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Ergänzung des Satzanfangs aufgrund der Parallelen: Im Grab Ramses' II. ist noch ḫpr [s]w[t] erhalten, bei Ramses III. [w]bn (ohne Determinativ) Rꜥ, Maystre, S. 58, Hornung, S. 1. Bei Ramses III. waren zu Navilles und Lefebures Zeiten noch Spuren von wbn zu erkennen (Hornung, S. 51, Anm. 1). Guilhous Ergänzung zu sbn: "glisser, tomber, décliner" (S. 26, Anm. 1; sie verwies auf Wb IV 89 und meinte wohl einerseits Wb III 433, 7-14: zbn - "gleiten, straucheln" und andererseits einen reflexiven Gebrauch von Wb IV 89, 6-7: sbjn - "verschlechtern" --〉 "sich verschlechtern") scheint demzufolge nicht möglich zu sein. Auch ihre Ergänzung des zweiten Wortes zu pw anstelle von swt ist anzuzweifeln; zur Einleitung ḫpr swt vgl. etwa den Beginn der Geschichte von Apophis und Seqenenre.
m-ḫt wnn=f: Es ist sicherlich der Nominalkonverter wnn gemeint. Damit scheint zunächst Gleichzeitigkeit ausgedrückt zu sein, vgl. A.H. Gardiner, Egyptian Grammar; Oxford 2001 (= 3. Auflage 1957), § 157.1, der m-ḫt wnn mit "while..." übersetzte (nur ein Beispiel). Bei Ramses II. steht [m-ḫt] wn=f, also dieselbe Phrase, dieses Mal mit dem Präteritalkonverter wn, mit dessen Hilfe ein tempusneutrales Präsens I *sw m nsw.yt in die Vergangenheit gesetzt wurde. Tritt der Vergangenheitskonverter vor ein Präsens I, nimmt er die Form eines sḏm=fs an. Im vorliegenden Fall wäre daher zu klären, ob bei Ramses II. m-ḫt sḏm=f, oder ob dessenungeachtet auch hier wn in erster Instanz als Konverter zu verstehen ist und m-ḫt + Adverbialsatz vorliegt. Zu Letzterem vgl. die Beispiele bei Gardiner, ebd., § 327 (nur Subjekt-Stativ-Verbindungen). Deutet man die Verbindung als m-ḫt sḏm=f, wäre ferner die Zeitlage zu klären: Laut J. Cerny, S.I. Groll, A Late Egyptian Grammar; Rome, 3. Auflage, 1984, S. 418 handelt es sich dabei um ein "pluperfect" (für das Mittelägyptische vgl. hierzu Gardiner, § 178.4). Laut J.F. Quack, Die Lehren des Ani. Ein neuägyptischer Weisheitstext in seinem kulurellen Umfeld; Freiburg (Schweiz) 1994 (OBO 141), S. 41 und A. Volten, Studien zum Weisheitsbuch des Ani; Koebenhavn 1937, S. 64-65 drückt m-ḫt sḏm=f im Neuägyptischen dagegen Gleichzeitigkeit aus. Zusammenfassend ist also zu sagen, dass die Zeitlage aufgrund der mehrdeutigen grammatischen Struktur unsicher ist: Gleichzeitigkeit läge vor in (a) Sethos' Version in der Auffassung von Gardiner, § 157.1; (b) Ramses' Version, wenn man sie als m-ḫt sḏm=f deutet und Quacks sowie Voltens Erklärung zugrunde legt. Vorzeitigkeit läge vor in (a) Sethos' Version, wenn man sie als m-ḫt: "nachdem" + nominales wnn=f nach Gardiner, § 178.4 interpretiert; (b) Ramses' Version in der Erklärung als m-ḫt + Adverbialsatz; (c) Ramses' Version bei einer, Cerny/Groll folgenden, Lesung als m-ḫt sḏm=f.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Billy Böhm, Peter Dils, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd9P09sW9k08Psgg0sQYgyUg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9P09sW9k08Psgg0sQYgyUg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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