Satz ID IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg
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r=s: Sic. Man hat zunächst den Eindruck, als läge im Kontext die Beschreibung der Behandlung der Scherbe vor: Sie soll zum Trocknen (?) der Sonne ausgesetzt werden, und nachdem sie alles Wasser abgegeben hat, soll dieses in ein Gefäß gegeben und weiterverwendet werden. In dem Fall müsste sich das r=s eigentlich auch auf ꜥr beziehen, was aber grammatisch nicht geht, denn ꜥr ist maskulin. Könnte man das notfalls als fehlerhafte Genusinkongruenz wegen des normalen femininen ꜥr.t erklären, spricht auch der gesamte Kontext gegen diese Interpretation: Wenn die Scherbe der Sonne ausgesetzt wird, wird kaum Wasser übrig sein, das man weiterverwenden kann, denn dieses dürfte verdunstet sein. Daher fragt sich, ob sich das maskuline =f eher auf ḏꜣḏꜣ: den „Kopf“ bezieht, von dem Wasser ablaufen soll, und das feminine =s dementsprechend auf den ꜥ.t n ḏꜣḏꜣ, den „Bestandteil des Kopfes“. In dem Fall wäre das n vor pꜣ ꜥr als Präposition aufzulösen statt als Genitiv-Nisbe; zu rḏi̯ n s. MedWb 1, 547-548, dort allerdings immer: „Droge A rḏi n=f/s/sn Droge B“: „Droge A; ihr werde hinzugegeben Droge B“.
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jr m-ḫt: Was bei der aktuellen Montage des Papyrus wie das Schwanzende der Hornviper vom Ende des vorigen Satzes aussieht, wird eigentlich das etwas klein geratene r sein, das aktuell nach dem Schilfblatt fehlt. So ist wohl auch Roccati, Magica Taurinensia, 30 zu verstehen, der das r ganz regulär als erhalten transliteriert hat.
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rḏi̯.ḫr=tw: Roccati, Magica Taurinensia, 30 transliteriert rḏi̯.t.ḫr=tw; zu einer solchen Form vgl. das jnt.ḫr=tw in der ersten Zeile. Was Roccati hier vermutlich als t liest, ist jedoch eher der Ellbogen und Oberarm des Arms, mit dem rḏi̯ geschrieben ist. Dadurch wird auch unsicher, ob sich das rḏi̯.t am Ende der ersten Zeile mit Roccati zu einem rḏi̯.t.[ḫr=tw] ergänzen lässt.
rḏi̯.ḫr=tw {ḥr} nn-n mw: Das Substantiv ḥr: „Gesicht“ (*„Das Gesicht werde gegeben 〈an〉 ...“) wird kaum gemeint sein, weil stilistisch eher zu erwarten ist, dass „etwas an das Gesicht gegeben“ wird und nicht „das Gesicht an etwas“. Daher ist ḥr wohl zu streichen.
Persistente ID:
IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Johannes Jüngling, Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Daniel A. Werning, Satz ID IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgCiGCA1qWbYkSLujQ5bxLTjTg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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