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sst: Ist ein Teil des Unterschenkels, wie aus den Gliedervergottungslisten hervorgeht: (Sonnenlitanei [ed. Hornung, Buch der Anbetung des Re, 214]: genannt zwischen mn.tj: "Schenkel" und sꜣḥ.w: "Zehen"; Zaubersprüche für Mutter und Kind, Rto 5.1: genannt nach mn.tj: "Schenkel" und pꜣd, kopt. ⲡⲁⲧ: "Knie, Kniescheibe"; danach folgt nichts mehr; Vso 5.5: zwischen rd.wj: "(Unteres) Bein; Fuß" und sꜣḥ.w; vgl. Tb. 42; Tb. 181; CT VII, 161c: mn.tj, ⸮⸢s⸣[st].⸢wj⸣?; siehe Yamazaki, Zaubersprüche, 23, Anm. (tt)). Ebers/Stern, Papyros Ebers, II, 41 übersetzt mit "digiti pedis", d.h. "Zehen". Brugsch, Wb 7, 1119 folgt Ebers/Stern, wobei er auf die Reihenfolge der Körperteile in pEbers, Kol. 77 verweist (mꜣs.t: Eb 603-610, pꜣd: Eb 612, sst: Eb 613-614). Erman, Zaubersprüche, 21, Anm. 1 vermerkt: "die übliche Übersetzung von śśt mit 'Zehen' ist nicht haltbar, denn in [Spruch] U [d.h. Vso 5.5] steht es neben dem gewöhnlichen Worte für Zehen (śꜣḥ)." Deshalb übersetzt Erman, 21 und 49 mit "Knöchel(?)". Dem folgt Ebbell, The Papyrus Ebers, 92 ("śśt (ankle?)"). Davon abweichend hat Wb. IV, 279.5: "als Masculinum. ein Teil des Beins: ob die Wade?" (ebenso Faulkner, CD, 246: "calf (?) of leg"). Der Grund ist vielleicht, dass in der Sonnenlitanei in der Version von Thutmosis III. die Reihenfolge der Körperteilbezeichnungen mn.tj, sst.wj, rd.wj, sꜣḥ.w ist (rd.wj fehlt in den übrigen Textversionen). Außerdem verweist DZA 29.577.960 auf den Vergleich von sst mit dem ḥz.t-Gefäß in der Gliedervergottung von Mutter und Kind, Vso 5.5: sst.w=k ḥz.t 2 ⸮snsn.y? ⸮wpi̯.y? ⸮〈j〉tr(w)?: "deine (beiden) sst-Körperteile sind die 2 Hezet-Gefäße, die ...?... den Fluss öffnen" als weiteres Argument für die Deutung als Wade statt als Knöchel. Dem folgt Lefebvre, Parties du corps humain, 49, § 57: "le mollet" (mit Verweis auf die Sonnenlitanei und Mutter und Kind rto 5.1). Auch Grapow, Anatomie, 93 hat: "In dem Wort śśt vermuten wir die 'Wade'". MedWb II, 796-797 stellt die Identifikation als "Wade" erneut in Frage und fragt an, "Ob aber nicht eher die Fußknöchel gemeint sind?; vgl. dt. 'Fessel' und engl. 'ankle' im Sinne von 'Fußfessel'". Die Begründung findet sich in Mutter und Kind, Rto 5.1, weil dort sst mit der Beschwerde ḏnḥ einhergeht, die MedWb als "fesseln" auffasst (ḏnḥ wird zu kopt. ⲧⲱⲛϩ: "sich verfangen; einfangen, binden"; andere Interpretationen von ḏnḥ sind "Flügel knicken" und "Krampf(?)"). MedWb vergleicht "fesseln" mit dem Substantiv "die Fessel" als Teil des Fußes von Huftieren, das gefesselt wird. Weeks, Anatomical Knowledge, 61 nennt die beiden Interpretationen "ankle" (nach Ebbell) und "fibula", d.h. Wadenbeinknochen (nach Grapow) und beschließt "'ankle' is a most tempting translation, but without further evidence must remain a tentative reading." Westendorf, Handbuch Medizin, 226, 229-230 versteht sst als "Fessel, Fußgelenk" und wohl nicht "Wade" unter Berufung auf ḏnḥ und auf die Körperteilfolge rd.wj, sst.wj und sꜣḥ.w (Mutter und Kind, Vso 5.4-5). Hannig, HWB, 825 listet beide Interpretationen mit Fragezeichen auf: "*Wade; *Fußknöchel". Walker, Anatomical Terminology, 275 interpretiert den Gliedervergottungsvergleich mit dem Hezet-Gefäß für seine Bestimmung von sst anders als DZA 29.577.960: "post. lower leg excluding foot, i.e. calf muscle + ankle. In Mutter u. Kind (Vs 5.5) the sst is likened to a ḥst-jar which has exactly the same shape as a human calf + ankle, viewed from behind." Die Sehne (rwḏ) im sst des Osiris, die in pBrooklyn 47.218.2 genannt wird, könnte die Achillessehne sein, was dann für den Bereich an der Rückseite des Knöchels, oberhalb der Ferse sprechen würde. Sofern die Gleichstellung von sst und ḥz.t in der Gliedervergottung tatsächlich über die Form verläuft, müsste der Bereich größer sein und könnte die ganze Rückseite des Unterschenkels von der Wade bis zur Unterseite der Ferse einschließen (der Standfuß des ḥz.t-Gefäßes ist vielleicht eher die Ferse als der von Walker genannte Knöchel).
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