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Am Ende von Zeile 3,13 befindet sich ein roter Punkt, der laut von Beckerath ein Verspunkt ist, aber laut Posener, Tf. 64, Anm. g zu den am dortigen Zeilenende erkennbaren Spuren eines Palimpsestes gehört.
Zu den Satzebenen vgl. C. Peust, Indirekte Rede im Neuägyptischen; Wiesbaden 1996 (GOF IV 33), S. 90, Bsp. 7. Die Emendationen der Suffixpronomina (Gardiner, LESt 93, 1-2 und von Beckerath, S. 98-99 mit den zugehörigen Anmerkungen) sind nicht nötig, da es sich hierbei um verzögerte Aktantenanpassungen in einer indirekten Rede handelt. Das, worum Chonsemhab gebeten werden möchte, wird sozusagen als Zitat dem Verstorbenen in den Mund gelegt: "Er (der Auftrag) soll für mich ausgeführt werden" bzw. "Man soll mir ... geben, man soll den Emmer bereitstellen, damit mir libiert werden kann (ist der Emmer zur Versorgung der Diener oder des Vorstehers [dazu unten] gedacht oder ist mit wꜣḥ mw Opferspende allgemein gemeint?) ..."
šꜣw jri̯(.t)=f n=j: Abschrift B hat jri̯.t=f, nicht nur jri̯=f. Peust, ebd. dachte hierbei an einen Infinitiv, der wie ein Imperativ verwendet worden wäre, und schloss auch einen passiven Subjunktiv jri̯.t(w)=f: "dass er dir verrichtet werden solle" nicht aus. Anders als in seiner Übersetzung wird hier šꜣw nicht als Substantiv verstanden (Peust übersetzte mit "Bestimmung", räumte aber ein, nicht angeben zu können, worauf damit eventuell angespielt wird), sondern als Adjektiv. Damit wird hier von der Konstruktion šꜣ+Infinitiv (Wb IV 404, 18) ausgegangen (ähnlich von Beckerath, S. 104 und S. 106, Anm. ee, der einen substantivierten Infintiv mit davon abhängigem Satz [Wb IV 402, 18] annahm). Folglich kann sich =f nicht auf šꜣ beziehen, wodurch als Bezugswort nur sḥn übrig bleibt.
ḏi̯=j ḏsr.tw: Zur Lesung vgl. Gardiner, LESt 93, 1-2. Von Beckerath, S. 98 transkribierte das Hieratische von Abschrift A als ḏi̯=j {tw} (?) ḏsr.tw. Peust wollte in der fraglichen Gruppe ein weiteres ḏi̯=tw sehen, weshalb er ḏi̯=j ḏi̯=tw transkribierte.
{ḥm} 〈ḥm.t〉 s.t: Beide Abschriften haben nach von Beckerath die ḥm-Keule mit zwei Abkürzungsstrichen stehen, während Gardiner den zweiten Strich von Abschrift B als Falken auf Standarte las. In der Transkription des Folgenden divergieren Gardiner und von Beckerath (zum Hieratischen vgl. Posener, Tf. 64a): Gardiner gab die Zeichengruppe von Abschrift A als Türriegel, sitzender Mann, Füllstrich und Punkt wieder, wobei alles zu dem Wort s.t zu emendieren sei. Die Gruppe von Abschrift B gab er als Türriegel, t, sitzende Frau und zwei kleine Striche wieder. Von Beckerath transkribierte die Zeichengruppe in beiden Abschriften als Türriegel, t und sitzende Frau.
Vor dem ersten wꜣḥ fehlt in Abschrift B das r.
m(tw=tw): Es ist mtw=tw und nicht mtw=j zu lesen (so auch Peust; anders Posener und von Beckerath). In Abschrift A (hier: oDeM 1252 I, Posener, Tf. 64a) steht nur ein m mit drei kurzen Strichen. S. zu der Schreibung dieselbe Stelle in Abschrift B sowie die Erzählung von Horus und Seth, Z. 15,13, wo mtw=tw durch mt und zwei (!) Striche geschrieben wurde. Die hiesige Schreibung wäre eine noch kursivere Form.
m-ḏi̯ m ... r:wꜣḥ: Zur Deutung als Cleft sentence vgl. die Übersetzung von Peust. Grammatisch liegt ein unabhängiger Satz vor, der aber noch Teil der indirekten Rede ist. Von Beckerath, S. 104 interpretierte das m dagegen als Präposition und setzte r wꜣḥ parallel zu r jri̯=f: "um ihn (den Emmer) für dich zu opfern (...), (und) um dir Wasser zu spenden". Es ist erwägenswert, das m-ḏi̯ von Abschrift A (in B steht es nicht) nicht zu tilgen. Es könnte hier eine Schreibung für die Präposition m-ḏr.t: "durch jmd." (Wb V 583, 1-12 und zur Verschreibung Wb II 177, 19) vorliegen. In Opferformeln wird durch diese Präposition gelegentlich der Opferspender angeschlossen (Wb V 583, 9). Die Cleft sentence wäre dann als Nomen betrachtet worden, das grammatisch durchaus nach einer Präposition stehen kann (vgl. zu dieser Problematik etwa A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 366-367, § 726). Wird der Satz mittels der Präposition angeschlossen, dann vermutlich an das unmittelbar Voranstehende, d.h. den Konjunktiv, wodurch er diesen näher erläutert: "mir soll Emmer gegeben werden, damit libiert werden kann, (und zwar) durch den Vorsteher"; der Emmer wäre in dem Fall also vielleicht als Bezahlung des Vorstehers zu denken.
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