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- hꜣi̯.n=j: laut der Grammatik von Schenkel (Tübinger Einführung, Edition 1997, 266) kann es eine Rang-V-Erweiterung mit der folgenden komplexen Verbalform als Hauptsatz sein. Burkard und Vernus haben hꜣi̯.n=j als Nebensatz zum vorherigen übersetzt. In oDeM 1395 fängt jedoch ein Rubrum an, was für einen neuen Satz sprechen würde. Jansen-Winkeln, in: SAK 18, 1991, 257-258 und in: SAK 24, 1997, 130-131 versteht das sḏm.n=f als ein Futurum exactum, um seiner Theorie einer Koregentschaft gerecht zu werden ("Daß ich in die Barke des Re eingestiegen sein werde, ist, nachdem ein Königtum entstanden ist ..."). In pSallier II steht hꜣnw: "die Gefäße" (so übersetzt Faulkner), was eine Fehlschreibung von hnw: "Jubel; jubeln" sein wird: "Jubel ist in der Barke des Re" (so Helck, Lichtheim, Vernus, Tobin). Unklar bleibt, ob hꜣi̯ oder hnw urspünglich ist.
- ꜥḥꜥ: es gibt zwei handschriftliche Traditionen. (1.) In der Tradition von pMillingen steht die komplexe Verbalform ꜥḥꜥ.n + Subjekt + Pseudopartizip. Burkard übersetzt: "Nunmehr ist das Königtum (wieder) das uranfängliche geworden" (in: Literatur und Politik, 163; ähnlich Helck, Lichtheim und Vernus; vgl. auch Faulkner). (2a.) In einigen Handschriften ist ꜥḥꜥ ein eigenständiges Verb "stehen", gefolgt von der Präposition ḥr: "auf". In oDeM 1318vso steht ꜥḥꜥ tj, was ein Stativ (ꜥḥꜥ.tj) oder ein Imperativ (ꜥḥꜥ ṯw) sein kann. In oDeM 1388 steht ꜥḥ ḥr s.t ḫpr.〈tj〉 ẖr ḥꜣ.t: "Stehe an der Stelle, die schon vorher entstanden ist". (2b.) Entweder wegen der Präposition ḥr oder vielleicht unter dem Einfluß des Ausdrucks ꜥḥꜥ m nsw: "als König dastehen, König sein" ist das n von ꜥḥꜥ.n außerdem als die Präposition n aufgefaßt worden. Bei Brunner steht "steige du empor zum Königtum, das in der Urzeit entstanden ist" (ähnlich Foster, Roccati, Parkinson und Tobin; Blumenthal, in: ZÄS 111, 1984, 93 und Anm. 50; Goedicke, Studies, 40 und 48-49). (2c.) Die Übersetzung von Jansen-Winkeln (in: SAK 18, 1991, 257-258 und in: SAK 24, 1997, 130-131) macht eine Bedeutung "auferstehen, wieder entstehen" für ꜥḥꜥ erforderlich, sonst müßte man ḫpr zweimal lesen: "... nachdem ein Königtum entstanden ist, das schon vorher existierte".
- ẖr-ḥꜣ.t: in drei Handschriften steht ẖr-ḥꜣ.t=j: "vor mir", in drei anderen nur ẖr-ḥꜣ.t.
- Der letzte Vers läßt sich nicht rekonstruieren. Zwei Handschriften fangen mit der Negation nn an, was zu einem Vetitiv m jri̯: "tue nicht" passen könnte, aber vielleicht ist m jri̯.n=j eine Relativform wie m šꜣꜥ.n=j vorher im Text. Ein Vetitiv würde zu dem Imperativ im folgenden Vers passen und für ꜥḥꜥ als Imperativ sprechen. Folgende Übersetzungsversuche liegen vor:
* Helck: "Tue nicht Gutes und tue nicht Böses" (m jri̯.w mr.wt m jri̯.w qn);
* Foster, in: JEA 67, 1981, 42 und 45: "And do not act on my behalf with deviousness (?) therein" (so auch Roccati), bzw. in: Ancient Egyptian Literature, Austin 2001, 88: "And do not act in my stead faithlessly" (m jri̯.w n=j m qꜣb jr.j);
* Gunn, Studies in Egyptian Syntax, 148: "it was not through what I have done" (nn ø m jri̯.t.n=j);
* Blumenthal, Untersuchungen zum ägyptischen Königtum des Mittleren Reiches, 44: "nicht soll es sein entsprechend dem, was ich ausübte" (nn ø m jri̯.t.n=j);
* Fecht (in: Blumenthal, in: ZÄS 111, 1984, 93, Anm. 52): "(Königtum,) das ich nicht für dich gemacht habe. Sorge für seine Kühlung";
* Faulkner: "and there are none who could achieve my deeds of valor" (vielleicht etwa nn jri̯ n=j jri̯-qn); ähnlich Tobin;
* Parkinson: "for it is what I achieved, in the midst of all this!" (m jri̯.t.n=j m-qꜣb jr.j); ähnlich Burkard;
* Goedicke, Studies, 38 und 49-50: "when I acted for myself in its perimeter."
Vgl. jetzt Sokolova, in: JEA 101, 2015, 171-175.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Billy Böhm, Lutz Popko, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd6NCgeXCgExwgy9TjTpITWQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd6NCgeXCgExwgy9TjTpITWQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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