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Das Subjekt von jyi̯ ist partiell zerstört und kann nicht mit Sicherheit ergänzt werden. Klar erkennbar sind noch die Endung aus zwei Schilfblättern und t sowie der Klassifikator in Form von drei Wasserlinien. Dies und die Parallelität zu den vorigen Sätzen macht deutlich, dass eine Flüssigkeit gemeint ist; das Demonstrativpronomen stellt zudem die Gleichsetzung mit einer dieser beiden Flüssigkeiten, dem Wasser oder dem Pflanzenbrei, fest. Ebenfalls aus dem Demonstrativpronomen sowie aus dem später auf das Substantiv zurückweisende jm=s wird deutlich, dass ein Singular vorliegt. Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 30, Anm. b erwägt mw.yt: „Flüssigkeit; Urin“ oder nw.yt: „Wasser“ und legt sich in seiner Transkription und Übersetzung auf mw.yt fest. Die erhaltenen Zeichenspuren sprechen jedoch gerade gegen diese Schreibung, denn zwischen den beiden waagerechten Zeichenresten sind zwei kurze diagonale Striche erhalten, die sich nicht zu den drei Wasserlinien ergänzen lassen. Der rechte der beiden diagonalen Striche endet direkt auf dem unteren senkrechten Zeichen und gibt ihm dadurch das Aussehen des schlagenden Armes, der jedoch an dieser Stelle, vor der .y-Endung, nicht vorkommen kann.
qbḥ.yt kann aufgrund seiner Endung nur ein Partizip sein, denn ein Stativ müsste qbḥ.tj lauten. (Und wäre es ein Adjektiv, wäre einfaches qbḥ.t zu erwarten.) Damit ist das ein Beleg für die von GEG, § 357 nur postulierte Vollform der Endung.
šp.t: Eine feminine Ableitung von dem Verb šp, die bislang nur im pEbers belegt war. Üblicher ist die maskuline Ableitung šp/šp.w. Das Verb šp kann neben dem ab dem Neuen Reich auftretenden kꜣmn den Zustand der Blindheit ausdrücken. Es bezeichnet dabei eher den Verlust oder die Beeinträchtigung der Sehkraft und allgemein einen Zustand, der auch geheilt werden kann, wohingegen kꜣmn mit der physischen Beeinträchtigung des Augapfels verbunden ist und keine Heilung ermöglicht, vgl. Gräßler, Konzepte des Auges, 234, 256-262 mit weiterer Literatur. Nach Fischer-Elfert, Medizin im Alltag von Deir el-Medineh oder Wie spricht man eigentlich über Krankheit, Pharmaka und deren Drogenquanten? (in Vorbereitung) ist šp vielleicht eher eine angeborene Blindheit. Dagegen spricht jedoch die Tatsache, dass es in medizinischen Texten Rezepte zumindest gegen das feminine šp.t gibt. Auch kann das Verb šp progressiv gebraucht werden (vgl. Gräßler, a.a.O., 242, Bsp. T.5.26, und 270, T.5.75), drückt also potenziell auch einen Vorgang und keinen Zustand aus. Dafür spricht auch die Stelle in pTurin CGT 54003, Rto. 26, in der Horus fürchtet, dass dieser Zustand eintreten könnte. Daher wird dort die Übersetzung „Erblindung“ statt „Blindheit“ gewählt.
[___.t].n: Am Ende der Kolumne sind drei waagerechte Striche erhalten; in der Lücke darüber wird kaum mehr als ein einziges Wort gestanden haben. Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, interpretiert auf der Falttafel die drei waagerechten Striche als Wasserlinien; da jedoch zwischen den beiden oberen weniger Platz ist als zwischen der mittleren und unteren, versteht er sie nicht als Klassifikator Gardiner N35A, eben die drei Wasserlinien, sondern als N35A mit noch in der Lücke liegender, heute zerstörter, erster Wasserlinie, sowie einer weiteren (de facto vierten) Wasserlinie am Ende der Kolumne. Obwohl er in seiner Transkription auf S. 30 kein Äquivalent für diese (vierte) Wasserlinie bietet, kann sie eigentlich nur das Infix n einer präteritalen Verbalform sein. Das suggeriert auch seine Übersetzung „bagnò“: In der Lücke hat Roccati nämlich ein Verb jwḥ ergänzt, das er als Relativform interpretiert: „viene questo liquido fresco di cui bagnò Horo i suoi occhi“. Die zerstörte Stelle transkribiert er als [jwḥt], d.h. [jwḥ.t] (feminine Relativform wegen Bezugs auf die feminine Flüssigkeit). Unter Berücksichtigung seiner hieroglyphischen Transliteration und seiner präteritalen Übersetzung müsste das Verb vollständig dann [jwḥ.t].n transkribiert werden. Während seine Interpretation der Stelle sowohl semantisch wie auch syntaktisch plausibel ist, ist die Ergänzung konkret von jwḥ unsicher. Sein Verweis auf Barns, Five Ramesseum Papyri, 17 = pRamesseum III, Fragment A, Kol. 5-6 reicht dafür kaum aus, da dort von einer Zwiebel die Rede ist, deren Stängel von ḥzꜣ „durchtränkt“ (jwḥ) werden soll – die Kollokation mit ḥzꜣ wäre zwar identisch, aber der Kontext ein völlig anderer.
jjj: Mit drei Schilfblättern geschrieben und dem schlagenden Mann klassifiziert; es ist laut Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, 22 und 31, Anm. d, eine Graphie von jw: „Böses, Unglück“ u.ä. (Wb 1, 48.5-10); zur Schreibung mit drei Schilfblättern verweist er auf Sethe, Pyr., I, PT 215, § 142b (dort komplett ohne Klassifikator geschrieben). Gemeint ist etwas Schlechtes, was man selbst verursacht hat, nicht etwa ein Unheil, das einen von außen trifft, vgl. Clère, in: BIFAO 30, 1930, 446, u.a. mit Verweis auf die Piye-Stele, wo „kein jw gegen einen Fürsten getan“ werden soll, und auf Tb 17, wo jw „vertrieben (dr)“ werden soll. Auf Letzteres verweist auch Zandee, Death as an Enemy, 286, der jw mit „sin“ übersetzt. Auch der von Edel, in: ZÄS 81, 1956, 8 angeführte Beleg Urk. I 204,9 spricht für diese Konnotation, denn dort distanziert sich der Redner davon, eine jḫ.t ... jw.t, eine „böse Sache“, gesagt zu haben. Wenn Horus in pTurin CGT 54003 demzufolge Furcht davor hat, dass jjj=f entsteht, so ist das keine Furcht davor, dass ihm ein Unheil zustößt (Genitivus objectivus), sondern davor, dass er selbst Unheil anrichtet (scil. infolge seiner Blindheit???).
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(الاقتباس الكامل)Lutz Popko، مع مساهمات من قبل Kay Christine Klinger، Altägyptisches Wörterbuch، Daniel A. Werning، معرف الرمز المميز ICAAcXFWkoVuk0d6l3H7KVsoXw4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICAAcXFWkoVuk0d6l3H7KVsoXw4>، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae، إصدار المتن ١۹، إصدار تطبيق الويب ٠.٢.٢، ٢٠٢٤/١١/٥ ، نُشر بواسطة Tonio Sebastian Richter و Daniel A. Werning نيابة عن Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (أكاديمية برلين-براندنبورغ للعلوم والإنسانيات) و Hans-Werner Fischer-Elfert و Peter Dils نيابة عن Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (الأكاديمية الساكسونية للعلوم والإنسانيات في لايبزيغ) (تم الوصول: xx.xx.20xx)(الاقتباس المختصر)
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