Sentence ID IBcAQYWXzpY2dEj4sR048mxxqkA


⸮qꜣw? n(.j) ⸮psḏ? ⸮[___]? rʾ-8 bnr x+1.11 [rʾ-__] Lücke unbekannter Länge am Anfang der Zeile





    ⸮qꜣw?
     
     

    (unedited)


    nisbe_adjective_preposition
    de von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de Schote

    (unspecified)
    N.m:sg




    ⸮[___]?
     
     

    (unedited)


    numeral
    de [Bruchzahl]

    (unspecified)
    NUM

    substantive_masc
    de Dattel

    (unspecified)
    N.m:sg




    x+1.11
     
     

     
     




    [rʾ-__]
     
     

    (unedited)





    Lücke unbekannter Länge am Anfang der Zeile
     
     

     
     

de Mehl von psḏ-Schoten(?), 1/8 (Dja);
Datteln, [1/_ (Dja); ... ...;

Author(s): Peter Dils; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko (Text file created: 02/09/2017, latest changes: 04/19/2023)

Comments
  • - psḏ: Das Wortende ist beschädigt, ein Mineralkorn mit drei Pluralstrichen darunter füllt die Lücke nicht aus. Westendorf vermutet, dass hinter der Droge psḏ noch der Zustand oder die Zubereitungsart angegeben war (Papyrus Berlin 10456, 252, Anm. (o)). Die Drogenbezeichnung psḏ wird entweder mit dem Mineralkorn determiniert oder ist undeterminiert. Da ein Pflanzendeterminativ niemals vorkommt, ist die Identifizierung als Pflanze oder pflanzliches Produkt unsicher (Germer, Arzneimittelpflanzen, 271-275), obwohl es meistens als solches eingestuft wird. Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, II, 32 beschränkt sich für die Bedeutung auf "grana quaedam". Brugsch, Wb 6, 487 wiederholt Stern. Ebbell, The Papyrus Ebers, 132 (Index) gibt pśḏ mit "hyoscyamus" wieder, d.h. eine Bilsenkrautart; er hat seine Begründung dafür leider niemals publiziert. Lefebvre, Médecine égyptienne, 154 mit Anm. 5 übersetzt vermutlich in Anlehnung an Ebbell psḏ mit "jusquiame", d.h. "hyoscyamus niger" oder "Schwarzes Bilsenkraut" (für Rezept Eb 222), aber er schreibt, dass die Identifikation "n'est pas absolument sûre". Lefebvre nennt "jusquiame" ein Nachtschattengewächs, dessen Name etymologisch aus dem Griechischen stammt: ὗς (gen. ὑός, Wildschwein; Eber) + κύαμος (Bohne, Vicia Faba), was an die "Saubohne" erinnert. Vermutlich mit dem Begriff "Saubohne" im Hinterkopf gibt Lefebvre für die Verbindung gs.wj n.j psḏ als Übersetzung "cosses(?) de fèves" (d.h. "Schote der Saubohne") an (Médecine égyptienne, 159 mit Anm. 7). Dawson (in: Barns, Five Ramesseum Papyri, 26, Anm. zu pRamesseum IV, C.9) lehnt die Identifikation als "hyoscaminus/Bilsenkraut" (hyoscyaminus niger = Schwarzes Bilsenkraut) ab, weil psḏ häufig inwendig verabreicht wird und Bilsenkraut ein gefährliches Narcoticum ist. Dawson vermutet wegen der Verbindung gs.wj n.j psḏ, dass es vielleicht eine zweiteilige oder zweihälftige Pflanze ist, aber es könnte auch eine Stufe in der Zubereitung einer Pflanze sein (vielleicht, weil es die Kombinationen psḏ n.j qmy.t: "... von Gummiharz" und psḏ n.j jwry.t: "... von Langbohnen" gibt). DrogWb 205-208 möchte wegen den Quantenangaben in Rezepten doch wieder eine spezielle, spezifische Droge annehmen und keinen Drogenbereitungszustand. Charpentier, Recueil, 304-305, Nr. 476 übernimmt eine Interpretation von Lefebvre: "gousse (de papilionasées)", d.h. "Hülse/Schote (von Schmetterlingsblütlern)" (Schmetterlingsblütler/Faboideae sind eine Unterfamilie der Hülsenfrüchtler/Fabaceae). Westendorf, der zuerst psḏ als "Bilsenkraut?" übersetzte (Papyrus Berlin 10456, 251), widmete 1996 der Droge einen eigenen Aufsatz (in: GM 155, 1996, 109-112). Einen möglichen etymologischen Zusammenhang mit psḏ: "sich entfernen" und das benachbarte Auftreten in Rezepten von psḏ und Namen von Hülsenfrüchten (ḏꜣr.t, tḥwꜣ und jwry.t) führten Westendorf unabhängig von Charpentier zur Bedeutung "Hülle/Schote (...) von Hülsenfrüchten allgemein" (erneut in: Westendorf, Handbuch Medizin, 500). Dabei sind gs.wj in gs.wj n.j psḏ nicht so sehr die beiden Hälften der Schote, als vielmehr "die zwei Teile der Umhüllung von Hülsenfrüchten, einmal die äußere Schote und zweitens die Hülle, die die einzelne Frucht umgibt". Germer, Handbuch Heilpflanzen, 72-73 führt gegen Westendorf an, dass die Identifikation der zusammen mit psḏ auftretenden Pflanzennamen als Hülsenfrüchte sehr unsicher ist, weshalb die ganze Argumentation fraglich wird. Campbell/David (in: Cockitt/David, Pharmacy and Medicine, BARS 2141, 27, fälschlicherweise pšd geschrieben), nehmen die Bilsenkraut-Interpretation mit einer Identifikation von psḏ als "Hyoscyamus muticus", d.h. Ägyptisches Bilsenkraut, wieder auf, aber ohne dies an jener Stelle zu begründen.

    Commentary author: Peter Dils; Data file created: 02/13/2017, latest revision: 02/13/2017

(A future release of the TLA web app will also indicate the scope of authors’ comments or annotations, i.e., which parts of the sentence a comment/annotation refers to. For the development plan, see here.)

Persistent ID: IBcAQYWXzpY2dEj4sR048mxxqkA
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(Full citation)
Peter Dils, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Sentence ID IBcAQYWXzpY2dEj4sR048mxxqkA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAQYWXzpY2dEj4sR048mxxqkA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.4, 6/27/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAQYWXzpY2dEj4sR048mxxqkA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)