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sjn n: Es gibt zwei infrage kommende Verben: das Verb sjni̯: „warten“ (Wb 4, 38.4-8) und das gleichradikalige und gleich klassifizierte Verb sjn mit der konträren Bedeutung: „eilen“ (Wb 4, 38.9-39.9). Gardiner, DZA 50.143.790 hatte den Satzteil zunächst mit dem zweiten Verb übersetzt: „und eilst zu dem[,] welcher in der Nacht kommt“. In seiner Besprechung der Bedeutung „warten“ hat er die Stelle allerdings dem Verb sjni̯: „warten“ zugeordnet (Gardiner, in: ZÄS 49, 1911, 100). Eine Begründung dafür liefert er nicht; man könnte einzig erwägen, dass ihn die Parallelität zu dem voranstehenden ḥmsi̯.tj sowie die Tatsache, dass es für sjn n: „eilen zu“ (Wb 4, 38.11) nur sehr wenig Belege gibt, dazu veranlasst hat. So wird die Stelle dann in Wb 4, 38.6 dem Verb „warten auf“ zugeordnet (DZA 28.932.050; dort ist das ursprüngliche „eilst zu“ durchgestrichen und mit „wartest auf“ überschrieben). Ebenso Borghouts, Mag. Texts, 78: „lying in wait for (...)“. Erst Roccati, Magica Taurinensia, 169.337-339 denkt wieder an „eilen“: „colui che viene movendosi“. Tatsächlich spricht nur wenig dagegen, hier „eilen zu“ anzusetzen – es wäre an Zoologen zu überprüfen, ob dieser Satzteil nicht vielleicht den Moment anspricht, in dem ein Skorpion Drohverhalten zeigt. Auch die Konstruktion mithilfe von ḥr + Infinitiv gegenüber dem stativischen ḥmsi̯.tj könnte auf eine progressivere Nuance hindeuten, als ein „warten auf“ hätte.
NB: Westendorf, in: GM 46, 1981, 27-28 verbindet beide Wörter miteinander und verweist auf einen ähnlichen Fall im Deutschen, wo „zögern“ ursprünglich ein Verb der Bewegung gewesen sei und ein wiederholtes hin- und herziehen meinte; vgl. auch das Grimm’sche Wörterbuch, s.v. „zögern“ (http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&lemid=GZ07860#XGZ07860): „ohne Zweck hin- und herziehen“. -
šr.t zp-2: Die Verdopplung mithilfe von zp-2 ist typisch für Anrufungen, weshalb šr.t hier mit Gardiner, DZA 50.143.790 und Roccati, Magica Taurinensia, 169.336 als Vokativ aufgefasst wird und nicht, mit Borghouts, Mag. Texts, 78, als Subjekt eines Substantivalsatzes.
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pšn.w: Unbekannt, möglicherweise ein Hapax legomenon. Klassifiziert ist es mit dem Kanal Gardiner N23 und dem senkrechten Strich, aber es ist unsicher, ob das der Klassifikator von pšn allein oder eines Kompositums mṯn.w-pšn.w ist. Gardiner hat keinen Vorschlag für pšn; Borghouts vermutet für mṯn.w-pšn.w „a cross-roads“, ebenso Roccati: „crocevia“. Beide bringen daher pšn mit dem gleichradikaligen Verb „spalten, teilen“ (Wb 1, 560.3-7) zusammen; in dem Fall wäre pšn.w Partizip oder Stativ, und die Klassifikatoren wären definitiv diejenigen eines Kompositums.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBkCSMLgDebJ8UfMt6KiaRjBbTw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCSMLgDebJ8UfMt6KiaRjBbTw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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