Sentence ID IBUBd9md0pJDWk5DgineNthKCPc




    H4d

    H4d
     
     

     
     

    verb_3-lit
    de salben

    Partcp.act.ngem.plm
    V\ptcp.act.m.pl

    substantive_masc
    de Myrrhenharz (für Salböl und Weihrauch)

    Noun.sg.stpr.1sg
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.1.c.]

    (unspecified)
    -1sg

    preposition
    de [mit Infinitiv]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de ausgießen

    Inf
    V\inf




    1, 9
     
     

     
     

    substantive_masc
    de Wasser

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de befindlich unter; unterer

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg





     
     

     
     

de Die mit (meiner?) Myrrhe gesalbt waren, gossen Schmutzwasser aus (?; oder: verspritzten Urin?; oder: spuckten darauf?).

Author(s): Peter Dils; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Billy Böhm, Lutz Popko, Samuel Huster, Daniel A. Werning (Text file created: before June 2015 (1992–2015), latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • -ꜥnt.jw=(j): da in den vorherigen Sätzen kꜣ=j und pꜣq.t=j steht, ist anzunehmen, daß das Suffix hier vergessen wurde, zudem es in den meisten ramessidischen Handschriften steht; anders Burkard, Textkritische Untersuchungen, 100, der die Lesung ohne Suffix als die ältere betrachtet. Das Suffix fehlt tatsächlich auch in tBrooklyn 16119rto, ist aber da in oSenmut 144, aus dem Anfang bzw. der ersten Hälfte der 18. Dyn.
    - sti̯ mw ẖr.j wird sehr unterschiedlich übersetzt, was mit unterschiedlichen Interpretationen von ẖr.j zusammenhängt. In den ramessidischen Handschriften steht meistens mw mẖr=j: "Wasser meines Magazins" oder "Wasser meines Fundaments" (dazu Burkard, Textkritische Untersuchungen, 213-215, dessen Lösung jedoch st.t mw 〈m〉 mẖr=j erfordert). In der frühen Handschrift tBrooklyn 16119rto ist ẖr.j entweder weggelassen oder sehr stark verblaßt oder weggewaschen (siehe Gardiner, in: Mélanges Maspero, 481), in oSenmut 144 ist es da.
    (1.) In einer ersten Interpretation wird das Suffix der ramessidischen Handschriften für authentisch gehalten. Faulkner faßt ẖr daher als Präposition auf und emendiert zu sti̯ mw ẖr=〈j〉: "Wasser unter mich ausgießen", was er für eine Handlung unbekannter Bedeutung hält. Helck versteht "Wasser vor mir ausspucken" als "mich verachten" (Der Text der "Lehre Amenemhets I. für seinen Sohn", 30-31, Anm. b).
    (2.) Zweitens könnte ẖr.j ein Nisbe-Adjektiv sein. Ähnlich wie tꜣ ẖr.j: "das unten befindliche Brot" eine Metapher für "Kot" sein könnte, mutmaßt Posener (bei Edwards, in: JEA 54, 1968, 159), daß "das unten befindliche Wasser" eine Metapher für Urin sein könnte (gefolgt von Lopez, in: RdE 25, 1973, 253 und von Roccati).
    (3.) Die meisten Übersetzer betrachten ẖr.j als Adverb, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung.
    (3a.) Bedeutung "herab, nach unten". Für Burkard bedeutet "darauf spucken" etwas für wertlos halten. Brunner vermutet, daß "Wasser ausgießen unter (oder: nach unten)" eine Umschreibung für "jemandem Wasser abschlagen oder entsagen" ist. Angezweifelt werden darf die Lösung von Tobin, daß es eine Umschreibung für "jemandes Pfad glitschig machen" ist.
    (3b.) Bedeutung "darunter", d.h. "während man es (die Myrrhe) trägt" (so Griffith, in: ZÄS 34, 1896, 40, Anm. 9; Wb. III, 388, 14 und Gardiner, in: Mélanges Maspero, 483; Gardiner, Egyptian Grammar, § 205.1; Edel, in: ZÄS 84, 1959, 27; Volten, Wilson). Lichtheim hält "Wasser ausgießen, während man Myrrhe trägt", für eine niedere Aufgabe, die die Verschwörer in heuchlischer Weise verrichteten, um den König zu täuschen (Literature, I, 138-139, Anm. 6).
    (3c.) Bedeutung "im Austausch dafür", d.h. im Austausch für das mit Myrrhe gesalbt sein (so Fecht, Der Vorwurf an Gott, 168-169 und 229-231 und Parkinson: "someone anointed with my myrrh was pouring water in return").
    (4.) Mit ẖr.j als Adverb ist sti̯ mw von einigen Übersetzern als Metapher verstanden worden. Griffith hat es mit "Samen vergießen" übersetzt (in: ZÄS 34, 1896, 40, Anm. 9), d.h. es wurde keinen Respekt gezeigt für das Festgewand (so Gardiner, in: Mélanges Maspero, 483), Fecht versteht es als "Gift speien", d.h. "gehässig, aggressiv sein".
    Vgl. jetzt Sokolova, in: JEA 101, 2015, 164.

    Commentary author: Peter Dils; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch; Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 08/11/2016

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: IBUBd9md0pJDWk5DgineNthKCPc
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(Full citation)
Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Billy Böhm, Lutz Popko, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Sentence ID IBUBd9md0pJDWk5DgineNthKCPc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9md0pJDWk5DgineNthKCPc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd9md0pJDWk5DgineNthKCPc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)