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- wnšj: wird von Stern im Glossar zum Ebers-Papyrus (S. 56) noch als "grana quaedam" beschrieben und dann von Brugsch, Wb V, 322 als "Beere", insbesondere "Weinbeere" identifiziert, weil es in griechisch-römischen Texten parallel zu jrp: "Wein" verwendet wird. Chassinat, Papyrus médical copte, 1921, 248-255: "un des noms du Raisin en général ou celui des fruits d'une espèce particulière de Vigne", zumindest in der griechisch-römischen Zeit. Keimer, Gartenpflanzen I, 1924, 41 und 159: "Beeren oder Früchte, aus denen man Wein bereitet, wahrscheinlich die Weintraube selbst" bzw. "eine essbare Frucht, Beere, in der Spätzeit sicher für Wein, Weintraube, Weinbeere gebraucht". Wb I, 325. 5-7 beschränkt sich auf "eine essbare Frucht" und gibt erst für die griechisch-römische Zeit die Bezeichung "Weintraube" an. Breasted, Surgical Papyrus, 422 lässt die Identifikation ebenfalls offen. DrogWb 136-137 nennt sie "Weinbeere" oder "Rosine", d.h. die getrocknete Weintraube. MedWb I, 195 spricht von "Rosinen". Die Übersetzung "Rosine" findet sich bei Ebbell, Papyrus Ebers, 132 mit Fragezeichen (!), bei Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 70 ohne Fragezeichen, beide Male ohne weitere Begründung. Sie ist seitdem akzeptiert (z.B. Germer, Handbuch Heilpflanzen, 54-55), aber der Nachweis des Getrocknetseins steht aus (vielleicht wird wnš nur als "Rosine" übersetzt zur Abgrenzung von jꜣrr.t: "Weintraube"). Die Formulierung mw n.j wnšj könnte sogar dagegen sprechen. Für Meeks, in: Amouretti/Brun, La production du vin et de l'huile en Méditerranée (BCH Suppl. 26), 1993, 17 ist "Rosine" auf äg. jꜣrr.t šw, während für wnšj gilt: "Il est maintenant pratiquement assuré qu'il s'agit d'une variété aux grains plus petits et moins sombres que le raisin habituel". Laut Meeks verbirgt sich hinter der wnšj-Traube das Wort des wnš-Tieres, das er als "le loup" übersetzt.
Schon früh verworfen ist eine Deutung von Loret als Koriander (Coriandrum sativum), der wnšj in Koptisch ⲃⲣⲉϣⲏⲩ (S), ⲃⲉⲣϣⲏⲟⲩ (B): "Koriander" (Crum, CD, 44a) wiederzuerkennen meinte, was phonetisch sehr problematisch ist (Loret, Flore, 2. Aufl., 1892, 72, Nr. 122 und ausführlich in: RecTrav 15, 1893, 105-111; abgelehnt von Keimer, Gartenpflanzen I, 1924, 41 [Nr. 29.C], 101 [Anm. 10], 159; Chassinat, Papyrus médical copte, 250-252). Den Zusammenhang mit Wein erklärte er dadurch, dass für ihn Koriander in Wein getrunken wurde.
- mw n wnšj: Als Erklärung für das Kühlsein von "Rosinen(?)-Wasser" vermutet H. von Deines, dass es sich bei "Wasser von Rosinen/Weintrauben" um "Alkohol handelt, der sich aus gegorenen Weinbeeren entwickelt hat und dessen Verdunstung die Kühlwirkung hervorbringt" (Grundriß IV/2, 155, Anm. 8 zu Fall 47: "in Wasser gelegte Rosinen, die in Gärung geraten sind und Alkohol entwickelt haben, dessen Verdunstung das Wasser kühl werden lässt"; ähnlich Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 89, Anm. 8 [mit wnšj als "Weinbeeren"]; Westendorf, Handbuch Medizin, 741, Anm. 79).
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(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBYCeJrkR6sdfEuQtuW8AZ93orc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCeJrkR6sdfEuQtuW8AZ93orc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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