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dmḏ=s [tꜣ.wj]: Ergänzungsvorschlag von Gardiner, Ramesseum Papyri, 10 (nicht übernommen von Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 7-8, der die Lücke freiließ). Die Bezeichnung tꜣ.wj müsste dafür in das halbe Schreibquadrat neben dem Suffixpronomen gequetscht gewesen sein. Aber da der Schreiber des pRamesseum VII auch an anderen Stellen sehr eng schrieb, ist das nicht ausgeschlossen. Auf jeden Fall wäre das eine Ergänzung, die sich gut in den Kontext einfügen ließe.
bnr.t: Erneut möchte Gardiner, a.a.O. hierin eine Bezeichnung für Ägypten sehen (s. den Kommentar zum vorigen Satz), das von der „mistress“ (ḥn.wt) „with [her] head“ konsolidiert werden solle. Meyrat, a.a.O., 20 vermutet dagegen in bnr.t eine Bezeichnung des Uräus.
zmꜣ pn: Das Substantiv zmꜣ ist logographisch geschrieben. Darunter und damit neben dem pn ist eine kleine Lücke im Papyrus. Eine Ergänzung ist nicht möglich; aber da die nächste Kolumne mit einem neuen Satz beginnt, kann eigentlich nur noch ein Klassifikator von zmꜣ, vielleicht auch nur der Logogrammstrich, gestanden haben. Zeichenreste, die zu einem senkrechten Zeichen gehören könnten, sind auf dem Foto von Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 282 noch erkennbar.
Das zmꜣ-Symbol, also das Ikon für die Vereinigung von Ägypten, sind die verknüpften Wappenpflanzen von Ober- und Unterägypten. Normalerweise schließt dieses Ikon die verknüpfenden Parteien, i.d.R. Gottheiten, mit ein, anstatt ikonographisch unabhängig von ihnen zu existieren, wie die Übersetzung der Stelle zu implizieren scheint. Die Verwendung des Demonstrativpronomens pn weist auf die Verwendung eines realweltlichen Objekts hin, das bei der Rezitation dieses Spruches zur Anwendung kam. Das heißt, dass man sich also tatsächlich zwei miteinander verknotete Pflanzen vorstellen kann, die verwendet wurden, oder aber ein Amulett oder dergleichen. Ist Letzteres der Fall, wäre dessen Aussehen zu hinterfragen. Folgende Optionen kommen dafür infrage:
– Eine dreidimensionale Darstellung der Vereinigungsszene, also der miteinander verknoteten Wappenpflanzen. Ein solches Objekt dürfte jedoch schwer umsetzbar sein, so dass das unwahrscheinlich ist.
– Eine dreidimensionale Version der zmꜣ-Hieroglyphe, also der Luftröhre mit Lunge. Diese ist kompakt genug für eine Amulettform und könnte dennoch über das Wortspiel für die im Text erwähnte Vereinigung stehen.
– In CT VII, 135b wird ein zmꜣ-Gegenstand in einer Reihe Opfergaben genannt. Er ist logographisch mit der Luftröhre mit Lunge geschrieben und mit den Wappenpflanzen klassifiziert (Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 491). Näheres darüber erfährt man nicht, außer dass der Gegenstand zwischen den Gefäßbezeichnungen ꜥb.t und ꜥpr.t – nach einer Reihe von Ölen und Harzen sowie vor Leinenballen – erwähnt wird und wie die übrigen Opfergaben als „Horusauge“ bezeichnet wird. Mit großer Vorsicht könnte man also vielleicht darin ebenfalls ein Gefäß sehen.
– Als letzte, wenn auch wenig wahrscheinliche Möglichkeit könnte man sich auch fragen, ob das Wort auf das Material statt die Form des Amuletts hindeutet: In Kolumne A, x+16-19 wurde vorgeschlagen, in der unklaren Aufzählung verschiedener Metalle eine Beschreibung von einem oder mehreren Metallobjekten mit Götterdarstellungen zu sehen. Möglicherweise könnte mit zmꜣ pn ebenfalls ein Metallobjekt gemeint sein. Zumindest gibt es eine – nicht sehr häufige – Metallbezeichnung zmꜣ.w n.t 6 (Wb 3, 450.16-17), bei der es sich wohl um eine Legierung aus sechs Bestandteilen handelt, s. Harris, Minerals, 65 mit älterer Literatur. Die Tatsache, dass dieses zmꜣ.w durch n.t 6 weiter spezifiziert wird, ist ein Indikator dafür, dass es theoretisch auch andere Arten der zmꜣ.w-Legierung gegeben hat, auch wenn diese bislang nicht belegt sind, und dass es demzufolge einen unspezifischen Oberbegriff zmꜣ.w gegeben hat. Könnte man die vorliegende Stelle mit einem solchen Oberbegriff zusammenbringen?
Die Ramesseumspapyri wurden in einer Kiste zusammen mit verschiedenen magischen Utensilien gefunden (s. Quibell/Paget/Pirie, The Ramesseum, 3 und Taf. 2-3 sowie Parkinson, Eloquent Peasant, XII-XIII), doch passt keines davon zu den hier aufgezählten Optionen.
Zuletzt ist schließlich noch zu erwähnen, dass in Fragment K, x+2 noch einmal ein Wort zmꜣ vorkommt, dieses Mal in Pleneschreibung. Dass das Wort von B, x+6 damit zusammenzubringen ist, dürfte jedoch nahezu ausgeschlossen sein, weil es sich dort dem Kontext nach um eine Landbezeichnung handelt.
ṯs=sn ꜥ.wj=sn ḥr zmꜣ pn: Das erste =sn ist nur mit s und n geschrieben, das zweite hat auch die obligatorischen Pluralstriche. Sowohl Gardiner als auch Meyrat gehen davon aus, dass in beiden Fällen das pluralische Suffixpronomen =sn korrekt ist. Infolgedessen verknotet also eine pluralische Entität ihre (scil.: eigenen) Arme mit dem zmꜣ (s. dazu unten). Hier wird dagegen eine Korrektur des ersten =sn zu einem singularischen =s vorgeschlagen. Dadurch bleibt das Subjekt dasselbe wie bei den vorherigen Verben, nämlich die ḥn.wt, die die Arme von anderen (vielleicht den personifizierten beiden Ländern Ober- und Unterägypten?) mit dem zmꜣ verknotet, d.h. vielleicht, ihnen zur Hand geht. Dieser Vorschlag setzt zwar einen Eingriff in den Text voraus, aber der Schreiber hat sonst das pluralische =sn immer mit Pluralstrichen geschrieben, d.h. die Stelle ist in jedem Fall fehlerhaft.
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