Satz ID ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg


Recto Beginn des Textes verloren Rto. x+1* ca.4Q



    Recto
     
     

     
     


    Beginn des Textes verloren
     
     

     
     


    Rto. x+1*
     
     

     
     


    ca.4Q
     
     

     
     
de
(Recto) [...] (Rto. x+1*) [...].
Autor:innen: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Svenja Damm ; (Textdatensatz erstellt: 15.01.2024, letzte Änderung: 26.09.2024)

Kommentare
  • Bei diesem Papyrus handelt es sich um ein Palimpsest, was für die Oracular Amuletic Decrees einzigartig ist. Der Papyrus ist in der Hauptsache auf der Seite beschrieben, bei der die Fasern vertikal verlaufen (Recto). Auf der Rückseite befinden sich lediglich noch zwei Zeilen vom Ende des Textes. Ebenfalls auf dieser Seite befinden sich noch Spuren einer originalen Beschriftung, die quer zum jetzigen Text verläuft, s. Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 203.
    Es mag zunächst etwas irritieren, dass die Seite des Textes als „Recto“ bezeichnet wird, bei der die vertikalen Fasern oben liegen. Die Oracular Amuletic Decrees sind generell auf sehr schmalen und zum Teil enorm langen Papyrusstreifen notiert worden. Wie haben die Schreiber diese Streifen hergestellt? Die einfachste Methode ist die, einen schmalen Streifen von einer bereits vorbereiteten Rolle abzuschneiden. Edwards hat bei einer Untersuchung der Klebungen Hinweise auf genau dieses Vorgehen festgestellt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii). So konnte er bei einer Reihe von Texten Klebungen in regelmäßigen Abständen feststellen, die auf eine vorgefertigte Rolle hindeuten. Allerdings erwähnt er auch, dass es Texte gibt, die unregelmäßige Abstände bei den Klebungen aufweisen bzw. aufzuweisen scheinen (ebd.). Daraus zieht er den Schluss, dass es für die Herstellung der OAD keine festgelegte Methode gab, sondern die Schreiber vielmehr das Material verwendeten, das sie gerade zur Hand hatten; seien es Abschnitte einer Rolle, oder anderweitige Streifen, bzw. eine Kombination aus beidem. Als Beispiel eines zusammengestückelten Papyrus führt er insbesondere Papyrus London BM EA 10320 (L4) an (ebd.). Dieser Papyrus beginnt mit einem Stück, auf dem neun Zeilen des Textes erhalten sind, bei dem aber die horizontalen Fasern oben liegen Dieses Stück ist an den Streifen mit vertikalen Fasern angeklebt (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 27). Genau diesen Papyrus möchte ich allerdings als wichtigen Hinweis dafür benennen, dass die Schreiber in der Regel einen schmalen Streifen von einer vorbereiteten Rolle abgeschnitten haben. Das kurze Stück mit dem anderen Faserverlauf ist doch zweifelsfrei ein sog. Schutzblatt bzw. „protocollon“ zu Beginn einer Papyrusrolle (vgl. Turner, The Terms Recto and Verso, 28–29), das in diesem Fall entgegen der allgemeinen Praxis ebenfalls beschriftet wurde. Die Klebung zeigt zudem deutlich an, dass es sich um das Recto der betreffenden Rolle handeln muss (An dieser Stelle möchte ich Nadine Quenouille für ihre papyrologische Expertise und Einschätzung sehr herzlich danken). Der Schreiber hat also den Streifen von einer neuen Rolle abgeschnitten und dann zur Beschriftung um 90 Grad gedreht. Es handelt sich also papyrologisch um eine „transversa carta“ (Turner, The Terms Recto and Verso, 29; Bülow-Jacobson, in: Oxford Handbook of Papyrology, 21–22), ähnlich wie es bei spätramessidischen Briefen zu beobachten ist (Edwards, HPBM 4, Bd. 1, xii [7] mit Verweis auf Černý, LRL, xvii-xx).

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

  • Zeilen Rto. x+1* bis x+4*: Das obere Ende des Papyrus mit dem Textbeginn ist stark beschädigt. Zusätzlich zu dem Hauptfragment des Textes exisitieren vier einzelne kleinere Fragmente, die nach den darauf erhaltenen Zeichenresten eindeutig dem Beginn des Textes zuzuordnen sind. In einer ersten Rekonstruktion (Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 218) ist das größte der vier einzelnen Fragmente direkt oberhalb des Hauptfragments positioniert worden. Die drei anderen wurden nicht positioniert. Auf dieser Anordnung basieren sowohl Transkription als auch Transliteration von Fischer-Elfert (Magika Hieratika, 206–209). Zu einem späteren Zeitpunkt konnten alle Fragmente erneut positioniert werden (Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 216–217 [Taf. XVI] u. 219), wobei es aber offenbar nicht möglich gewesen ist, diese neue Rekonstruktion noch in die Bearbeitung einfließen zu lassen. Das Fragment, das ursprünglich oberhalb des Hauptfragments positioniert worden ist (Zeile x+1 bis 4 bei Fischer-Elfert, Magika Hieratika, 206), konnte nun in Höhe der Zeilen x+5 bis x+8 rechts vom Hauptfragment direkt angeschlossen werden. Textlich ergänzen sich die beiden Teile m.E. hervorragend; hier kann nun die Einführung der Orakelbesitzerin komplettiert werden (anderer Ansicht ist Müller, in LingAeg 23, 2015, 335). Die drei weiteren Fragmente wurden direkt oberhalb positioniert. Hierdurch ergibt sich für die Zeilen x+1 bis x+4 ein von Fischer-Elferts Transkription abweichender, neuer Text, der dort transkribierte Text ist zu Beginn der Zeilen x+5 bis x+8 zu ergänzen. Darüber hinaus finden sich Reste von mindestens vier weiteren Zeilen vor x+1. Diese Zeilen werden im Folgenden als x+1* bis x+4* bezeichnet.
    Textverlust: Zu Beginn des Textes ist mindestens noch eine weitere Gottheit zu erwarten. Da mit einiger Sicherheit im Folgenden Mut und Chons zu rekonstruieren sind, könnte es sich um Amun handeln. Ausgehend von dieser Annahme wären vermutlich lediglich ein oder zwei Zeilen vom Beginn des Textes verloren.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

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Persistente ID: ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg

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(Vollzitation)
Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Satz ID ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQAFfti67zTd0d4sPHz57TOaAg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)