Sentence ID IBYCdGQG407QgEEVotCT69lYKjQ (Variant 1)


(One of 2 reading variants of this sentence: >> #1 <<, #2)

    preposition
    de wenn (konditional)

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de trinken

    SC.act.ngem.3sgm
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    substantive_masc
    de Wasser

    (unspecified)
    N.m:sg




    9.20
     
     

     
     

    verb_3-lit
    de sich sträuben (?)

    SC.act.ngem.3sgm
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    particle_nonenclitic
    de also; aber; denn; und danach (Konjunktion); [Partikel]

    (unspecified)
    PTCL

    verb_3-inf
    de herauskommen

    Partcp.act.gem.sgm
    V~ptcp.distr.act.m.sg

    preposition
    de aus

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Öffnung

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de offene Wunde

    Noun.sg.stpr.3sgm
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

de Wenn er Wasser trinkt, dann würgt (??) er bei (?) dem, was aus der Öffnung seiner Wunde (ständig) herauskommt.
(oder: Wenn er Wasser trinkt, dann 〈muss〉 er 〈folglich〉 würgen (??) / sich (dagegen) sträuben (??). Es ist aus der Öffnung seiner Wunde, dass (es) herauskommt.)
(oder: Wenn er Wasser trinkt, dann 〈muss〉 er 〈folglich〉 das auswählen (??), was aus der Öffnung seiner Wunde herauskommt.)

Author(s): Peter Dils; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko (Text file created: 09/30/2016, latest changes: 12/14/2021)

Comments
  • - stp: Wird in pEdwin Smith Kol. 9.20 mit dem Mann mit Hand am Mund determiniert. Wb. IV, 338.8 listet ein Verb stp mit dem Determinativ Gardiner Sign-List A2 (Mann mit Hand am Mund) auf: "wählerisch sein (beim Essen, wenn der Appetit schwach ist)" (mit pEbers 101.7-8 = Eb 855k als Quelle; kein Verweis auf pEdwin Smith). Diese Bedeutung passt jedoch nicht in pEdwin Smith, Fall 28, Kol. 9.20. Breasted, Surgical Papyrus, 314 errät die Bedeutung "he chokes" (er hält dieses stp für ein Hapax legomenon mit der mutmaßlichen Bedeutung "choking, gasping") (gefolgt von Allen, Sanchez/Meltzer). In DZA 29.993.440 und DZA 28.588.870 wird es mit "schluckt (?)" übersetzt, aber ein solches Lemma ist nicht in Wb. IV aufgenommen worden. Grundriß IV/2, 148, Anm. 3 vermutet für die Stelle in pEdwin Smith einen Zusammenhang mit stp in Eb 855k "wählerisch sein" (mit Bezug auf Essen) und denkt in Fall 28 an "ungern schlucken". Auch MedWb II, 818 versteht "wählerisch sein" im Sinne von "sich sträuben". Hannig, HWB, 846 listet neben "wählerisch sein" (Belegstelle {31256}) auch die Bedeutung "s. sträuben (zu essen, trinken)" auf (Belegstelle {31257}). Bardinet, Papyrus médicaux, 508 errät: "défaillir", d.h. "ohnmächtig werden". Unwahrscheinlich ist, dass stp eine Kausativform von tp: "ausfließen; vergehen" (MedWb II, 947; Wb. V, 445.12) oder von tpj/tpr: "einatmen, atmen" (Wb. V, 296.3-4, mit der Nase als Determinativ) sein könnte (s:tpj als "einatmen müssen"??). S. Schott (bei: Meyerhof, in: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie 231, 1931, 666, Anm. 1) übersetzt mit "Wasser, welches er zu sich genommen hat" und verweist dazu auf das Verb sdb: "essen, einnehmen". Die Bedeutung "sich verschlucken" oder "würgen" und die Lesung als sḏm.ḫr=f haben es bis in die Grammatiken geschafft: Schenkel, Tübinger Einführung, 2005, 219: "(Jedesmal) wenn er Wasser trinkt, (so) würgt er"; Depuydt, Conjunction, Continguity, Contingency, 213: "If he drinks water, he chokes"; Allen, Middle Egyptian, 305, § 22.7: "If he drinks water, he inevitably gags".
    Die Anordnung der Zeichen spricht eher für eine Lesung stp=f ḫr als für die Form stp.ḫr=f, wie es jedoch fast alle Textbearbeiter kommentarlos in Anlehnung an die hieroglyphische Transliteration von Breasted (Tf. 9.A) auffassen (ein sḏm.ḫr=f nach einer jr-Protasis ist mehrfach belegt: Westendorf, Grammatik, 292, § 421.a). Die Präposition ḫr müsste dann kausale Bedeutung haben, was jedoch nicht belegt ist (vgl. ḫr als Einführung des Agens, was jedoch sehr selten und dann nur manchmal in Passivkonstruktionen belegt ist). Kosack, Papyrus Edwin Smith, 7, 14 und 34 versteht ḫr als das defektive Verb ḫr: "sagen": und er liest ḫr=(j): "Ich sage: 'Es kommt heraus aus der Öffnung seiner Verletzung ...)'".
    - prr: Ist entweder ein unpersönliches sḏm=f (als geminiertes sḏm=f versteht es Westendorf, Grammatik, 160, § 228.2 und so übersetzen die meisten Bearbeiter) oder ein Partizip Aktiv (so Meltzer, in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 185). In diesem zweiten Falle muss prr das direkte Objekt des Verbs stp sein, weshalb Meltzer zu der Übersetzung "then he is caused to choke on what comes out of the mouth of his wound" kommt (Meltzer transkribiert stp.ḫr=f). Übersetzungen mit prr als erstes Wort eines neuen Satzes lauten: "und (es) kommt aus der Öffnung seiner Wunde heraus" (Breasted, 313; Grundriß IV/1, 188; Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 65; Bardinet, 508; Westendorf, Handbuch Medizin, 729; Allen, Art of Medicine, 89).

    Commentary author: Peter Dils; Data file created: 12/06/2016, latest revision: 12/13/2017

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

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Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Sentence ID IBYCdGQG407QgEEVotCT69lYKjQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCdGQG407QgEEVotCT69lYKjQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYCdGQG407QgEEVotCT69lYKjQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)