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das ist die sšd-Binde, die in der Obhut dieses Bandagierers/Verbinders (oder: Balsamierers/Mumifizierers?) ist und die er (der Bandagierer oder der Arzt?) auf/über dieses (besagte) Heilmittel legt, welches auf dieser (besagten) Wunde ist, die an seiner Stirn ist.
Kommentare
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- wt: Der wt ist eine Person, die an zwei Stellen im pEdwin Smith in ärztlichem Zusammenhang vorkommt. Das Wort ist ein Substantiv, abgeleitet von der Wurzel wt: "verbinden, einwickeln" und vor allem bekannt als Bezeichnung des Balsamierers, der den Leichnam einwickelt. H. Grapow, Kranker, Krankheiten und Arzt, 94-95 äußert sich nicht dazu, ob im pEdwin Smith ein Balsamierer gemeint ist. Breasted, Surgical Papyrus, 224 übersetzt wt mit "embalmer" (ebenso Bardinet) und geht davon aus, daß der Arzt seine Bandagen vom Mumifizierer bezog, der zugleich Bandagist oder Bindenhersteller war, daß es also Arbeitsbeziehungen zwischen Arzt und Balsamierer/Mumifizierer gab (vgl. Brawanski, in: SAK 35, 2006, 46). Für Westendorf, Grammatik, 61, Anm. 4 ist der wt-Verbinder als Wundarzt tätig und ist pꜣ wt in pEdwin Smith 5.5 eine andere Bezeichnung für zwn.w. Die übrigen Bearbeiter wählen den neutraleren "Verbinder" oder "Bandagierer" und lassen offen, ob der wt eine spezielle Kategorie von Arzt oder Arzthelfer ist (vgl. Westendorf, Erwachen der Heilkunst, 16, der "über die Geräte (des Arztes)" und dann über "die Hilfsmittel des Verbinders" spricht). Das Substantiv ist mit dem Demonstrativpronomen pꜣ versehen. Es ist unklar, wie dieses genau zu interpretieren ist. Es wird als ein Indiz einer jüngeren Sprachstufe aufgefaßt, d.h. fast wie ein Definitartikel, zu dem pꜣ später tatsächlich wird. Zur Zeit des pEdwin Smith hat es jedoch noch deiktische Funktion. Allerdings ist die Frage, worauf pꜣ dann verweist. Kann es sich auf zwn.w in ẖn zwn.w beziehen und ist wt dann vielleicht ein Synonym, eine andere Bezeichnung für zwn.w? Die zweite Textstelle im pEdwin Smith spricht von einer "Sammelhandschrift über das Zubehör des Bandagierers" (ṯꜣw n.j jr.j n.j wt), was ebenfalls auf eine heilerische Funktion des wt hinweist. Für mögliche Kontakte zwischen Ärzten und Balsamierern siehe Nunn, Egyptian Medicine, 43-44, der auch die beiden Stellen von pEdwin Smith anführt, sowie P. Ghalioungui, The Physicians of Pharaonic Egypt (SDAIK 10), Mainz 1983, 6-8.
- ẖr ꜥ (n.j): Etymologisch ist mit "unter der Hand des" zu übersetzen, aber es ist schon im Alten Reich zu einer zusammengesetzten Präposition geworden und bedeutet "unter der Aufsicht/Leitung von" und "im Besitz von" (Edel, Altäg. Gramm., § 775: "unter der Aufsicht, im Besitze von"; Gardiner, EG, § 178: "under the hand of, in the charge of"; siehe auch Edel, in: ZÄS 83, 1958, 15-17). Es stellt sich die Frage, ob gemeint ist, daß der wt die Kontrolle über diese Binden hat, oder ob sie ihm "zur Verfügung" (so Westendorf, Bardinet) stehen und von ihm "verwendet" (so Grundriss IV/1, Allen) werden.
Daneben gibt es zwei Substantive ẖr.t-ꜥ: "Behälter für Schreibzeug und Akten" und ẖr-ꜥ: "Tasche mit Instrumenten o.ä.", die anscheinend von Brawanski in seiner Übersetzung aufgegriffen werden: "das ist eine Binde aus der Tasche dieses Verbinders". Dazu ist jedoch eine Emendierung der Präposition m erforderlich: wnn 〈m〉 ẖr-ꜥ.
- ḏḏ=f: ist der Arzt (zwn.w; so explizit Breasted, Ebbell, Bardinet; Westendorf, Papyrus Edwin Smith) oder der Bandagierer (wt) gemeint? Grammatisch liegt wohl eine imperfektische Relativform (Westendorf, Grammatik, 231, § 313.1) vor; nur Allen scheint in seiner Übersetzung von einem neuen Satz mit einem sḏm=f auszugehen.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd8wQdrGjPUoPhgaYisX9teE <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd8wQdrGjPUoPhgaYisX9teE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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