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und das, indem sein jb-Herz aufgeregt ist,
(weil?) ihm der Zugang schwierig ist,
nachdem er irgendwelche Nahrung gegessen hat,
und indem das Vorbeigehen an seinem Verdauungstrakt eng ist
und indem er an seinen Beinen und an den dbb.w-Körperteilen leidet, (aber) nicht (an) seinen Oberschenkeln – wenn du ihn (also) untersuchst,
(und) findest du seinen Verdauungstrakt verstopft vor wie (den) eine(r) Frau, nachdem ein Ungeborenes (?) sie getreten (wörtl.: geschlagen) hat,
und das, indem sein Gesicht/seine Körperoberfläche verschrumpelt ist,
sagst du folglich dazu:
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qsn ꜥq n=f wnm.n=f tʾ nb: Es ist nicht klar, ob dies parallel zu den anderen Symptomen gestellt werden soll, oder ob syntaktisch eine weitere Unterordnung erfolgt.
dbb.w: Ein unbekannter Körperteil (?). Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 51b verweist auf ein mögliches koptisches Derivat ⲑⲉⲃⲓ und gibt als Bedeutung „cavea, sacculus“. Dieses koptische Wort ist vermutlich ⲑⲃⲁⲓ: „Cella, Spelunca“ ~ ⲑⲉⲃⲓ: „Fovea, Caverna“ (Peyron, Lexicon copticum, 50a). Für letzteres Wort verweist Peyron auf Kircher, Lingua aegyptiaca restituta, 135. Dieser gibt für ⲡⲓⲑⲉⲃⲓ (d.h. ⲑⲉⲃⲓ mit maskulinem Artikel) zwar die lateinische Entsprechnung „cippus“, aber als arabisches Äquivalent nennt er ﺍﻠﻨﻘﺮ (übernommen von Peyron), was sich von der arabischen Wurzel „aushöhlen, schnitzen, schlagen“ ableitet (Hinweis J. Hensel). D.h. Kircher, der das Wort in einer Liste chirurgischer Instrumente aufführt, dachte an das, womit man etwas aushöhlen kann, Peyron an das, was ausgehöhlt ist.
Joachim, Papyros Ebers, 49 denkt an die Fußsohlen, aber sicher nur, weil es auf wꜥr.t folgt, was er als Bezeichnung für Füße versteht. Chassinat, Manuscrit magique copte No 42573, 78 folgert ferner, dass sich Joachim vielleicht auch von der ṯb.t, der „Fußsohle“ (Wb 5, 361.9-363.3) hat leiten lassen, da er S. 182 dieses Wort in Eb 854h (geschrieben tb.t) eben mit „Fusssohle“ übersetzt. Diese Gleichsetzung lehnt Chassinat aber zurecht aus sprachlichen Gründen ab. Joachims Vorschlag folgt, wie üblich, Bryan, Papyrus Ebers, 137.
Ebbell, in: AcOr (C) 15 (4), 1937, 305 erwägt hierin eine Bezeichnung der Hüftgegend einschließlich des Beckenbeins, weil gesagt wird, dass der Schmerz in den wꜥr.t feststellbar ist, was er als Unterschenkel interpretiert, und in den dbb.w, aber nicht in den Oberschenkeln. Daraus schließt er, dass die Oberschenkel zwischen wꜥr.t und dbb.w liegen müsste, weil nur dann die Hervorhebung, dass die Oberschenkel schmerzfrei seien, sinnvoll wäre. Er überlegt, ob die koptischen Wörter ϫⲫⲱⲧ und ϯⲡⲉ damit verwandt sein könnten. In Ebbell, Papyrus Ebers, 54 übersetzt er seinem Vorschlag entsprechend mit „hips (?)“. Abgelehnt wird sein Vorschlag von MedWb 2, 975, wonach nicht einmal sicher sei, dass überhaupt ein Substantiv vorläge; danach könne vielleicht auch das Pseudopartizip einer Nebenform von ḏbꜣ: „verstopfen“ (vgl. Wb 5, 4436.3-4) vorliegen. Da gleich in der nächsten Zeile ḏbꜣ in seiner normalen Form auftaucht, distanziert sich MedWb gleich wieder von diesem Vorschlag und bleibt bezüglich einer Übersetzung von dbb.w offen (auch Grundriß der Medizin IV/1, bietet keine Übersetzung). Die von Ebbell genannten koptischen Wörter seien nach MedWb jedenfalls mit dbb.w nicht zu verbinden, ϫⲫⲱⲧ sei vielleicht mit ḫpd: „Hinterbacken“ zu verbinden und ϯⲡⲉ ist dp.t: „Lende“. Auf ihn gehen vielleicht auch Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 128 und Bardinet, Papyrus médicaux, 282 zurück, die mit „hanches“ übersetzen.
Chassinat, a.a.O., 77-79 erwägt schließlich in dbb.w den „prototype“ des einmal koptisch belegten ⲧⲃⲃⲟⲟⲩ. Dieses koptische Wort ist seiner Übersetzung der fraglichen Stelle zufolge ein Körperteil, aus dem man neben dem Mittelfinger Blut ziehen kann. Eine Übersetzung von ⲧⲃⲃⲟⲟⲩ hält er aber aber für ebensowenig möglich wie eine solche von dbb.w. Auf ihn bezieht sich explizit Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 222 („ein Körperteil“) und Westendorf, Handbuch Medizin, 585 („Hüften (?)“) mit Anm. 54. Missverständlich ist Westendorfs Anmerkung 54. Darin verweist er auf Chassinats ⲧⲃⲃⲟⲟⲩ und zitiert ihn mit: „partie du corps ... proche ou depande des membres inferieurs“. Allerdings stammt dieses Zitat aus Chassinats Kommentar zum dbb.w des pEbers und nicht zu ⲧⲃⲃⲟⲟⲩ. Auch die „Hüften (?)“ gehen nicht auf Chassinat zurück, sondern wohl ebenfalls auf Ebbell. Letztendlich ist auch Chassinats Vergleich zu streichen, der ohnehin wenig zur Identifizierung von dbb.w beigetragen hat. Denn ⲧⲃⲃⲟⲟⲩ ist wohl nur ein Ghostword, und Richter, in: Enchoria 29, 2005, 76-77 vermutet darin das Verb „reinigen“.
st wn.w: Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 49, las das Substantiv twn.w und übersetzte es mit „infans“, also „Kind“. So übernimmt es auch Brugsch, Wb VII, 1315, schreibt aber „Bedeutung trotzdem zweifelhaft“. Tatsächlich ist auffällig, dass, beginnend mit den Schilfblättern von ḥwi̯.y, die Tinte immer schwächer zu werden scheint und der Schreiber beim t die Binse in die Tinte tauchte, als ob man zwischen diese beiden Zeichen den Schreib- und Lesefluss unterbrechen könnte. In der Zeit nach Brugsch ist das Wort aber wn.w gelesen und das t als Teil des vorhergehenden Pronomens gelesen worden; nur Lalanne/Métra, Nouvelle transcription du Papyrus médical Ebers, 89 (vgl. S. 259) transkribieren erneut twnnw (sic; die hieroglyphische Transliteration auf. S. 88 = Taf. 42) ist inkorrekt – es steht die Ligatur wn:n, nicht wn:n:n). Das Wort wn.w
ist vor griechisch-römischen Texten nur in Eb 206 belegt; die im Wb 1, 315.10 („vom Kind im Mutterleib“) und im MedWb 1, 185 („Embryo“) gegebene Bedeutung beruht einzig auf dieser Stelle. In einigen griechisch-römischen Texten tritt es als Bezeichnung für den jungen König auf, vergleichbar mit ḥwnw, für das es vielleicht stehen könnte (vgl. die Vermutung bei Wilson, Ptol. Lexikon, 232); in letzterem Falle stünde das Wort allerdings für das schon geborene, wenn auch noch junge Kind. Ähnlich dürfte das Nomen allein oder als Bestandteil von Götterbezeichnungen aufzufassen sein, vgl. LGG II, 389c-390a; für die Götterbezeichnung wn.w werden bereits zwei Belege des Neuen Reiches notiert. Laut Hannig, HWb (Marburger Edition), 210, Nr. {7565} bezeichnet wn.w „*Embryo; Kind (a[uch] Kalb)“, mit Letzterem dürfte er sich auf die einmal im Neuen Reich bezeugte Bezeichnung des Osiris als wnn.yw m s.t Gb: „Kalb auf dem Thron des Geb“, Wb 1, 315.8, beziehen. Im Koptischen gibt es schließlich noch ein Wort ⲟⲩⲟⲛ: „Kind“, s. Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 552.
mj s.t ḥwi̯.y.n st wn.w: Der Nebensatz wird auf verschiedene Weise interpretiert und übersetzt: Ebbell, Papyrus Ebers, 54: „like (in) a woman who has thrown (her) fetus“; Lefebvre, Essai, 128: „comme (il arrive chez) une femme qui a rejete l’enfant qu’elle portait dans son sein“; Grundriß der Medizin IV/1, 94: „wie bei einer Frau, die ein Embryo geschlagen hat“; Bardinet, Papyrus médicaux, 282: „comme (celui d’) une femme dont l’enfant qu’elle portait en son sein a été brisé“; Westendorf, Handbuch Medizin, 585: „wie (bei) einer Frau, die ein Embryo geschlagen hat“ (ebenso Radestock, Prinzipien der ägyptischen Medizin, 158); Lalanne, Métra, Nouvelle transcription, 89: „comme (celle) d’une femme dont l’enfant a été brisé en elle“.
Westendorf, Handbuch Medizin, 585, Anm. 55 vergleicht mit Kah 9, wo mj.tt ḥwj.t steht: „wie eine, die geschlagen worden ist“. Daraus ergibt sich, dass die Frau Objekt und das in Eb 206 genannte Kind Subjekt ist; die Interpretationen von Ebbell und Lefebvre sind damit hinfällig. Auch die Übersetzungen von Bardinet und Lalanne/Métra werden anzweifelbar.
Alle Übersetzer geben den Satz relativisch oder partizipial wieder. Zumindest im Grundriß, bei Westendorf und Radestock ist das definitiv nur ein virtueller Relativsatz, denn Westendorf, Grammatik, § 238.2 fasst ḥwi̯.y.n als sḏm.n=f auf. Bardinet scheint dagegen zu emendieren und von einem Relativsatz oder einem passiven Partizip auszugehen, wofür man aber das st streichen müsste; stattdessen müsste an wn.w ein Suffixpronomen angehängt werden, das in einem Relativsatz das notwendige resumptives Element stellt. Die Lösung von Lalanne/Métra, n=s mit „en elle“ wiederzugeben, ist nicht möglich: „en elle“ wäre jm=s, nicht n=s, und Ersteres müsste dem Subjekt nachgestellt sein. Somit scheint die verbale Lösung vom Grundriß der Medizin die beste zu sein. Problematisch ist nur die Form ḥwi̯.y.n, die eine Ausnahme unter den sḏm.n=f-Formen ist. Daher sollte als Alternative noch überlegt werden, ob ḥwi̯.y ein propektivisches sḏm=f sein könnte. Dies wäre morphologisch möglich (vgl. Westendorf, Grammatik, §§ 193-199) und offenbar kann ein propektivisches sḏm=f auch als virtueller Umstandssatz zur Beschreibung von Krankheitssymptomen u.a. dienen (ebd., § 212.2). Allerdings wäre n=st dann eine präpositionale Verbindung, und ḥwi̯ n bedeutet „schlagen für/zugunsten jmd.“, nicht etwa „schlagen in Richtung von“.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd7FMd6yXY0ZdvJ4Q4GeWrFk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd7FMd6yXY0ZdvJ4Q4GeWrFk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd7FMd6yXY0ZdvJ4Q4GeWrFk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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