Sentence ID IBUBd08UpxSoAExsravLQ9GSWW4
{sḥw} 〈sḥw〉 kꜣ.(w)t(j).PL r(m)ṯ.PL rḫ.yt 10,2 rḫ.yw.PL {ḥmw.t(j).PL} 〈ḥmw.t〉 tꜣ-tmm{.t} jri̯{.t}.PL nb〈.PL〉 {n} ḥny.t rḫ.yw.PL m ḏr.t.PL =sn jr.w(.PL) kꜣ.t n.t {wꜥ} 〈ꜥ.DU〉 =sn wpw.t 10,3 m jꜣw.t sr.PL ḥr ḫrp ⸮ḥny.t? ḥr.j(.PL)-ꜥꜣ-n-pr ḥꜣ.tj(.PL)-ꜥ ṯs.PL-wḥ.wt.PL wꜥr(.t)w(.PL) m rḫ wsr 10,4 ꜥꜣ.PL-n-ꜥ.yt zẖꜣ(.w).PL-wḏḥ.w r(w)d.w.PL šms.w(.PL) wpw.tj(.PL) ḥny.t ꜥ〈t〉ḫ.w(.PL) rtḥ.tj.w(.PL) sft(.PL) 10,5 sḏm.w(.PL) bjn⸢.tj⸣.w(.PL) ps{fs.t}.PL šꜥ.y(t) {ꜣb}〈wbꜣ〉.w(.PL) dp{s}.PL jrp ḥr(.j.PL)-kꜣ.t.PL (j)m(.j.PL)-r(ʾ)-ḥmw.t ḥmw.w.PL-wr 10,6 jdn.w.PL zẖꜣ(.w.PL)-qd.w(t) ṯꜣ.y.PL-mḏꜣ.t jꜣk(.y).PL ẖr.tj.w(.PL) ḫmꜥ.w.PL ṯꜣ.y(.PL)-bꜣ~šꜣ 10,7 ⸢zꜣw⸣ ca. 5Q zerstört Reste weiterer Titel [___].PL sꜥnḫ.w.PL ꜥš[_].PL Reste weiterer Titel 10,8 [___].yw[.PL] ca. 7Q zerstört ẖꜥq.yw[.PL] ⸢⸮__?⸣.PL jri̯-ḥtp.w Rest der Zeile unleserlich Ende der Seite
Zusammenstellung der Arbeiter (?), der Menschen und der Rḫ.yt-Leute, die ein Handwerk kennen, aller Welt und all derjenigen, die einen Dienst tun und die fähige Hände haben (wörtl.: die kundig an ihren Händen sind), derjenigen, die die ihrer Hände Arbeit leisten und amtlich(e) (?) Aufträg(e): Leitende Magistrate, Auftraggeber/Befehlshaber (?; oder: Magistrate, die Auftraggeber leiten), oberste Hausverwalter, Fürst(en) und Kommandanten von Ansiedlungen, Verwalter ..., Abteilungsleiter, Schreiber der Opferständer, Inspektoren, Gefolgsleute, Überbringer von Aufträgen (?), Brauer, Bäcker, Schlächter, Diener, Konditoren, šꜥ.t-Kuchen-Bäcker, Vorkoster für Wein, Leiter der Arbeiten, Vorsteher des Handwerks, Meister (wörtl.: Oberhandwerker), Stellvertreter, Vorzeichner, Graveure, Steinmetze, Bergleute, Steinbrecher, Steinspalter, Wächter, [---], Bildhauer [---] [---] Barbiere, [---], Korbmacher [---]
Comments
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sḥ.w kꜣ.t: kꜣ.t ist ganz am Ende mit einem zusätzlichen sitzenden Mann determiniert. Gardiner, LEM 136,10, Anm. b schlug vor, diesen in ein n zu emendieren. Ihm folgend, übersetzte Caminos mit "Catalogue of jobs of men ...". Im Folgenden werden Berufsbezeichnungen und Titel genannt; kꜣ.t hat die Bedeutung "Arbeit, Tätigkeit; Erzeugnis, Produkt", nicht aber die Benennung einer bestimmten Position oder einer Berufsbezeichnung (die von Faulkner, CD, S. 283 angeführte Stelle für kꜣ.t als "profession" ist den Belegen für reguläres "craft" zuzuordnen). Daher wird hier vorgeschlagen, nicht das Lemma kꜣ.t, sondern kꜣw.tj zu lesen. Der sitzende Mann wäre dann nicht zu streichen, sondern ist allenfalls fehlplatziert.
rḫ.yw ḥmw.t: Trotz der Personendeterminative hinter ḥmw las schon Caminos das unpersönliche "craft"; für die Verbindung rḫ.yw ḥmw, die er als "those who know a craft; craftsmen" interpretierte, konnte er keine Parallele nennen. Wenn man, wie hier vorgeschlagen, die Verbindung als attributive Partizipialphrase auflöst, erhält man eine Parallele zum späteren rḫ.yw m ḏr.wt=sn.
jri̯ nb {n} ḥn.t: Zu jri̯ ḥn.t s. Wb III, 102,8-12. Zu der nominalisierten Partizipialkonstruktion jri̯(.w) nb ḥn.t: "jeder, der Dienst tut" vgl. pChester Beatty IV, Vso. 3,13-14 (jri̯ bis auf den fehlenden sitzenden Mann genauso geschrieben wie hier) und KRI V, 344,4. Das n unter dem nb in pLeiden ist überflüssig, und ḥny.t ist der Graphie nach eigentlich das Verb, vgl. den Kommentar zu 9,9-10,1.
rḫ.yw m ḏr.wt=sn: Vgl. Wb II, 443,25. Hier scheint die Formel, die sonst rḫ (s.t) ḏr.t=f lautet, als Genitiv reanalysiert worden zu sein, ähnlich der Limitation jqr ḏbꜥ.w, die als jqr n ḏbꜥ.w=f etymologisiert und dann sogar jqr m ḏbꜥ.w=f geschrieben wurde; vgl. dazu K. Jansen-Winkeln, in: ZÄS 121, 1994, S. 64. Oder sollte man einen schlichten Fehler unterstellen und das m einfach streichen?
kꜣ.t n.t ꜥ.wj=sn: Emendationsvorschlag von Gardiner.
sr.w ḥr ḫrp ḥny.t: Das ḥny.t ist seiner Graphie nach wieder das Verb. Gardiner ließ davor eine kleine Lücke, trennte es also offensichtlich von sr.w ḥr ḫrp. Er scheint darin also einen eigenen Titel verstanden zu haben; vielleicht dasselbe Wort wie das Epitheton des Amun, ḥnw.tjw, im Graffito des Pawah in TT139, den er in JEA 14, 1928, S. 10 mit "champion" wiedergab (J. Assmann, Ägyptische Hymnen und Gebete, Zürich, München 1975, S. 349: "Kämpfer", A. Barucq, F. Daumas, Hymnes et prières de l'Egypte Ancienne, Paris 1980, S. 204: "protecteur"). Caminos deutete sr.w ḥr ḫrp ḥny.t als semantische Einheit (so schon J. Baillet, in: RecTrav 27, 1905, S. 200, auf den er verwies, und auch Chabas): "magistrates commanding administrators". Als dritte Möglichkeit ist denkbar, ḫrp und ḥny.t parallel zu setzen: "leitende und beauftragende Magistrate".
m rḫ wsr: Bedeutung unbekannt. wsr ist mit dem sitzenden Mann determiniert, aber ein Personenname kann eigentlich nicht vorliegen.
ḥꜣ.tj-ꜥ ṯs.w-wḥ.wt: Zu weiteren Belegen für diese Kombination s. A.H. Gardiner, Ancient Egyptian Onomastica, Vol. I, London 1947, S. 31*.
wpw.tj ḥny.t: Unsicher; "Überbringer von Aufträgen"? Caminos: "messenger of administrators".
wbꜣ.w dp jrp: Wörtl.: "Aufwärter, die Wein kosten". Ob dieser nur hier belegte Titel, der bereits jetzt zwei Schreibfehler aufweist, vielleicht nur eine völlig verderbte Form eines wbꜣ/wdp.w-jrp darstellt?
r(w)ḏ.w šms.w wpw.tj-ḥny.t, ps-šꜥy(.t), jꜣk(.y).w, ḫmꜥ.w: Hinter diesen Titeln steht jeweils als letzte Zeichengruppe der Finger über dem schlagenden Arm. Chabas, S. 133, Anm. 3 und Brugsch, S. 224 vermuteten hierin die Abkürzung für ṯꜣi̯ bzw. für das Nomen ṯꜣ.y (vgl. Wb V, 346 und 348), das beide hier nicht in der Bedeutung "nehmen", sondern als "leiten; conduire" verstanden; davon abgeleitet gingen sie von einem Titel "conducteur" aus (was Brugsch, noch etwas weiter vom eigentlichen Bedeutungsfeld entfernt, letztlich als "Aufseher" wiedergab), der dem jeweils folgenden Titel voranzustellen sei. Derartige Titelsequenzen sind jedoch sonst nirgends belegt und ṯꜣ.y erscheint nur dort als Titel, wo tatsächlich etwas Materielles gehalten/getragen wird, wie z.B. Wedel, Standarten, Meißel u.ä. Vgl. hierzu die ausgeschriebenen Titel ṯꜣ.y-mḏꜣ.t und ṯꜣ.y-bšꜣ in 10,6. Man wird daher wohl richtig mit Gardiner, LEM 136,15, Anm. a annehmen können, dass in dieser Zeichengruppe entweder ein Epitheton zum jeweils vorangehenden Titel oder aber ein bedeutungsloser Zusatz vorliegt.
Einige der Titel stehen im Singular; jedoch ist auch bei ihnen ein generischer Plural anzunehmen. So spricht etwa die Kombination ḥꜣ.tj-ꜥ dmj ṯs wḥ.wt (s. den oben genannten Verweis auf AEO) dafür, dass hier nicht nur mehrere ṯs.w, sondern auch mehrere ḥꜣ.tjw-ꜥ gemeint sind. Dass etwa der jr.w-kꜣ.t trotz fehlender Kennzeichnung pluralisch ist, zeigt das ḏr.wt=sn. Auch ist nicht ersichtlich, warum mehrere Bäcker und Konditoren (trotz fehlender Pluralstriche spricht die Schreibung mit tjw-Vogel für den Plural), aber nur ein Schlächter und ein Brauer genannt sein sollen. Gänzlich unwahrscheinlich ist auch, dass nur ein einziger šms.w-Gefolgsmann und nur ein einziger sḏm-Diener erscheinen. Der Wechsel zwischen Singular und Plural in Caminos' Übersetzung entspricht zudem nicht in jedem Fall dem (scheinbaren) Wechsel des Textes.
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IBUBd08UpxSoAExsravLQ9GSWW4
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Please cite as:
(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Anja Weber, Daniel A. Werning, Sentence ID IBUBd08UpxSoAExsravLQ9GSWW4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd08UpxSoAExsravLQ9GSWW4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd08UpxSoAExsravLQ9GSWW4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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