazu Satzinger, ebd.).

    jr m{-sꜣ} ky hꜣw: Normalerweise wäre hier noch die koordinierende Partikel ḫr zu erwarten, die aber wegfällt, da mit mtw ḫpr bereits eine Koordination angegeben ist, Satzinger, ebd., S. 32. Wäre der Satz also nicht in einen Konjunktiv verwandelt worden, müsste er demnach also mit ḫr jr und nicht mit bloßem jr beginnen. F. Neveu, La particule ḫr en néo-égyptien. Étude synchronique; Paris 2001 (EME 4), S. 97-125 führte nun die verschiedenen Satztypen auf, die mit ḫr jr beginnen können; einer nach dem Muster ḫr jr m-sꜣ findet sich jedoch nicht darunter. Vorausgesetzt, dass m-sꜣ bisher nur nicht in diesem Gebrauch belegt ist, wäre eine Emendation vorzunehmen. Hier würden sich die bei Neveu belegten Formen (ḫr) jr m oder (ḫr) jr ḥr-sꜣ anbieten. Da es sich bei ky hꜣw um einen Zeitpunkt und nicht um eine Zeitspanne handelt, ist ersteres letzterem vorzuziehen.

    mtw wꜥ jwpwtj jy... und mtw=f ꜥš...: Diese beiden Konjunktive sind sehr problematisch, da der Bezug unklar ist. Zunächst sind scheinbar folgende Bezugsebenen denkbar: (1) Sie setzen die vorangegangene temporale Angabe fort (dies ist der Vorschlag von Satzinger, ebd., S. 269, Anm. 8); (2) sie setzen die Aussage des vorangegangenen Konjunktivs, also den Inhalt von ḫpr, fort; (3) sie stehen auf derselben Ebene wie die anderen vorangegangenen Konjunktive. Möglichkeit (1) ist m.E. contra Satzinger auszuschließen: Der Konjunktiv kann die Zeitangabe nicht direkt fortführen, zu diesem Zweck wäre vielleicht ein Umstandssatz oder eine Nominalphrase wie etwa bei der Lokalbestimmung jr pꜣj Ḏddnnꜣ pꜣ ky j:sš{sꜣ}=k r=f ("was dieses Sidon betrifft, d(ies)en anderen (Ort), an dem du vorbeigefahren bist") von Zeile 1,59-2,1 zu erwarten. Weiterhin ist eine Erweiterung der Temporalangabe durch einen Konjunktiv nicht nur nicht zu erwarten, sondern grammatisch sogar unmöglich, da der Konjunktiv nur verbale Bedeutungsträger fortsetzen kann (F. Junge, Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen; Wiesbaden 1996, S. 246-248) und in der Phrase jr m-sꜣ ky hꜣw nichts dergleichen steckt. Möglichkeit (2) ist ebenfalls auszuschließen: Die Aussage des ḫpr ist inhaltlich nahezu bedeutungsleer; eine Übersetzung "und (es) geschieht und ein Bote kommt..." ist inhaltlich zudem durch das eingeschobene jr m-sꜣ ky hꜣw problematisch. Damit bleibt eigentlich nur Möglichkeit (3) übrig: Sie stehen auf derselben Ebene wie die vorherigen Konjunktive und führen den negativen Aorist fort. Doch wie lässt sich die Position der temporalen Phrase jr m-sꜣ ky hꜣw erklären? Nach dem Temporalsatz ist ein Hauptsatz zu erwarten, bei dem es sich eigentlich nur um den Satz jw=k (ḥr) šzp... handeln kann (vgl. zu den Hauptsätzen nach derartigen Temporalphrasen Neveu, ebd., S. 104 und 106 und die Tabelle bei Satzinger, ebd., S. 35). Die beiden zwischen Temporal- und Hauptsatz stehenden Konjunktive könnten dann als Parenthese verstanden werden, die damit in gewisser Weise natürlich auch die Temporalphrase und mtw ḫpr fortführen (also die Möglichkeiten (1) und (2)), aber auf einer anderen syntaktischen Ebene. Diese Syntax erscheint zwar für einen Text wie Wenamun recht komplex, aber sie hat den Vorteil, mit nur einer einzigen Emendation (wenn überhaupt nötig, s.o.) die grammatische Struktur erklären zu können. Die beiden Konjunktive der Parenthese wurden hier mit "falls" übersetzt, da in dem Aorist, den sie fortsetzen, ja eine gewisse irreale Aussage steckt und die Parenthese zudem eine Einschränkung des jw=k šzp... darstellt: Das Wasser wird natürlich nur empfangen, FALLS ein schreibkundiger Ägypter kommt und FALLS er die Stele liest. Die Übersetzung ähnelt damit der von Satzinger, ebd., S. 31 gegebenen, unterscheidet sich aber dennoch in der Deutung der syntaktischen Strukturen.

    mw jmn.t: Es handelt sich dabei um einen direkten Genitiv (Golénischeff, RecTrav 21, S. 95) oder es ist die Präposition m ausgefallen und es ist zu lesen "Wasser 〈im〉 Westen (d.h. im Jenseits)" (Erman, ZÄS 38, S. 12).

    Commentary author: Lutz Popko; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch; Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 06/26/2015

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: IBUBd9boRXW6uEXXnUITDWt9OCk
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Please cite as:

(Full citation)
Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Simon D. Schweitzer, Peter Dils, Anja Weber, Sentence ID IBUBd9boRXW6uEXXnUITDWt9OCk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9boRXW6uEXXnUITDWt9OCk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9boRXW6uEXXnUITDWt9OCk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)