Satz ID IBgDN5UMsSgJnkZbsoucH9JdN4Q (Variante 3)
nn ḫpr jri̯.yt nb.t r =f j{q}〈n〉 r(m)ṯ nb.t {r}pꜥ.t Vso B.12.4 nb.t rḫ.y[t] nb.t ḥnmm(.t) nb.t m ḫꜣs.tj.w n(.w) ḫꜣs.t rs.j(.t) [mḥ.tj(.t)] jmn.t.t jꜣb.t.t Vso B.12.5 ṯꜣ.y.PL nb.w.PL ḥkꜣ.PL ḥkꜣ.yt nb.t n.tj bjn [⸮jb?] =sn r mn (msi̯).n Vso B.12.6 mn(.t) jri̯.yw sḏb r =f r sw{ꜣ}ḏ.ṱ =f n nṯr n ntr(.t) r ḏi̯.t wn[m] =f bw.t =f r s{⸢wt⸣}hꜣi̯.yt Vso B.12.7 jb =f m ẖ.t =f
von 〈Seiten〉 irgendeines Menschens, irgendeines Mitglieds der pꜥ.t-Leute, irgendeines Mitglieds der rḫ.yt-Leute, irgendeines Mitglieds der ḥnmm.t-Leute,
von Seiten von Ausländern vom südlichen, [nördlichen], westlichen oder östlichen Ausland,
(von Seiten) irgendwelchen Männer, 〈irgendwelcher Frauen〉, 〈irgendeines〉 Zauberers, irgendeiner Zauberin,
deren [Herzen] (?) negativ eingestellt sind gegen (Herrn) NN, den (Frau) NN geboren hat, (und) die (irgendein/en) Schaden/Unheil gegen ihn anrichten,
um ihn an einen Gott (oder) eine Göttin zu überweisen (oder: einem Gott oder einer Göttin zu überlassen),
(um) zu veranlassen, dass er das, was für ihn Tabu ist, essen muss,
(oder) um sein Herz in seinen Bauch (oder: aus seinem Bauch) hinuntersteigen zu lassen (? oder: in seinem Leib zu betrügen/verwirren).
Kommentare
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- m ḫꜣs.tjw: m wird hier als eine neuägyptische Schreibung von jn verstanden.
- ṯꜣy.w nb.t: Gardiner, Chester Beatty Gift, 110 mit Anm. 4 fragt sich, ob nb.t zu ḥm.t zu emendieren sei. Es ist auch möglich, dass ṯꜣy.w 〈ḥm.t〉 nb.t: "alle Männer 〈und Frauen〉" zu emendieren ist, parallel zu ḥkꜣ.w ḥkꜣ.yt nb.t: "alle Zauberer und Zauberinnen".
- r swḏ.ṱ=f: Konstruktion r + Infinitiv + Suffixpronomen als direktes Objekt.
- r s{wt}hꜣi̯.yt/s{wh}hꜣ.yt: Am Ende von Zl. B12.6 ist laut Gardiner (Tf. 60) nach s möglicherweise noch wt zu erkennen, aber sicherlich ist das Kausativverb s:hꜣi̯: "hinabsteigen lassen" (Beinchen vorwärts D54) oder das Verb shꜣ: "umkehren; betrügen; vernachlässigen" (Beinchen rückwärts D55) gemeint. Das Determinativ der Beinchen geht vorwärts, was eher zu shꜣi̯ als zu shꜣ passt; gleiches gilt für den Infinitiv auf y. Gardiner, Chester Beatty Gift, 110 übersetzt "to bewitch his heart in his body", Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 108 hat "um sein Herz in seinem Leib irre werden zu lassen" (vgl. S. 111: das Herz wirr werden lassen). Das Herz ist laut mehreren Texten im Leib/Bauch (Inschrift des Mentuhotep Nebhepetre aus Deir el-Ballas x+4; 2. Kamosestele Zl. 2-3), wird dahingegeben (rḏi̯: Pyr 1195b / Spruch 690) oder gebracht (jni̯: Pyr 828c / Spruch 447; Pyr 835c / Spruch 450), wird dort gekühlt (qbḥ: Pyr 1195b / Spruch 674+462), es kann aber auch aus dem Leib herauskommen (pri̯ m ẖ.t: Beredter Bauer B1, Zl. 307/alt 276) oder geschickt werden (hꜣb ḫntj ẖ.t: Tb 27). Die Konstruktion sh jb: "das Herz verwirren (?)" findet sich in der Prophezeiung des Neferti (pPetersburg 1116 B Vso.19); in der Lehre des Amenemope (pBM 10474, Kol. 14.10) steht jw jb=f shꜣ m ẖ.t=f: "sein Herz ist betrogen/hintergangen (?) von/in seinem Leib". Die Alternative ist das Verb stwhꜣ: "(durch Zauberei) bannen": siehe dazu Ritner, Mechanics of Ancient Egyptian Magical Practice, SAOC 54, 193, Anm. 890.
Persistente ID:
IBgDN5UMsSgJnkZbsoucH9JdN4Q
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Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Johannes Jüngling, Lutz Popko, Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBgDN5UMsSgJnkZbsoucH9JdN4Q <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDN5UMsSgJnkZbsoucH9JdN4Q>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDN5UMsSgJnkZbsoucH9JdN4Q, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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