Sentence ID ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ




    Verso

    Verso
     
     

     
     




    1
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de sagen

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    gods_name
    de [Göttername]

    (unspecified)
    DIVN

    demonstrative_pronoun
    de der [Artikel sg.m.]

    (unspecified)
    art:m.sg

    epith_god
    de der große Gott (Gott)

    (unspecified)
    DIVN




    2
     
     

     
     

    epith_god
    de der Größte (verschiedene Götter)

    (unspecified)
    DIVN

    epith_god
    de der das Entstehen begonnen hat

    (unspecified)
    DIVN

de (Verso (1) [Es hat der Gott (?) gesprochen], ⸢der große Gott⸣, der Älteste, (2) der zuerst entstanden ist.

Author(s): Anke Blöbaum; with contributions by: Lutz Popko, Svenja Damm (Text file created: 07/27/2022, latest changes: 10/11/2023)

Comments
  • jy(.t): Der Begriff jy(.t) „Das Kommende“ (Wb 1, 38.9–10) wird als euphemistische Bezeichnung von Unglück bzw. Bösem in den Oracular Amuletic Decrees gebraucht. Im pLondon BM EA 10321 (L5), Rto. x+47/OAD, vs. 47 ist der Begriff ungewöhnlich mit der Schlaufe V12 sowie dem Semogrammstrich Z1 klassifiziert. Eine vergleichbare Schreibung findet sich ebenfalls im pNew York MMA 10.53 (N.Y.), Rto. 39 in einem Versprechen, das eine lange Aufzählung verschiedener Krankheiten enthält. Da die Schlaufe V12 gewöhnlich im Kontext von Schriftstücken gesetzt wird, könnte man hier eine Anspielung auf schriftlich fixiertes Unglück vermuten, wie wir es beispielsweise aus den Dokumenten zur Tagewählerei kennen. Weitere Belege des Wortes in den OAD zeigen den Abkürzungsstrich für den Sterbenden (Z6: pLondon 10251 (L2), Rto. x+24; pChicago OIM E25622A-D (Ch.), 55 und die Buchrolle (Y1: pLondon BM EA 10587 (L6), Rto. 102). Im pParis BN 238, 19 liest Edwards (HPBM 4, Bd. 2, pl. XXXVIA) das Messer (T30) als Klassifikator, doch ist deutlich der Abkürzungsstrich für den Sterbenden (Z6) geschrieben, wie ein Vergleich innerhalb des Textes (z.B. Zeile 24) zeigt. Standardmäßig wird das Wort mit dem schlechten Vogel (G37) geschrieben, was in den OAD nicht belegt ist.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 03/07/2022, latest revision: 06/28/2023

  • šꜣꜥ-ḫpr: An dieser Stelle ist ḫpr ungewöhnlich mit dem schlagenden Mann (A24) klassifiziert.

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 07/27/2022, latest revision: 07/27/2022

  • Anmerkung: Dieser Papyrus ist nur auf einer Seite beschrieben. Anders als bei den meisten anderen Texten, hat der Schreiber hier die Seite des Textes ausgewählt, auf der die Fasern horizontal verlaufen (Verso, transversa carta).
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Verso“ bezeichnet wird, bei der die horizontalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten, Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Fasernverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. „protocollon“ zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um ein „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Commentary author: Anke Blöbaum; Data file created: 07/27/2022, latest revision: 10/05/2022

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ

Please cite as:

(Full citation)
Anke Blöbaum, with contributions by Lutz Popko, Svenja Damm, Sentence ID ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.4, 6/27/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICCFl3TvH90UuAthOQePwfpcQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)