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Die Zeilenzählung erweist sich als komplex: In Frame 3 (https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA10769-3) liegt ein einzelnes kleines Fragment; und in Frame 4 (https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA10769-4) liegen zwei weitere Fragmente. Von diesen drei enthält dasjenige von Frame 3 die Reste zweier Kolumnen, genauer: die Enden der obersten vier Zeilen einer ersten Kolumne und die Anfänge von drei obersten Zeilen einer nachfolgenden Kolumne. Das rechte Fragment von Frame 4 wiederum enthält Reste der fünf obersten Zeilen einer Kolumne. In beiden Fällen ist über der jeweils ersten erhaltenen Zeile der obere Seitenrand zu sehen. Beide Fragmente tragen auch Text auf der Rückseite; und bei dem Fragment von Frame 4 ist unter der letzten erhaltenen Zeile ein Freiraum erhalten, der sich mit Hinblick auf den Vorderseitentext als unterer Kolumnenrand interpretieren lässt. Diese Gemeinsamkeit, dass beide Fragmente auf der Rückseite beschrieben sind, spricht dafür, sie einander zuzuordnen, wenn auch leider auf beiden Fragmenten weder auf der Vorderseite noch auf der Rückseite genug Text erhalten ist, um ihr genaues räumliches Verhältnis zueinander zu bestimmen.
Während Ibscher diese beiden Fragmente eben auf zwei verschiedene Glasrahmen verteilt hat, hat Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 49 sie als Teil derselben Kolumne aufgefasst, die er als „page 4“ bezeichnete. Aufkleber mit einer entsprechenden Benennung (nur mit der Bezeichnung „col.“ statt „page“) finden sich heute auch auf den beiden Glasrahmen mit den Originalen.
Dagegen ordnet Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 346-347 und 109-110 die Fragmente anders an und übernimmt die Frame-Nummern sozusagen als „Kolumnen“-Nummern (was, wie bei Meyrats Nr. 1 und 2, missverständlich ist, da das vereinzelte Fragment von Frame 3 allein Reste zweier Kolumnen zeigt). Außerdem ordnet er dem rechten Fragment von Frame 4 das linke Fragment desselben Frames (Gardiner, a.a.O.: „E recto“) bei und suggeriert durch diese Anordnung v.a. in der hieroglyphischen Transkription, dass er diese beiden Fragmente als Teil derselben Kolumne interpretiert.
Durch diese zwei unterschiedlichen Anordnungen ergeben sich auch zwei verschiedene Lesefolgen. Gardiners Anordnung ergibt die Lesefolge (1) Frame 4 Links (Fragment „E“), (2) Frame 4 Rechts („col./page 4“), (3) Frame 3 („col. 4 end“). Meyrats Lesefolge ist: (1) Frame 3, (2) Frame 4 Rechts, (3) Frame 4 Links.
Weder Ibscher noch Gardiner noch Meyrat geben eine explizite Begründung für ihre Anordnung der Fragmente; zudem ist anzumerken, dass das einzelne Fragment in Frame 3 in dessen rechter Hälfte liegt und nicht etwa mittig, so dass also ursprünglich noch ein weiteres Fragment in der linken Hälfte Platz gefunden hätte und vielleicht nur im Nachhinein anders zugeordnet wurde.
Die von Gardiner vorgeschlagene Zusammengehörigkeit könnte vielleicht auf dem Faserverlauf basieren, da der obere Seitenrand von Frame 3 und Frame 4 Rechts einander sehr ähnliche, markante horizontale Fasern zeigt, was eine räumliche Nähe beider Fragmente suggeriert. Für die von Ibscher vorgenommene und von Meyrat übernommene Trennung der beiden Fragmente spräche wiederum, dass die erste Kolumne von Frame 3 (= „col. 4 end“) am Ende der zweiten und dritten Zeile Rubra enthält, während die jeweiligen Zeilen in Frame 4 Rechts (= „page/col. 4“) schwarz sind – würde man die beiden Fragmente wie Gardiner einander zuordnen, müsste man annehmen, dass diese Kolumne am Ende ihrer zweiten und dritten Zeile (scil.: kurze) Rubra enthielt, während diese Zeilen gleichzeitig weiter in der Mitte schwarz geschrieben wären. Aus diesem Grund scheint es besser, die beiden Fragmente anders anzuordnen, als Gardiner es getan hat.
Sofern es wirklich die Faserstruktur war, die Gardiners Anordnung begründet, könnte man als weitere Option überlegen, ob man die Reihenfolge von Frame 3 und Frame 4 Rechts vertauscht: Frame 3 enthält nicht nur das Ende einer Kolumne, sondern links daneben auch den Beginn einer anderen Kolumne. Wenn man nun Frame 3 nicht hinter Frame 4 Rechts anordnet, sondern davor, könnte der Kolumnenanfang statt des Kolumnenendes von Frame 3 einen Teil von Frame 4 Rechts bilden, nämlich den – in Frame 4 Rechts ebenfalls zerstörten – Kolumnenanfang. Zur Verifizierung oder Falsifizierung dieser Hypothese wäre allerdings eine Untersuchung der physischen Beschaffenheit des Originals nötig. Bis dahin wird hier aus Pragmatismus der Nummerierung von Meyrat gefolgt. Es wird lediglich seine Zeilenzahl von Frame 3 um die Kürzel „a“ und „b“ erweitert, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass dieses Fragment die Reste zweier Kolumnen enthält. -
[__]m.n=j: Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 109 und 125 ergänzt mit Zurückhaltung thm: „durchstoßen“ u.ä. (Wb 5, 321.6-322.3). Die in pRamesseum XVI vorliegende Klassifizierung mit dem schlagenden Arm ist für thm aber erst ab der Ramessidenzeit belegt. J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022) schlägt für diese Zeichengruppe eher Buchrolle über Pluralstrichen oder Buchrolle über n vor.
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Sentence ID ICIBRUBKa99O9UnYsdFvCh5AucI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRUBKa99O9UnYsdFvCh5AucI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRUBKa99O9UnYsdFvCh5AucI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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