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Wenn du die ꜥꜣ.t-Geschwulst der ꜥꜣ.t-Geschwülste in irgendeinem Körperteil eines Mannes feststellst, legst du anschließend einen Verband darauf.

Kommentare
  • ꜥꜣ.t n.t ꜥꜣ.wt: Ebbell, Papyrus Ebers, 126-127 geht von zwei verschiedenen Substantiven aus und kann daher die normale Konstruktion „ꜥꜣ.t n.t Verursacher“ annehmen. Bei ꜥꜣ.wt erwägt er „larvae?“; konkret denkt er wegen des Satzes jw wn wꜥ jm: „Es gibt einen darin.“ an einen Parasiten und hält Bremsenlarven für denkbar (Altägyptische Chirurgie, 86). Er spricht ferner kurz die Möglichkeit des Medina-Wurms an, lehnt dies aber sofort wieder ab, weil die genannten Behandlungen nicht dazu passen würden. Dennoch findet sich diese Theorie gelegentlich später in der Literatur, vgl. etwa R.L. Miller, Dqr, spinning and treatment of guinea worm in P.Ebers 875, in: JEA 75, 1989, 249-254 mit weiterer Literatur, und L. Bouchet-Bert, The question of dqr and sterile blades in P. Ebers 875, in: JEA 84, 1998, 224-228. Contra Ebbell gibt es jedoch keinen Grund anzunehmen, dass bei ꜥꜣ.t und ꜥꜣ.wt zwei verschiedene Substantive vorliegen: ꜥꜣ.wt scheint der Schreibung nach der normale Plural von ꜥꜣ.t zu sein, wie auch im vorigen Lehrtext Eb 874. Nach Grundriß der Medizin IV/2, 178, Anm. 3 soll die Konstruktion vielleicht aussagen, dass der Lehrtext gegen ꜥꜣ.t-Geschwülste allgemein gerichtet ist, Eb 875 die Behandlung aber exemplarisch an einer einzelnen Geschwulst thematisiert. Das ist unwahrscheinlich, weil dafür ein generischer Singular ausreichen würde, wie in den vorigen Lehrtexten auch. Bardinet, Papyrus médicaux, 371 vermutet „une poche de (formée par plusiers) poches (= poche multiple)“. Westendorf, Handbuch Medizin, 707 mit Anm. 279 denkt an eine Art „Super-Geschwulst“ („Geschwulst der Geschwülste“): Er verweist hierfür auf die ägyptische Superlativbildung (da Substantive vorliegen und keine Adjektive, wird man korrekter an einen Genitivus hebraicus = paronomastischen Identitätsgenitiv („König der Könige“) denken dürfen).

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko (Datensatz erstellt: 23.10.2017, letzte Revision: 23.10.2017)

  • rḏi̯.jn=k wt ḥr=s: Auffällig ist das Fehlen einer Medikation; der Verband wird direkt appliziert. Westendorf, Handbuch Medizin, 707-708, Anm. 280 denkt an einen Fehler von „Verband“ für „Finger“, die in der folgenden Palpation „auffälligerweise fehlen“.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko (Datensatz erstellt: 23.10.2017, letzte Revision: 23.10.2017)

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Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcCibV2Krd2GkbxgfJu8nyZhFo <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCibV2Krd2GkbxgfJu8nyZhFo>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.1.1, 6.3.2025, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: 13.3.2025)
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