Sentence ID IBcCCVLzhEh8y0o1qqpWN9ksX5w
Ein anderes (Heilmittel) zum Verhindern (wörtl.: Nicht-Zulassen), dass bei einer jungen Frau (oder: einer Amme?) ein Überquellen (der Muttermilch) 〈vorkommt〉:
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tm rḏi̯: Bardinet, Papyrus médicaux, schließt gs.w als Objekt an; aber eigentlich erfordert die grammatische Konstruktion ein Verb nach rḏi̯. So auch MedWb 1, 554, Anm. 7, das ḫpr ergänzt. Dementsprechend ergänzen auch Grundriß der Medizin IV/1, 285 und Westendorf, Handbuch, 218.
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gs.w: Wb 5, 203. 7 legt sicht nicht fest: „eine (äusserliche) Krankheit oder Krankheitserscheinung der Frauen)“. Ebbell, Alt-ägyptische Krankheiten, 57-59 versteht es als Bezeichnung einer Fehlgeburt, da es mal wie Krankheiten und Zähflüssiges mit Aa2 klassifiziert ist, mal wie Körperteile mit dem Fleischstück und mal wie Ausgespienes/Auszuspeiendes mit dem speienden Mund – die sich dadurch ergebenden Charakteristika würden am besten auf eine Fehlgeburt zutreffen. Er verweist ferner auf das hebräische גּזה, das in Ps. 71, 6 „von der Lösung der Frucht von dem mütterlichen Schosse“ gebraucht sei, mit dem er einen möglichen Zusammenhang erwägt. MedWb 1, 248 und 2, 930 lehnt Ebbells Interpretation ab und verweist darauf, dass die Rezepte Eb 808 und 809 eine Gruppe von Rezepten für die weibliche Brust einleiten (vgl. auch den Kommentar zu bn.tj von Eb 808), und versteht gs.w daher eher als „Überquellen“, d.h. ein Übermaß an Milchfluss. Dazu passen alle Klassifikatoren von gs.w, inklusive dem Fleischstück, wozu MedWb auf die Klassifizierung von mwy.t: „Harn“ mit dem Fleischstück in Bln 183 als Parallele verweist.
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rwn.t: Ebbell, Alt-ägyptische Krankheiten, 58 war sich unsicher, ob das erste Zeichen des Wortes Gardiner Sign-list V19 oder V20 (mḏw.t: „Tiefe“, mḏ.t: „Stall“) oder V36 (ḥn: „Büchse”, ḥn.t: „Kanal“) sei, „in jedem Falle“ seien aber damit „die inneren Geschlechtsorgane der Frau“ gemeint, die das gs.w nicht zurückhalten sollen. Wie MedWb 2, 1022 richtig schreibt, weist aber der Klassifikator eindeutig darauf hin, dass eine Frau und nicht ein Körperteil gemeint sein muss. Zur Lesung rwn.t vgl. J.J. Clère, La lecture de la fraction „deux tiers“ en Égyptien, in: Archiv Orientální 20, 1952, 629-641, spez. 638-639, der weitere vergleichbare Schreibungen aufführt. Ihm zufolge ist das erste Zeichen auf die Schreibung der Bruchzahl „2/3“ (rwy, d.h. eigentlich rʾ.wj) zurückzuführen. MedWb schlägt vor, dass hier die Amme gemeint ist (d.h. es liege eigentlich das Lemma rnn.t vor).
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(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Sentence ID IBcCCVLzhEh8y0o1qqpWN9ksX5w <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCCVLzhEh8y0o1qqpWN9ksX5w>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCCVLzhEh8y0o1qqpWN9ksX5w, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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