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Die Interpretation der letzten Zeichengruppe vor der Abbruchkante ist unsicher. Leitz, Magical and Medical Papyri, 93 und Taf. 52 identifiziert nur das erste Zeichen als j und enthält sich eines Übersetzungsvorschlages. Vermutlich steht in der übernächsten Zeile dieselbe Zeichengruppe, wo die Lesung aber ebenfalls unsicher ist. Dort wirkt das obere Zeichen auf den ersten Blick wie aus zwei separat angesetzten Linien – einer 3-förmigen und einer waagerechten – zusammengesetzt. Aber das könnte ein falscher Eindruck aufgrund einer abgeplatzten Papyrusfaser sein und müsste am Original geprüft werden. Vor allem die elaborierte 3-Form macht jedenfalls ein m wahrscheinlich, vgl. dessen Formen in der rechten erhaltenen Kolumne, wo es ebenfalls einen sehr weit nach links gezogenen unteren Abstrich zeigt.
Das Zeichen auf der Schreiblinie ist in Zeile 2,3 zudem nicht gerade oder schräg durchgezogen, sondern leicht nach oben gewölbt. Dies macht wiederum einen Verglich mit einer tlw. zerstörten Zeichengruppe in Zeile 2,6, auf dem linken Fragment, möglich, was eine Identifikation des unteren Zeichens als =f erlauben würde. In Zeile 2,1 wäre der Kopf der Viper dann etwas misslungen.
Infolgedessen liegt wohl in allen drei Fällen schlicht die Präpositionalgruppe jm=f vor.
Ob schließlich auch am Ende von Zeile 1,3 jm=f gestanden hat? Allerdings ist das m dort weniger rund und scheint von zwei schrägen Strichen überlagert, die nur von einem sonst heute zerstörten Zeichen rechts daneben gehören. Das schließt zumindest eine völlig identische Formulierung, also ein verführerisches [Rꜥw pri̯ n=]k jm=f, aus.
Die Rekonstruktion in 2,1 als jm=f hat Implikationen für die Anordnung der beiden Fragmente, die momentan unterhalb der ersten Kolumne platziert sind, als ob sie deren unteren Abschluss bilden. Das Suffixpronomen =f in 2,1 muss auf etwas verweisen, das vor diesem Satz gestanden hat. Diese Passage muss ihrerseits mindestens einen Satz lang gewesen sein, was darauf hindeutet, dass die erste Zeichengruppe am Beginn von 2,1 tatsächlich das Ende eines ganzen Satzes und nicht etwa nur eine einleitende Partikel zum hiesigen Satz ist. Dieser Satz wiederum muss am Ende der vorhergehenden Kolumne begonnen und dort zumindest einen Teil der letzten Zeile, wenn nicht mehr, gefüllt haben. Dies schließt das derzeitige Arrangement der Fragmente im Grunde genommen aus.
Es wäre daher zu überlegen, ob die beiden Fragmente mit unterem Kolumnenabschluss vielleicht eher zur zweiten erhaltenen Kolumne gehören statt zur ersten, oder, wenn auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit, zu einer dritten, ansonsten völlig zerstörten Kolumne.
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(Full citation)Lutz Popko, Sentence ID ICMDQDHt01LCu0PWg9QRwQ7ZwAQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMDQDHt01LCu0PWg9QRwQ7ZwAQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMDQDHt01LCu0PWg9QRwQ7ZwAQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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