Sentence ID ICAAkFeAJuVktkCLsMaW7YoRQqY


Verso ca. 8,5 cm vom Beginn des Papyrus’ leer

Verso ca. 8,5 cm vom Beginn des Papyrus’ leer Vso. 1 jw =n (r) šdi̯ =st r ꜥ(.w) nb n(.j) wr.t r Vso. 2 sni̯ nb n(.j) wr.t



    Verso

    Verso
     
     

     
     


    ca. 8,5 cm vom Beginn des Papyrus’ leer

    ca. 8,5 cm vom Beginn des Papyrus’ leer
     
     

     
     




    Vso. 1
     
     

     
     

    particle
    de [Futur III]

    Aux.jw.stpr.1pl_(Prep)_Verb
    AUX:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl

    preposition
    de [Bildungselement des Futur III]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de retten

    Inf.stpr.3sgf_Aux.jw
    V\inf:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    preposition
    de (hüten) vor [Separation]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Aktion

    (unspecified)
    N.m:sg

    adjective
    de jeder

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    gods_name
    de Dämon

    (unspecified)
    DIVN

    preposition
    de (hüten) vor [Separation]

    (unspecified)
    PREP




    Vso. 2
     
     

     
     

    verb_3-inf
    de herankommen an

    Inf
    V\inf

    adjective
    de jeder

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    gods_name
    de Dämon

    (unspecified)
    DIVN

de (Vso. 1) Wir werden sie bewahren vor jeglicher Aktion eines wr.t-Geistes (und) vor (Vso. 2) jeglicher Einflussnahme (wörtl. herankommen) eines wr.t-Geistes.

Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Kay Christine Klinger, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko (Text file created: 03/28/2020, latest changes: 10/12/2023)

Comments
  • Der Papyrus ist auf beiden Seiten beschrieben. Der Text beginnt auf der Seite, auf der die Fasern vertikal verlaufen (Recto, transversa carta). Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Fasernverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. „protocollon“ zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um ein „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 06/03/2020, latest revision: 10/05/2022

  • Bei den Wr.t-Geistern handelt es sich um eine allgemeine Bezeichnung für böse Geister, die unterschiedlichsten Plätzen aber auch Menschen einwohnen können. Sie können auch verstorbene Verwandte repräsentieren. Oft, aber nicht ausschließlich, finden sie sich in einer mit Wasser verbundenen Umgebung. Obschon der Begriff grammatisch ein Femininum darstellt, ist ein Wr.t-Geist offenbar nicht auf ein Geschlecht festgelegt. Ein maskulines Pendant Wr ist nur in einem Text (T2 = pTurin 1984, Rto. 62, 119: Wr nb ꜥḥꜣ.w r Wr.t nb(.t) s(.t)-ḥm.t) belegt. Die Oracular Amuletic Decrees sind die wichtigste hieratische Quelle für den Begriff, der außerhalb dieser Texte nur selten belegt ist, s. Lucarelli, in: Broekman/Demarée/Kaper, Libyan Period, 234–235; Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xxii. In demotischen Texten stehen den Wr.t-Geistern, die Unglück verursachen, Glück bringende Špsy.t-Geister entgegen, s. Hughes, in JEA 54, 1968, 179; Quagebeur, Shaï, 155–160; Fischer-Elfert, Magika Hieratica, 213–214.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 10/19/2019, latest revision: 08/25/2023

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICAAkFeAJuVktkCLsMaW7YoRQqY
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(Full citation)
Anke Blöbaum, with contributions by Kay Christine Klinger, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Sentence ID ICAAkFeAJuVktkCLsMaW7YoRQqY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAkFeAJuVktkCLsMaW7YoRQqY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.3, 5/16/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICAAkFeAJuVktkCLsMaW7YoRQqY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)