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und das, indem er oft erbricht,
(und) wenn du es (d.h. das Krankheitsphänomen?) vorn an seiner Vorderseite findest,
und das, indem seine Augen entzündet/gerötet sind und indem seine Nase läuft (?),
sagst du folglich dazu:
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qꜣs: Außerhalb der medizinischen Texte nur einige wenige Male in ptolemäischen Tempelinschriften belegt; keine zu den medizinischen Papyri zeitgenössischen Belege. Die Bedeutung "erbrechen" beruht sicher hauptsächlich darauf, dass es u.a. als eine Begleiterscheinung von Magenbeschwerden genannt wird. In den ptolemäischen Tempeltexten wird qꜣs als "ausspucken", aber auch als positiv besetztes Verbum von Feldern oder der Nilflut, die Pflanzen "ausspeien/hervorquellen lassen", verwendet.
ꜥšꜣ: Für das Wort ꜥšꜣ in adverbialer Verwendung gibt MedWb 1, 153 nur die Bedeutung „oft“. Ebenso Faulkner, CD, 49: „often“ mit Verweis auf GEG, § 205.4, der seinerseits für die angesetzte Bedeutung „often“ (nur) zwei Belege aus dem pEbers anführt, also ebenfalls medizinische Belege. Wb 1, 228.25-26 gibt neben einer Bedeutung „oft“ auch „sehr“ an, ebenso Hannig, HWb (Marburger Edition), 172, Nr. {5999}: „oft; sehr“, wobei er für die Kombination ꜥšꜣ zp-2, die in den medizinischen Texten häufiger als bloßes ꜥšꜣ vorkommt, wiederum nur „sehr oft“ angibt. Insgesamt spricht tatsächlich viel dafür, dass ꜥšꜣ eine Vervielfachung der Handlung auf der chronologischen Achse ausdrückt; aber man sollte dennoch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es fallweise auch eien Vervielfachung der Intensität einer Handlung ausdrücken könnte, dass also „sehr; vielfach; ausgiebig“ gemeint sein könnte. So ergibt in Eb 192 = Eb 195 ein häufiges Erbrechen (qꜣs=f ꜥšꜣ) durchaus Sinn; es sollte aber gerade bei einer Interpretation des geschilderten Krankheitsbildes auch in Betracht gezogen werden, dass vielleicht auch ein ausgiebiges i.S.v. übermäßiges Erbrechen gemeint sein könnte. Auch bei Verbänden (Eb 509), Salbmitteln (Eb 256, 345, 452, 461, 476, 512, 547, 550, 551) u.ä. (Eb 396, 719, 721, 766d), die ꜥšꜣ zp-2 eingesetzt werden sollen, könnte man fragen, ob sie „sehr oft“ oder „wirklich vielfach/ausgiebig“ zur Anwendung kommen sollten – bei den Mitteln gegen graue Haare etwa (hier spez. Eb 452 und Eb 461) denke man an moderne Mittel zur Haarbehandlung, die wohl eher die Anwendung „kräftig einmassieren“ haben als „oft einmassieren“ zeigen.
Andererseits findet die Anweisung, etwas ꜥšꜣ zp-2 zu „applizieren“: ḏi(.w) r NP ꜥšꜣ zp-2 (Eb 345 und 396: „an die Augen“, Eb 721: „ans Gesicht“) seine Entsprechung in der Anweisung, etwas m zp.w ꜥšꜣ.w: „viele Male“ zu „applizieren“ (Eb 431: ans Auge, Eb 766b: ans Ohr), was doch für eine Vervielfachung auf der chronologischen Achse spricht. Ferner gibt es im pEbers auch Salbmittel, die r hrw ꜥšꜣ zp-2: „über sehr viele Tage“ angewendet werden sollen (Eb 505, 653), so dass auch die Salbmittel, die nur ꜥšꜣ zp-2 angewendet werden sollen, wohl tatsächlich „sehr oft“ anzuwenden sind.
Dass das Rezept Eb 202 ꜥšꜣ zp-2 zu trinken ist, um zur „sofortigen“ (ḥr-ꜥ.wj) Gesundung zu führen, spricht nicht gegen die chronologische Nuance „sehr oft“. Denn es gibt wiederum andere Rezepte (Eb 200, 204, 206, 307, 321), in denen die sofortige Gesundung oder ein „Sofortmittel“ versprochen wird, obwohl sie eine immerhin viertägige (r hrw 4) Anwendung erfordern. Vgl. diesbezüglich auch den neuäygyptischen magisch-medizinischen pTurin CGT 54050 Vso. 6,3, wo ein Patient viele Male (ꜥšꜣ zp.w) eingerieben werden soll, „so dass er sofort (ḥr-ꜥ.wj) gesund wird“.
ḫnt.y: Nach MedWb, 663 und Westendorf, Handbuch Medizin liegt das Verb ḫnti̯: "vorn sein" vor. Bardinet übersetzt mit "s'exsuder". Er vermutet also ebenfalls einen verbalen Gebrauch, aber nicht in der Basisbedeutung "vorn sein", sondern anscheinend als Ableitung von der ḫnt-Krankheit. Seine Gründe, weshalb er hier ḫnt mit "exsudat" und nicht, wie üblich, mit "Schnupfen; Katarrh" übersetzt, sind unbekannt.
šsm: In den medizinischen Texten ausschließlich von den Augen gesagt. (In Tb 160 kommt ein Verb šsm, Variante šs, vor, mit dem eine Aussage zu den Gliedern des Osiris gemacht wird. Ob dasselbe Verb vorliegt, ist aufgrund dieses anderen Kontextes unsicher.) Das šsm der medizinischen Texte wird meist ohne Klassifikatoren geschrieben; nur einmal wird es in pEdwin Smith 10,15 mit einem Auge klassifiziert (nach dem ty) und in pEbers 109,20 mit der Buchrolle (vor dem ty). In Sm 19 wird in einer Glosse zu dem šsm-seienden Augen erklärt, dass sie rot seien wie die Farbe der (leider unidentifizierten) šꜣs-Pflanze. In Eb 877a wird gesagt, dass die Augen wꜣḏ-„grün“ und šsm seien (Westendorf, Handbuch Medizin, 709, Anm. 289, vermutet dagegen, dass wꜣḏ fehlerhaft für ḏꜣ ist, das in anderen Beschreibungen als Augenkrankheit auftritt). In Eb 192 heißt es ferner, dass die Augen sich nach der Behandlung wieder öffnen. Ebbell, Alt-ägyptische Krankheiten, 54 nimmt das Letztere als aussagekräftigeres Charakteristikum und vermutet in der šsm.wt-Krankheit eine Ptosis. Im Wb 4, 546.1 wird für šsm „entzündet sein o.ä.“ vorgeschlagen. Breasted, pEdwin Smith, Vol. 1, 282 vergleicht mit den šsm-„bandages“ von Pyr. 2114b = PT 690 und dem šsm.t-Mineral, das u.a. in Urk. IV, 706.12 vorkommt. Er vermutet darin „reddish or red-streaked objects“. In den zp.w šsm.w (siehe beispielsweise Eb 190b = pEbers 37,7) sieht er einen nominalen maskulinen Gebrauch dieses Wortes und in šsm.wt (Eb 408 = pEbers 62,9) einen nominalen femininen Gebrauch. Das Nomen von Eb 408 ist durch dšr: „rot“ weiter qualifiziert. Alles in allem schlägt er als Bedeutung von šsm „to be blood-shot“ vor. Insgesamt sind jedoch Teile seiner Argumentation zu überdenken: Die šsm-„bandages“ sind völlig anders geschrieben; ferner sind sie ein Hapax legomenon, das bislang nur in den Varianten dieses einen Pyramidentextspruches belegt sind. Ein Zusammenhang mit dem šsm der medizinischen Texte lässt sich nicht herstellen. Bei dem šsm.t-Mineral handelt es sich höchstwahrscheinlich um Malachit, also eher ein grünes als ein rotes Mineral. MedWb 2, 869-870 spiegelt sowohl die Wb-Bedeutung wie auch Breasteds Interpretation wider: „gerötet; entzündet“. Für die šsm.wt-Krankheit wird eine Rötung oder Entzündung der Augen vermutet, aber Ebbels Deutung auch erwähnt. Auch das šsm der zp.w šsm.w wird diesem Wortfeld zugerechnet. Faulkner, CD, 272 übernimmt für šsm die Bedeutung von Breasted; Hannig, HWb (Marburger Edition), 905 diejenige des MedWb.
tḫb: Nur hier und in dem Parallelrezept Eb 195. Auf DZA 30.936.460 wird ein Zusammenhang mit tḫb: "eintauchen" oder tḫb: "Geschwulstblase" vermutet. In Wb 5, 234.14 wird nur noch der Verweis auf die "Geschwulstblase" genannt. Auch im MedWb, 960-961, werden die Lemmata tḫb (dort mit "Aufschwemmung, Flüssigkeitsabsonderung" übersetzt) und tḫb: "Feuchtigkeit absondern" demselben Wortstamm zugeordnet. Bardinet vermutet "grossir". Ob vielleicht doch zu tḫb: "eintauchen" gehörig und etwa "befeuchtet, feucht sein" gemeint?
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdxZ7sokIlU5JiQxcWrcq3rg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdxZ7sokIlU5JiQxcWrcq3rg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdxZ7sokIlU5JiQxcWrcq3rg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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