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bis / so daß jedes ꜥnꜥr.t-Gewürm aus Blut (d.h. jedes Blut-Gerinnsel), das im Innern seiner beiden Nasenlöchern/Nasenhöhlen verknotet (d.h. geronnen) ist, hinauskommt.
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- sk: Ist entweder ein sḏm=f Passiv (Prospektiv/Futur), wie es häufig in den medizinischen Texten verwendet wird, oder ein Imperativ. Breasted, Nunn, Allen und Sanchez/Meltzer übersetzen mit einem Imperativ. Nur Allen hat das vorangehende sḫr ebenfalls als Imperativ (mit ethischem Dativ) und nicht als sḏm.〈j〉n=f verstanden. Für Westendorf, Grammatik, 191, § 251 ist sk ein Passiv und so wird es auch von Ebbell, Grundriss IV/1 und Brawanski übersetzt.
- jm.jw msꜣḏ.tj=fj: In MedWb I, 49 wird die substantivierte Nisbe jm.j.w als "Inneres, Inhalt" verstanden; vgl. MedWb I, 50: jmj.w: "(eitriger) Inhalt". Breasted, Surgical Papyrus, 292 schließt nicht aus, daß tatsächlich der Inhalt (wörtl.: "das, was ist in" im Plural) der Nasenlöcher gemeint ist, aber in Fall 22 (Kol. 8.11) scheint jm.jw msḏr.wj=fj sich doch eher auf das Innere und nicht den Inhalt der Ohren zu beziehen, weshalb er jm.jw an beiden Stellen als ein Synonym von ẖnw: "das Innere" ("the interior") betrachtet. Die meisten Übersetzungen schließen sich Breasted an (z.B. Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 51 und Westendorf, Handbuch Medizin, 722 "Innenräume"; Allen: "the inside"; Brawanski: "das Innere"). Nur Nunn hat eindeutig den Inhalt: "what is in his two nostrils".
- swš: Der gleiche Gegenstand wird in Fall 12 (Kol. 5.18) zš.wj und in Fall 14 (Kol. 6.10) swš.wj geschrieben, beide Male in der Dual-Form. In Wb. III, 485 und MedWb II, 732-733 wird angenommen, daß swš die ursprüngliche Form ist und mit dem Verb swš: "zusammenballen, zusammendrehen" (Wb. IV, 75.16; MedWb II, 732) zusammenhängt. Substantiv und Verb werden gemeinsam in swš s(w)š: "ein Seil drehen" verwendet (siehe Literatur bei Egberts, In Quest of Meaning, 288, Anm. 8). Die Parallele in Fall 11 (Kol. 5.11), in dem zwei sšm-Tupfer verwendet werden, um die Nase oder den Bruch abzuwischen und anschließend zwei weitere mit Öl getränkte sšm-Tupfer in die Nase eingeführt werden, macht klar, daß swš ebenfalls eine Art Polster, Tampon oder Tupfer ist oder als solches verwendet werden kann. Das Determinativ der gedrehten Schnur (Gardiner Sign-list V1) und der etymologische Zusammenhang mit dem Verb swš könnten auf eine gerollte oder gedrehte Form hinweisen. Der Vergleich mit einer wꜣ.t-Schnur/Sehne in Fall 7 (Kol. 3.18) würde für eine längliche Form sprechen. In den Fällen 35-37 (Schlüsselbeinbruch und Oberarmbruch) werden zwei z(w)š aus Leinenstoff hergestellt und an der Innen- und Außenseite des Oberarmes angebracht. Diese Verwendung erinnert an eine Art von Schiene, aber aus Stoff. Vielleicht ist ein fest zusammengerollter Stoffballen gemeint. Breasted, Surgical Papyrus, 189-191 ist für seine Deutung von swš von den Fällen 35-37 ausgegangen. Er hat das Wort als zš.wj (im Dual) gelesen und mit "Schienen" übersetzt (eng.: splint), während er die Richtigkeit von zš.wj/swš.wj in den Fällen 12 und 14 in Frage stellt und als Fehler für sšm.wj-Tupfer betrachten möchte. Dem wird heute nicht länger gefolgt; in Fall 12 steht das ganz anders geschriebene sšm.wj außerdem gleich im nächsten Satz. Schon Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 15 hat Breasted widersprochen und für swš die Bedeutung "Pfropf, Bausch o.ä." vorgeschlagen, parallel zu sšm, für das er "Tupfer, Tampon o.ä." ansetzt. In Wb. IV, 75.17 steht für swš: "Bausch, kleiner Ballen o.ä. von Leinen (zum Auswischen einer Wunde, als Polster u.ä.)" als Übersetzung, mit den Fällen 12, 14, 35-37 als Belegen. In MedWb II, 733 wird mit "Band, Ballen" übersetzt. Außerdem wird dort die Krankheitserscheinung swš als "Ballung (von Hitze)" unter dem gleichen Stichwort aufgenommen. In Wb. IV, 76.1-3 wird die Krankheitserscheinung als separates Lemma aufgenommen, ebenso bei Breasted, 387-388.
- ṯꜣz.tj: Ist der Stativ des Verbs ṯꜣz: "verknüpfen". Breasted und andere geben dem Verb hier im Zusammenhang mit Blut die Bedeutung "koagulieren, zum Gerinnen bringen", ebenso Wb. V, 398.13. Auch MedWb II, 967 kennt die intransitive Verwendung "sich verknoten, sich befestigen" von Blutansammlungen und Blutgerinnsel. Das Blut ist also nicht an der Innenseite der Nasenhöhle angeklebt.
- r prr: Laut Grundriss IV/2, 145, Anm. zu Sm Fall 12, Anm. 3 ist r pri̯.t zu lesen oder zu emendieren, was eine sḏm.t=f-Form wäre, aber dies ist weder grammatisch noch paläographisch erforderlich. Westendorf, Grammatik, 161, § 229.1 hält beide Lösungen für möglich. Eine Interpretation als Infinitiv (r pri̯.t) ist unwahrscheinlich (vgl. Brawanksi, in: SAK 35, 2006, 51, Anm. 1: "bis zum Herauskommen allen Gewürms").
- ꜥnꜥr.t: Unbekanntes Tier mit Schlangendeterminativ, das laut Fall 12, Glosse C (Kol. 6.3) im Wasser lebt. Es wird bildsprachlich verwendet, um das geronnene Blut in der Nasenhöhle zu beschreiben. Wegen des Determinativs und des Kontextes (Wasser, Blut, Nasensekret) wird an einen schleimigen Wurm gedacht (Breasted, Surgical Papyrus, 251; Wb. I, 191.15-17; MedWb I, 143; Vernus, Bestiaire, 83), während Allen sowie Sanchez/Meltzer mit dem im Wasser lebenden, schleimigen und schlangenförmigen Fisch "Aal" übersetzen. Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 34 fragt sich, ob ein Borstenwurm (mit Fragezeichen!) gemeint sein könnte.
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Please cite as:
(Full citation)Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd2NnYfErakeprs3gyQFsHoQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2NnYfErakeprs3gyQFsHoQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd2NnYfErakeprs3gyQFsHoQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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