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    Eb 854 + Eb 855

    Eb 854 + Eb 855
     
     

     
     




    99,1
     
     

     
     

    substantive
    de
    Anfang (von etwas, mit versch. Präpositionen)

    (unspecified)
    N:sg

    preposition
    de
    von (partitiv)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Geheimwissen

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de
    Arzt

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
    de
    Wissen

    Inf
    V\inf

    substantive_fem
    de
    Gang

    Noun.sg.stc
    N.f:sg:stc

    substantive
    de
    Herz

    (unspecified)
    N:sg

    substantive_masc
    de
    Wissen

    Inf
    V\inf

    substantive
    de
    Herz

    (unspecified)
    N:sg
de
Anfang des Geheimwissens des Arztes, Kenntnis vom Gang des ḥꜣ.tj-Herzens (und) Kenntnis vom ḥꜣ.tj-Herzen (insgesamt):
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 04.10.2017, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • DZA 30.079.170, Ebbell, Papyrus Ebers, 114, Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 30, Grundriß der Medizin IV/1, 1 und Bardinet, Papyrus médicaux, 83 analysieren diese Teile als Überschrift, in der rḫ šm.t ḥꜣ.tj und rḫ ḥꜣ.tj parallel als zwei Teile einer Aufzählung erscheinen. Westendorf, Handbuch Medizin, 691 versteht die beiden Teile dagegen als Subjekt und Prädikat eines Substantivalsatzes: „Die Kenntnis des Gehens des Herzens ist (zugleich) die Kenntnis des Herzens.“
    Grundriß der Medizin IV/2, 24, Anm. 1 will die „Kenntnis vom Gang des Herzens“ auf die „Aussagen über die Gefäße (= Eb 854a-d und 855a und 854e und 854zu c und 854f-o)“ beziehen und die „Kenntnis vom Herzen“ auf die Glossen Eb 855b-z.

    šm.t ḥꜣ.tj: MedWb 2, 851 fasst dies als metaphorische Bezeichnung des Pulsschlages auf; ebenso wohl auch schon Sethe, Erläuterungen, 85 und Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 30, falls sie dies als Teil der „Physiologie und Anatomie des Organes“ verstehen. Bardinet, Papyrus médicaux, 83-84 lehnt diese moderne Metapher dagegen ab und vermutet hierin einen Ausdruck für das Herumwandern des Herzens, das dann nicht mehr „an seinem (scil.: richtigen) Platz“ ist (obwohl Sethes und Lefebvres Aussagen nicht eindeutig sind: Da das Herz nach ägyptischen Vorstellungen von seinem Platz verschwinden kann, gehört dies natürlich ebenso zur „Physiologie (...) des Organes“ und man könnte ihnen dieselbe Interpretation zusprechen, die Bardinet trifft). Ähnlich vielleicht auch schon Ebbell, Papyrus Ebers, wenn er S. 114 von „the heart’s movement“ spricht; denn wenn er hierin den Herzschlag vermutet hätte, hätte er in der Übersetzung vielleicht das idiomatischere „heartbeat“ gewählt. Insgesamt scheint aber die Idee vom MedWb die wahrscheinlichere zu sein; zu den verschiedenen Ausdrücken für das Verschwinden des Herzens von seiner Stelle und seine Abwesenheit s. Grundriß der Medizin I, 67-68: Danach wird das Verschwinden des Herzens von seinem Platz mit rwj ausgedrückt (Eb 855n).

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBcCd2Wis83bL0AytBlWvVyOqfU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCd2Wis83bL0AytBlWvVyOqfU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcCd2Wis83bL0AytBlWvVyOqfU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)