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ꜣmj.w: Ebbell, Papyrus Ebers, 66, Grundriß der Medizin IV/1, 162 und Westendorf, Handbuch Medizin, 605 verstehen darin die nächste Anweisung und setzen ꜣmj.w parallel zu jri̯ m šd.t. MedWb 1, 6 interpretiert es dagegen als Umstandssatz der Vorzeitigkeit, der an die vorige Anweisung anzuschließen ist: „nachdem sie (d.h. die Drogen, L.P.) gemischt sind“. Bardinet, Papyrus médicaux, 299 folgt zwar dem Vorschlag der Unterordnung, übersetzt das Verb aber, ebenso wie den Hauptsatz, prospektivisch/optativisch („qui sera battue“), so dass ꜣmj.w letztendlich auch bei ihm die nächste Verarbeitungsanweisung darstellt.
Der Vorschlag des MedWb hat zunächst einiges für sich, denn man gewinnt den Eindruck, dass der šd.t-Teig eine Folge des Vermengens darstellt und nicht die Bedingung. Andererseits ist es auch gut möglich, dass die Anweisung jri̯ m šd.t den Prozess der Vermischung von Dattelmehl und Wasser bereits einschließt und sich der Prozess des ꜣmj-Vermengens auf einen anderen, zweiten Vermischungsvorgang bezieht, der während des Erhitzungsprozesses stattfindet. So ließe sich auch jw rḏi̯.n=k syntaktisch gut anschließen, und auch inhaltlich, sofern man rḏi šd.t tn r=s als Fortführung des jw-Satzes analysieren darf. Westendorf (Grammatik, 172 und Handbuch Medizin) lässt dagegen mit jw einen vorangestellten temporalen Umstandssatz der Vorzeitigkeit zu rḏi šd.t tn r=s beginnen, was im Ägyptischen zwar vorkommt, aber nicht sehr oft. Ebbell, Grundriß der Medizin IV/1 und Bardinet beginnen mit jw rḏi̯.n=k einen neuen Hauptsatz, aber ebenfalls einen, der gegenüber der folgenden Verarbeitungsanweisung in der Vergangenheit steht. Bei beiden Lösungen sieht die Handlungsreihenfolge so aus: Mehl und Wasser werden vermischt; dies wird zu einem šd.t-Teig gemacht; dieser wird in zwei Schalen gegeben, die zuvor erhitzt worden waren; dies wird zu einem ḫꜣd.w-Fladen gemacht. Durch die hier vorgeschlagene Lösung ergibt sich ein Arbeitsschritt mehr: Mehl und Wasser werden vermischt; dies wird zu einem šd.t-Teig gemacht; dieser wird in zwei Schalen gegeben, die zuvor erhitzt worden waren, und (darin?) nochmals vermengt; dies wird zu einem ḫꜣd.w-Fladen gemacht. Sollte dieser zusätzliche Vermischungsvorgang vielleicht eine Art Umrühren des Teigs in den Schalen benennen? Oder sollte dies die erneute Zusammenführung der beiden Teile zu einer einzigen Masse benannt haben? Denn obwohl der Teig in zwei Schalen erhitzt, also geteilt wurde, wird danach nur ein einziger Fladen produziert – dass das ḫꜣd.w des folgenden Satzes ein Singular ist, ergibt sich aus dem qfn=f des darauffolgenden Satzes.
r=s: Das Suffixpronomen wird sich ganz allgemein auf den beschriebenen Aufbau der Gefäße beziehen, denn die einzigen beiden satzsyntaktisch infrage kommenden, explizit genannten Bezugsworte pgꜣ und 2 (sn.w) sind maskulin.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID IBYCOJPDuRjfM0u9uUnLzWmlAs8 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCOJPDuRjfM0u9uUnLzWmlAs8>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBYCOJPDuRjfM0u9uUnLzWmlAs8, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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