Sentence ID ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU



    particle
    de [Futur III]

    Aux.jw.stpr.1pl_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl

    preposition
    de [Bildungselement des Futur III]

    (unspecified)
    PREP

    verb_irr
    de veranlassen

    Inf.t_Aux.jw
    V\inf

    verb_3-lit
    de geschehen

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act




    Rto. 24
     
     

     
     

    verb_3-inf
    de [Hilfsverb (als Konjugationsträger mit folg. Infinitiv)]

     
    V\tam:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.3.c.]

    (unspecified)
    -3pl

    verb_3-inf
    de nehmen

    Inf.stpr.3pl_Aux.j.jri̯
    V\inf:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f




    Rto. 25
     
     

     
     

    preposition
    de in [lokal]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de [Institution der Musikantinnen]

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    gods_name
    de Amun

    (unspecified)
    DIVN




    Rto. 26
     
     

     
     

    preposition
    de wegen [kausal]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de die Größe

    Noun.sg.stc
    N.m:sg:stc

    verb_3-lit
    de verständig sein

    Noun.sg.stpr.3sgf
    N:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f


    vacant 1Q

    vacant 1Q
     
     

     
     


    Verso

    Verso
     
     

     
     




    Vso. 1
     
     

     
     

    preposition
    de in [lokal]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de Angelegenheit

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de jeder

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    adjective
    de gut

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    substantive_masc
    de Angelegenheit (?); Auftrag (?)

    (unspecified)
    N.m:sg




    Vso. 2
     
     

     
     

    adjective
    de jeder

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    adjective
    de gut

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

de Wir werden bewirken (wörtl. geschehen lassen), (Rto. 24) dass man sie (Rto. 25) im Haus der Musikantinnen des Amun (auf)nimmt (Rto. 26) (und zwar) wegen der Größe 〈ihrer〉 Klugheit (Vso. 1) in (?) jeder guten Sache (und) 〈jeder〉 guten (Vso. 2) Angelegenheit.

Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Svenja Damm (Text file created: 09/15/2023, latest changes: 10/11/2023)

Comments
  • pr-ḫnj: Zur Etymologie von ḫni̯/r, s. Bryan, in: BES 4, 1982, 25–54; vgl. Naguib, Le clergé féminin, 189–191; Onstine, Role of the Chantress, 7–8.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 09/16/2023, latest revision: 09/16/2023

  • ꜥš-sḥn: In den Oracular Amuletic Decrees (OAD) liegt der Begriff ꜥš-(s)ḥn „Angelegenheit (?), Auftrag (?)“ in einer spezifischen Kurzschreibung vor, die paläographisch eher mit früh-demotischen als mit hieratischen Schreibungen zu vergleichen ist, s. Jasnow, in: GM 92, 1986, 65–67. Während der erste Bestandteil klar als redender Mann mit ausgestrecktem Arm (A26) zu identifizieren ist, wird der zweite Bestandteil zumeist als Ligatur von drei Zeichen verstanden und nicht in Hieroglyphen transliteriert, vgl. Posener, Papyrus Vandier, 61; Jasnow, Late Hieratic Wisdom Text, 61, fig. 4–7. Fischer-Elfert (Geschichte des Hieratischen II, 448) löst diese Gruppe zu Kanalzeichen (N23) + Semogrammstrich (Z1) + horizontalem Strich auf, die bisweilen mit einem supralinearen diakritischen Punkt versehen sein kann.
    Ich hingegen möchte für die zweite Gruppe auf späthieratische bzw. frühdemotische Schreibungen des ḥn-Behälters V36 verweisen, so z.B. im pRhind I, 6,9 u. II, 4,1 (Möller, Paläographie III, 57); pLouvre E 7845 A, 2 u. 4 (Hughes, Land Leases, [III]); pCairo 50059, 1 u. 3 (El-Aguizy, Palaeographical Study, 376). Die Ähnlichkeit der Schreibungen sowie die Tatsache, dass die Abkürzung des Begriffs dann durch die Verwendung der Klassifikatoren ohne phonetische Komplementierung realisiert ist, erscheinen mir als Grundlage für diese Identifizierung ausreichend.
    Der Begriff als solcher ist neutral, denn er wird in den OAD sowohl mit positiven als auch mit negativen Adjektiven kombiniert. Jasnow (in: GM 92, 1986, 65–67) schlägt „matter, affair, commission“ vor. Fischer-Elfert (in: GM 169, 1999, 112; Magika Hieratika, 91) weist auf eine Parallele im pBerlin 3059 hin, in der anstelle von ꜥš-sḥn der Begriff md.t „Wort, Rede, Angelegenheit“ (Wb 2, 181.7–182.2) benutzt wird, was in die gleiche Richtung geht. Miriam Lichtheim (in: AEL III, 1989, 182, n. 52) geht etwas weiter und versteht den Begriff eher als „fortune“, was für die demotischen Belege allgemein akzeptiert ist, vgl. CDD Ꜥ (03.1), 135–136. Diese Nuance passt auch in den OAD ausgezeichnet in den Kontext.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 10/19/2019, latest revision: 09/16/2023

  • Verso: Dieser Text ist der Einzige im gesamten Korpus, bei dem der Schreiber offenbar mitten im Satz auf die Verso-Seite gewechselt ist, denn der Text auf dem Verso beginnt mit n md.t nb nfr ꜥš-sẖn nfr, also deutlich mit einem Satzteil, der an den vorausgehenden Satz angeschlossen sein muss. Allerdings hat der Schreiber am Ende der letzten Zeile etwas Raum gelassen, wo er gut das n noch hätte platzieren können, aber vor allem auch noch ein Personalpronomen, was man inhaltlich nach sbq vermisst. Es könnte also sein, dass der Schreiber durch das Wenden des Blattes etwas durcheinandergekommen sein könnte, was auch Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 78 [17]) bereits vermutet hatte. Es gibt ein Versprechen, in dem md.t und ꜥš-sḥn in passender Weise genannt sind: jw=j (r) jri̯ n=f md.t nb(.t) nfr(.t) #lc: [30]# [ꜥš]-sḥn nb nfr „Ich werde für ihn jede gute Sache (und) jedes (30) gute Schicksal bereiten.“ (pCleveland CMA 14.723 (CMA), 29–30) Ein ähnliches Versprechen findet sich ebenfalls im pLondon BM EA 10083, Rto. 74–76.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 09/16/2023, latest revision: 09/16/2023

  • sbq: Das Wort kommt insgesamt drei Mal im Text (Rto. 18, 21 und 26) vor. Bei den ersten beiden Belegen hat der Schreiber offenbar die beiden Wörter spd „tüchtig/geschickt/gerüstet sein“ (Wb 4, 108.15–109.13; Lemma-ID 500143: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/500143, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) und sbq „verständig/klug, glücklich/sein“ (Wb 4, 94.2–12; Lemma-ID 132120: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/132120, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) im Sinn gehabt und die Orthographie vermischt. Wenn man die drei Schreibungen im Textverlauf anschaut, so vermittelt sich der Eindruck einer Entwicklung: Beim ersten Versuch schreibt er zunächst s-b-p, unter das p setzt er einen Punkt, den man als t oder als Buchrolle Y1 auffassen kann, danach schreibt er noch ein weiteres hohes Zeichen, das nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Es könnte sich um ein Schilfblatt (M17) handeln, oder vielleicht auch um ein Bein (D56), sicher ist nur ein Strich zu erkennen. Er taucht die Binse in die Tinte und ist offenbar mit dem Wort nicht zufrieden, denn er korrigiert das letzte Zeichen, indem er es mit einem Zeichen überschreibt, das mit einiger Sicherheit als stehende Mumie (A53) zu identifizieren ist.
    Der zweite Beleg findet sich in Zeile Rto. 21–22: Am Ende von Zeile 21 schreibt er exakt das Gleiche wie in Zeile 18, doch ohne das letzte Zeichen; also s-b-p und unter dem p ein Punkt. Durch den Zeilenumbruch hat er wiederum eine Unterbrechung. Auch in diesem Fall scheint er nicht zufrieden, denn zu Beginn von Zeile 22 fügt er ein q hinzu und als Klassifikator einen schlagenden Mann (A24).
    Der hier zu besprechende dritte Beleg findet sich in der letzten Zeile auf dem Recto. Hier schreibt er s-b-q mit einem Punkt unter dem q und fügt dann als Klassifikator die stehende Mumie (A53) hinzu. Hier sieht es so aus, als hätte er zunächst zu einem p angesetzt, aber dann die hintere Linie so angesetzt, dass der obere Teil des Zeichens geschlossen ist. Vom Tintenfluss her, sieht es so aus, als hätte er den Punkt unter das Zeichen erst ganz am Schluss gesetzt, nachdem er bereits den Klassifikator geschrieben hatte. Möglicherweise war er nun so zufrieden, dass er dadurch das Personalpronomen =st, das man hier erwarten würde, vergessen hat.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 09/16/2023, latest revision: 09/29/2023

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU

Please cite as:

(Full citation)
Anke Blöbaum, with contributions by Svenja Damm, Sentence ID ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMCWNk08ce7X0A9nJVWoQ3kUoU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)