Sentence ID IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M
Heilkunde für eine Frau, die Blut [hat (?) ---] Gebärmutter und leidet an ihrem Kopf, ihrem Mund und einer Seite/Erhebung (?) ihrer Hand:
Comments
-
Die Lesung des ersten Wortes ist unsicher. Griffith, Tf. V hat hier Gardiner Sign V36 (Möller, Paläographie I, Nr. 590) gezeichnet und liest auf S. 9 ḥnt: „end“ (of her hand) (vgl. zu diesem Lemma Meeks, AL 77.2733 und Wilson, Ptolemaic Lexikon, 658-659 s.v. ḥnt: „streams of water“). Grundriß der Medizin V, 464 hat dagegen die šw-Feder (mit Fragezeichen); s. auch Grundriß der Medizin IV/2, 205, Anm. 2 zu Kah 17 und MedWb 1008. Grundriß der Medizin IV/2 vermutete hierin das Lemma šw.t: „Seite“; dem folgt Bardinet, Papyrus médicaux, 440: „bord (?) de sa main“. Westendorf, Handbuch Medizin, 416 schlägt „Erhebung (?) (šw.t ? Handrücken?) ihrer Hand“ vor, leitet es also vielleicht von der Wurzel šwi̯: „sich erheben“ ab. Auf S. 174 in der Beschreibung der Anatomie ist er noch etwas zurückhaltender und schreibt „Seite/Erhebung (?) der Hand“, also tlw. noch dem Vorschlag des Grundrisses folgend. Tatsächlich ist einmal, in pEdwin Smith 8,2 [Sm 20], schon der Ausdruck sꜣ n ḏr.t für den „Handrücken“ belegt.
Collier & Quirke, UCL Lahun Papyri zeichnen auf der Falttafel zwar ebenfalls eine Feder mit Fragezeichen, wie der Grundriß; in der Umschrift und Übersetzung (S. 61-62) folgen sie aber Griffiths Vorschlag ḥnt: „palm of heir hand“. Strouhal e.a., Medicine of the Ancient Egyptians, 110 dürften in derselben Tradition stehen, wenn er „palm of her hand“ übersetzt.
Das hieratische Zeichen sieht tatsächlich der šw-Feder ähnlicher als dem ḥn-Kasten; zudem wird ḥn.t: „Handfläche“ nicht mit dem Kasten geschrieben, so dass der Vorschlag des Grundrisses wahrscheinlicher ist, was auch immer genau unter der „Seite der Hand“ zu verstehen ist. Dieselbe Gruppe steht in Kol. 3.19 (Kah 29). -
znf [---] mw.t-rmṯ ...: Strouhal, e.a., Medicine of the Ancient Egyptians, 180 schlägt vor, dass es sich hierbei um Blutungen handelt, die durch eine nicht erfolgte Nachgeburt, also dem Ausstoßen von Plazenta und Eihäuten, bedingt ist. mw.t-rmṯ kann sowohl „Plazenta“ wie auch „Uterus/Gebärmutter“ bedeuten (Wb 2, 54.18–19; DrogWb 234 f.; MedWb 364; Westendorf, Handbuch Medizin, 420, Anm. 702), hier scheint „Plazenta“ mehr Sinn zu ergeben, da im pKahun für „Uterus“ konsequent jd.t gebraucht wird.
Persistent ID:
IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M
Please cite as:
(Full citation)Ines Köhler, with contributions by Lutz Popko, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Sentence ID IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBYBJc67YjlisU3ktjLKt4QDT8M, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
Comment the content of this page
Thank you for helping to improve the data! Your comment will be send to the TLA team for evaluation. For more information, see our privacy policy.
Share this page
Note that if you use the social media buttons (e.g., X, Facebook), data will be delivered to the respective service. For details, see the privacy policies of the respective service(s).