Satz ID IBUBd3626XvkMEISthzVwHMvDVY



    verb_2-lit
    de abfegen; abwischen

    SC.ḫr.act.ngem.2sgm
    V\tam.act-oblv:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    preposition
    de für (jmd.)

    Prep.stpr.3sgm
    PREP:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    preposition
    de mittels

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de Tupfer

    Noun.du.stabs
    N.m:du

    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.dum
    PREP-adjz:m.du

    substantive_masc
    de Tuch

    (unspecified)
    N.m:sg

de (Behandlung:) Dann mußt du (sie: die Nase/Nasenhöhlen) folglich für ihn 〈mit〉 zwei sšm-Tupfern/Pfropfen aus Leinenstoff auswischen.

Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 05.07.2021)

Kommentare
  • - sk: Wb. IV, 310-311: wird im Alten Reich mit einem Besen als Determinativ verwendet und bedeutet deshalb "fegen, abfegen, abstäuben" und "abwischen, auswischen" (so MedWb II, 807) und nicht einfach "cleanse", d.h. "reinigen", wie Breasted, Surgical Papyrus, 237 übersetzt (ähnlich Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 184 und Bardinet, Papyrus médicaux, 502: "nettoyer"). In Kol. 5.18 (Fall 12: sk n=f ... m swš.wj n.j ḥbs.w) und Kol. 8.11 (Fall 22: sk n=f m sšm n.j ḥbs.w) wird sk mit der Präposition m konstruiert, weshalb auch hier die Präposition zu emendieren ist (vgl. Westendorf, Grammatik, 247, § 340.1). Jedenfalls kann man, contra Meltzer (in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 108-109), nicht auf die Präposition verzichten, weil sonst die sšm-Tupfer abgewischt würden. In Fall 22 (Kol. 8.11) ist ebenfalls kein direktes Objekt vorhanden, in Fall 12 (Kol. 5.18) wird das Innere der Nasenlöcher jm.jw msꜣḏ.tj) ausgewischt. Je nach mutmaßlichem Objekt ist sk mit "abwischen" (den Bruch: so Bardinet) oder mit "auswischen" (die Nase: so Grundriss IV/1; Westendorf, Papyrus Edwin Smith; Brawanski; oder die Nasenlöcher: Westendorf, Handbuch Medizin) zu übersetzen. Der Dual sšm.wj spricht dafür, daß die Nasenlöcher gemeint sind.
    - sšm: Kommt nur in den medizinischen Texten vor und bezeichnet laut Wb. IV, 292.6-7: einen "Tupfer o.ä. aus Leinen (zum Abwischen u.ä. in Nase oder Ohr bei deren Verletzungen)". Westendorf (MedWb II, 801, Anm. 2) fragt sich, ob der sšm-Tupfer seinen Namen vom Verb sšm: "führen, (ein)leiten" herleitet, denn er wird (in pEdwin Smith, Fall 22, Kol. 8.16) ins Ohr "eingeführt" (rḏi̯ ḥꜣi̯: "hinabsteigen lassen"). MedWb II, 801 gibt als Übersetzungen: "Bausch, Tupfer", aber die Texte besagen nichts über die Form oder die Herstellungstechnik dieser Reinigungsgegenstände aus Leinenstoff. Breasted, Surgical Papyrus, 238 vermutet, daß es "probably a small and soft mass or wad" war und er spricht von "plug" und "tampon". In Fall 12 (Kol. 5.18) wird die Nase nicht mit zwei sšm-Tupfern, sondern mit zwei s〈w〉š-Ballen ausgewischt. Dieses Substantiv swš ist vom Verb swš mit der Bedeutung "zusammendrehen" abgeleitet und ist deshalb wohl ein zusammengerollter oder zusammengedrehter Ballen.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 02.12.2016

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Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Satz ID IBUBd3626XvkMEISthzVwHMvDVY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3626XvkMEISthzVwHMvDVY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.4, 27.6.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3626XvkMEISthzVwHMvDVY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)