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ꜥꜣ.t n.t rʾ-jꜣꜣ.t: Das erste Wort ist partiell zerstört. Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 43A ergänzt zu einem Wort s.t, das er a.a.O., 13 mit „a strip(?)“ (of cloth) übersetzt. An welches Wort er dachte, ist unklar; möglicherweise hat er aufgrund zahlreicher ähnlich formulierter Anweisungen in anderen magischen Texten geschlossen, dass hier ein Wort für Stoffstreifen vorliegen müsse. Altenmüller, in: GM 33, 1979, 9-10 hat die fragliche Lesung des ersten Zeichens als Türriegel (z) übernommen, vermutet darin aber eine Bezeichnung für ein „(Amulett (?))“ (die Klammersetzung scheint vielleicht eher die Unsicherheit der Übersetzung anzuzeigen als den Fakt, dass es partiell zerstört ist). Auch Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 215 übernimmt Gardiners Lesung (als s[…]), übersetzt aber als „Faden“ und nicht als „Streifen“ o.ä. Dagegen hat Borghouts, pLeiden I 348, 59, Anm. 66 (vgl. ferner 57, Anm. 56) vorgeschlagen, die Wortreste zu dem Wort ꜥꜣ.t: „Leinen, Leinengewebe“ (Wb 1, 166.6) zu ergänzen. Diesem Vorschlag folgt explizit Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 81 und 83 mit dem Kommentar zur Stelle; vgl. auch seine Transliteration S. 330. Den Klassifikator des Wortes, zu dem Gardiner noch schreibt: „The sign below to left is a puzzle, not 𓍢 nor yet 𓏤“, transliteriert er als Gardiner Sign-list V1.
Auch die Worte rʾ und jꜣ werden unterschiedlich interpretiert: Die genaue Deutung Gardiners ist unklar; die beiden Wörter verbergen sich in seiner Übersetzung als „cloth“. Altenmüller scheint bezüglich jꜣ eine Verlesung als jtjw-Stoff im Sinn gehabt zu haben; er verweist hierfür auf Edel, in: ZÄS 102, 1975, 24f., der diesen jtjw-Stoff inklusive seine Schreibvarianten bespricht (ohne dass Altenmüller explizit darauf hinweist, scheint es tatsächlich Verschreibungen als jꜣ zu geben, vgl. Edel, a.a.O., 21, Beleg Nr. 2). Was Altenmüller aus dem rʾ in pRamesseum X macht, ist unklar – es findet jedenfalls kein Äquivalent in seiner Übersetzung. Stegbauer, die in ihrer grammatischen Interpretation des Spruches im Wesentlichen Altenmüller folgt (vgl. 213, Anm. 112), denkt bei rʾ an das Wort „Rand (eines Gewässers)“ (Wb 2, 392.10) und übersetzt (S. 215): „Saum eines jtjw-Stoffes“. Auch Borghouts, a.a.O. denkt bei rʾ an das Wort für „Rand“, vermutet aber in rʾ jꜣ eine Schreibvariante des rʾ-jꜣꜣ.t-Gewebes (Wb 2, 393.13, MedWb 1, 515). Diese Anweisung wäre damit eine direkte Parallele zu einem Spruch in pmed. London (pBM EA 10059, Spruch 30 = alt 42), um Blutungen bei einer Frau zu stoppen: Darin soll dieser Spruch über ṯꜣz.t 2 m ꜥꜣ.t n.t rʾ-jꜣꜣ.t gesprochen werden; und dieser Spruch soll dann in die Vulva der Frau eingeführt weden. Borghouts’ Deutung folgt erneut Meyrat, der die gesamte Phrase ꜥꜣ.t n.t rʾ-jꜣ(ꜣ.t) mit „bandelette de filet“ übersetzt. Leitz, Magical and Medical Papyri, 69-70 äußert sich nicht weiter zur Identität dieses Materials, sondern nennt es nur „rꜣ-jꜣꜣ.t-weave“. In Anm. 177 verweist er auf Borghouts, wird sich in der lexikographischen Interpretation also wohl ebenfalls ihm anschließen. Weitere Belege v.a. aus ptolemäischen Texten nennt Meeks, Mythes, 95, Anm. 254. Er entscheidet sich für eine Lesung als rʾ-jꜣd.t, die in ptolemäischen Texten belegt ist; vgl. auch Wilson, Ptol. Lexikon, 571. Damit bezieht er sich nicht zuletzt auf Vandier, pJumilhac, 164, Anm. 215, der dieses rʾ-jꜣꜣ.t mit jꜣd.t: „Netz“ (Wb 1, 35.6) verbindet.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Lutz Popko, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd8se3yTsE0yhk6JKHOFSQDQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd8se3yTsE0yhk6JKHOFSQDQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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