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(Oder: ꜥꜣg.yt-Absonderung von der Dornakazie, getrocknet, indem sie in šꜥ.t-Kleie (?) von gekochter Gerste und Johannisbrot zermahlen ist: ∅.
Oder: ꜥꜣg.yt-Absonderung von der Dornakazie, getrocknet, indem sie in šꜥ.t-Kleie (?) von Gerste zermahlen ist: ∅. Johannisbrot werde gekocht.)
Kommentare
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Die Bezüge der Verben und damit die syntaktischen Ebenen sind in den Übersetzungen unterschiedlich interpretiert worden. An Verben stehen zur Diskussion: (1) šwi̯.t, (2) nḏ sj, (3) psi̯, (4) ḏi̯.w.
- Ebbell, Papyrus Ebers, 81 interpretiert (2) nḏ sj und (1) ḏi̯.w als Verarbeitungsanweisungen, parallel zu wt, die anderen beiden als Attribute: „dry gallnut of acacia, it is ground with warm šꜥt of barley, ḏꜣrt, is put in oil and (it) is bandaged therewith“.
- Ähnlich Lefebvre, Essai sur la médecine égyptienne, 164, der allerdings in (2) nḏ sj noch eine weitere Zustandsbeschreibung des Harzes vermutet und erst mit (4) ḏi̯.w die eigentlichen Verarbeitungsanweisungen beginnen lässt: „Resine d’acacia desséchée, qui a ete broyée avec de l’orge grillée et de la coloquinte. A mettre dans de l’huile, puis on bandera avec cela.“
- Eine dritte und vierte Interpretation findet sich im Grundriß der Medizin: In IV/1, 214 wird schon in (3) psi̯ die erste Verarbeitungsanweisung angesetzt, vielleicht sogar schon in (2) nḏ sj: „ꜥꜣgj.t (Harz) der Dornakazie, getrocknet; zerrieben in šꜥ.t (Teig) von Gerste; werde gekocht mit Koloquinte (ḏꜣr.t); werde gegeben in Öl/Fett; werde damit verbunden.“ (Hier ist nḏ sj noch etwas verkürzt übersetzt und daher ambivalent; als erste Verarbeitungsanweisung explizit wahrscheinlich gemacht in Westendorf, Grammatik, § 188b, S. 134.) Als Alternative wird in IV/2, 163, Anm. 2 erwogen, dass sich (3) psi̯ „auf die vorher genannten Drogen“, also das Harz und den Teig, bezieht. Das ist aber unwahrscheinlich, weil dann ḏꜣr.t syntaktisch in der Luft hängen würde. Lefebvres Deutung lehnt der Grundriß der Medizin IV/2, 163, Anm. 2 ab, weil psi̯ dann, wenn es sich auf šꜥ.t n.t jt bezöge, eigentlich im Stativ stehen müsste: psi̯.tj. Dies ist aber nicht zwingend, Ausnahmen finden sich in Westendorf, Grammatik, § 163dd, S. 117 mit Anm. 1. Vgl. auch Eb 497, wo sich endungslose psi̯-Zustände sowohl auf maskuline als auch auf feminine Drogennamen beziehen. Bardinet, Papyrus médicaux, 321 folgt der Hauptübersetzung vom Grundriß der Medizin.
- Westendorf, Handbuch Medizin, 632 variiert dagegen Levebvres Übersetzung dahingehend, dass er psi̯ nicht auf šꜥ.t n.t jt, sondern auf jt bezieht und damit eine Antwort auf den Kritikpunkt vom Grundriß der Medizin liefert. Wie beim Grundriß der Medizin sieht er aber in (2) nḏ sj schon andeutungsweise die erste Verarbeitungsanweisung: „ꜥꜣgj.t-Harz der Dornakazie, getrocknet; zerrieben in Brot/Kuchen (šꜥ.t) von gekochter Gerste (und) Johannisbrotfrucht (ḏꜣr.t); werde gegeben auf Öl/Fett; werde damit verbunden.“ Westendorfs Interpretation ist aber nur möglich, wenn man in šꜥ.t einen Teig oder Kuchen sieht. Versteht man es als Kleie, wie Quack in: WdO 27, 1996, 5-8 vermutet, ist diese Interpretation kaum möglich, weil Kleie der Sammelbegriff für Rückstände nach dem Sieben des Mehls ist, die also nicht von gekochter Gerste stammen können.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBYDQEbeX1AK60qFiWzQEIMH1r0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYDQEbeX1AK60qFiWzQEIMH1r0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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