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dwꜣ: Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 56A schlägt eine Ergänzung zu dwꜣ.t, der „Unterwelt, Grabkammer“, vor. Der kleine Zeichenrest rechts unter dem Stern könnte zwar zu einem t gehören, aber für dieses Wort müssten auf den Papyrusfasern links daneben eigentlich noch Reste des Hausgrundrisses erkennbar sein.
Die Zeichenreste über nṯr.w hat Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 23A zu jw ergänzt. Das würde aus den nṯr.w šmꜥ.w das Subjekt eines komplexen Adverbial- oder Verbalsatzes machen, und das wiederum würde bedeuten, dass danach weitere Attribute zu nṯr.w šmꜥ.w folgen oder schon das Prädikat. Vielleicht deshalb hat Gardiner den Vogel als wr gelesen, vielleicht als attributives wr: „groß, erhaben“. Die folgende Kolumne macht es dagegen wahrscheinlich, dass hier irgendwo der Name des Gottes Horus genannt war. Deswegen hat Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 282 den Vogel eben als Horusfalken interpretiert (die Paläographie dieses Textes lässt tatsächlich beide Lesungen zu). Der anschließende, heute zerstörte Kolumnenrest enthielt dann vielleicht ursprünglich ein erstes Epitheton; jedenfalls keinen Klassifikator, da der Name des Horus in diesem Text mit dem Falken allein geschrieben wird. Wenn der Vogel allerdings als Horus zu lesen ist, können die Zeichenreste über den nṯr.w šmꜥ.w aus syntaktischen Gründen nicht zu einem jw ergänzt werden; vermutlich hat deswegen Meyrat eine Ergänzung unterlassen. Hier wird das Pronomen sw vorgeschlagen, was aber kaum mehr als ein spekulativer Vorschlag ist.
In der Lücke nach „Horus“ wird ein weiteres Epitheton gestanden haben. Nahliegend wäre ḥr.j-jb wsḫ.t: „der inmitten des (Tempel-)Vorhofes ist“, wie in Kolumne A, x+22, weil sich dann hier dieselbe Epithetakette ergäbe wie dort. Allerdings passen die Zeichenreste, die in B, x+2 von dem Epitheton noch erhalten sind, nicht zur Schreibung von A, x+22.
bnr.t: Gardiner, Ramesseum Papyri, 10 vermutet darin eine Bezeichnung für Ägypten und übersetzt jwꜥ.t m bnr.t mit: „the heritage of Egypt(?)“. Für diese Bedeutung verweist er auf Zeile B, x+12, wo in leider zerstörtem Kontext eine Göttin als nb.t bnr.t bezeichnet wird. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 17, Anm. zu Zeile A, x+2 zweifelt diese Bedeutung an und geht davon aus, dass dieses Wort wörtlich als „douce“ zu verstehen sei. Tatsächlich ist eine Bezeichnung bnr.t für Ägypten bislang unbekannt. Allerdings ist Meyrats Übersetzung von jwꜥ.t m bnr.t als „un héritage avec la douce“ (S. 8) nicht viel erhellender. Vermutlich ist mit bnr.t wieder die Kronenschlange gemeint, wie an anderen Stellen des Papyrus: Das „Erbe des Osiris“ ist die Herrschaft über Ägypten, die Horus zusammen mit der Kronenschlange (pars pro toto für die Doppelkrone) oder mithilfe der Kronenschlange (d.h. als Folge der Krönung) erhält. Das passt dann auch zur anschließenden Rede des Geb, der zufolge die „Herrin“ (die dann von der bnr.t zu unterscheiden wäre und vielleicht Hathor ist, vgl. LGG V, 161b) ihm die Krone aufs Haupt setzt und dadurch die beiden Länder vereint.
ḫft pr-wr ist ungewöhnlich, weil die Präposition ḫft, wenn lokal gebraucht, eher vor Personen als Dingen steht. Das Wort pr-wr wird zwar in pRamesseum I, also gerade im Konvolut der Ramesseumspapyri, einmal personifiziert vom König gesagt (s. Barns, Five Ramesseum Papyri, 3, Anm. zu A.12) – vergleichbar zum späteren pr-ꜥꜣ –, aber sowohl inhaltlich als auch satzsyntaktisch kann das hier nicht gemeint sein.
Das ḥw.t-sr, das „Fürstenhaus“, ist der Haupttempel von Heliopolis.
m ḏd Gb: Durch die Redeeinleitung wird das Folgende als wörtliche Rede des Gottes Geb markiert. Darin erscheint er als zu krönende Person (die Suffixpronomina der 1. Person Sg. sind zwar ergänzt, aber der Platz reicht beide Male nicht aus für ein anderes Pronomen), wohingegen der hiesige Satz zeigt, das eigentlich die Krönung des Horus thematisiert wird. Sollte vielleicht auf ein Thronbesteigungsritual des Geb angespielt werden, das zur Krönung von dessen Enkel Horus sozusagen aufgegriffen wird?
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