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Recto Beginn des Textes verloren [jw] [=n] (r) [šdi̯] [=st] [m-ḏr.t] [Ḫns.w] Rto. x+1 Wn.w-nḫn.w [Ḫ]ns.w-Pꜣ-jri̯-sḫr.w.PL Rto. x+2 pꜣj jꜥnw.PL 2 ꜥꜣ.y{t}.PL Rto. x+3 ꜥnḫ n.tj ḥtp.w ḥr wnm.j smḥ.w Rto. x+4 n(.j) Ḫns.w-m-Wꜣs.t-Nfr.PL-ḥtp.w.PL n.tj Rto. x+5 mntst jri̯ ḏi̯.t pri̯.t šꜥ.t n(.t) Rto. x+6 mwt n(.t) ꜥnḫ
Kommentare
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n.tj mntst jri̯ ḏi̯.t pri̯.t šꜥ.t n(.j) mwt n(.j) ꜥnḫ: Die Satzkonstruktion ist außergewöhnlich, da hier offenbar der Relativkonverter n.tj einen Spaltsatz einleitet, wobei nominale Satzmuster in durch n.tj eingeleiteten Relativsätzen im Neuägyptischen sonst nicht belegt sind, s. Neveu, Langue des Ramsès, 150–156; vgl. hingegen einen Beleg für die Konvertierung eines Substantivalsatzes im Mittelägyptischen: Brose, Grammatik der dokument. Texte, 392 [172].
Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 2, n. 3) setzt hier, anders als im Neuägyptischen zu erwarten, ein imperfektives Partizip (jri̯) an, da er davon ausgeht, dass es sich um ein bekanntes Epitheton handelt, in dem sich älterer Sprachgebrauch erhalten hat. Allerdings findet sich die Formulierung außer in den OAD nicht als Epitheton, vgl. LGG VIII, 574a–594a. Und auch innerhalb der Textgruppe bietet dieser Papyrus eine eigene Variante, die sich von den anderen deutlich unterscheidet. Die vier anderen Papyri, die eine Parallele zum letzten Teil des Satzes aufweisen, zeigen eine mehr oder weniger homogene Textversion: T1, Rto. 56–57: jw=w (ḥr) ḏi̯.t pri̯.t mḏꜣ.t r šꜥd r sꜥnḫ; P3, Rto. 95: jw=w (ḥr) ḏi̯.t pri̯ mḏꜣ.t; B, Rto. 58–59: n.tj (ḥr) ḏi̯.t pri̯ mḏꜣ.t r [šꜥd] r sꜥnḫ; L6, Rto. 67–68: nꜣ n.tj (ḥr) ⸢ḏi̯.t⸣ pri̯ mḏꜣ.yt n(.j) mjsic sꜥnḫ. Es handelt sich in jedem Fall grammatikalisch um einen Adverbialsatz ohne Periphrase, der entweder durch eine Pseudoverbal-Konstruktion im zweiten Tempus oder durch den Relativkonverter n.tj untergeordnet ist. In L6 ist der Relativsatz zudem durch den bestimmten Artikel substantiviert. Im Titel des Buches finden sich Diskrepanzen in der Lexik, die allerdings inhaltlich keinen großen Unterschied ausmachen. Dies deutet darauf hin, dass womöglich dem Schreiber von T1 die Phrase zwar bekannt war, er aber mit der exakten Formulierung nur zum Teil vertraut war. Er hat sich für eine Formulierung mit Relativsatz entschieden und offenbar – vermutlich, um den direkt vorhergehenden Götternamen als Bezugswort auszuschließen – einen Verweis auf das Bezugswort für nötig empfunden, was letztendlich diese gänzlich ungewöhnliche Satzstruktur ergeben haben könnte. Die Orthographie des unabhängigen Personalpronomens (ntst) liegt quasi zwischen der mehr traditionellen Form ntsn und der näg. Form ntw, vgl. Neveu, Langue des Ramsès, 25. Das Partizip jri̯ zeigt kein Augment, vgl. hier den Gebrauch des j-Augments im magischen P.Harris, s. Gohy/Winand, in: LingAeg 19, 2011, 52–53.
Zur religionsgeschichtlichen Einordnung von schicksalsbestimmenden Büchern im Alten Ägypten, s. Brunner, in ZÄS 115, 1988, 14–19. -
[jw=n (r) šdi̯=st m-ḏr.t]: Ergänzung nach den Parallelen in T1, Rto. 53; T2, Vso. 85; P3, Rto. 87; B, Rto. 53.
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(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Johannes Jüngling, AV Wortschatz der ägyptischen Sprache, Token ID IBkCg6qy0ScZD0WWp4xyySRsob8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCg6qy0ScZD0WWp4xyySRsob8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 20, Web-App-Version 2.3.2, 31.10.2025, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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