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das bedeutet, ihn auf sein jmj.t-Bettzeug(?) zu setzen;
Kommentare
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- jr wdi̯ r tꜣ: Breasted hat auf Tf. IIA vergessen, dies zu rubrizieren. Auf Farbphotos ist dieser Satzanfang eindeutig ebenfalls in roter Tinte geschrieben.
- dr / wḏi̯ r: Geschrieben sind ein d und darunter, hintereinander, ein r und ein Arm. Dies erweckt den Eindruck, daß dr: "vertreiben", mit dem (schlagenden) Arm als Determinativ geschrieben steht. Gemeint ist jedoch wohl wdi̯ r (mit der Hand für wdi̯) oder eventuell ḏi̯ r (mit dem Arm mit Spitzbrot für ḏi̯).
- wdi̯ r tꜣ ḥr mnj.w=f und verkürzt wdi̯ ḥr mnj.w=f. Der vollständige Ausdruck steht in Fall 3, Glosse D (Kol. 2.1-2 und vgl. Kol. 1.22-23 für den Haupttext): ḏi̯/(w)di̯ r tꜣ ḥr mnj.w=f. Er kommt ausschließlich in pEdwin Smith vor und das Wort mnj.w wird immer abgekürzt geschrieben. Neben der Redewendung wdi̯ r tꜣ (Wb. I, 387.15-18: "auf die Erde legen; landen") gibt es auch die Redewendung rḏi̯ r tꜣ (Wb. II, 467.19-21: "auf den Boden legen; auf den Boden speien (ein Medikament); vernachlässigen, nicht beachten, beseitigen"). In der medizinischen Redewendung wdi̯ (r tꜣ) ḥr mnj.w=f ist wdi̯ das erforderliche Verb (so Faulkner, in: JEA 45, 1959, 103), aber es gibt auch Belege mit dem Verb rḏi̯ (darunter Fall 4, Kol. 2.7).
- mnj.w: Das Wort wird ausschließlich logographisch geschrieben mit einem senkrechten Zeichen, das dem Finger (Gardiner Sign-list D50) oder dem Wurfholz (Gardiner Sign-list T14) ähnelt, was für Leseschwierigkeiten sorgt. Im Wörterbuch wurde es als ḏbꜥ und nicht als mnj.w gelesen. Der Ausdruck wird im Wörterbuch deshalb als wdi̯/ḏi̯ (r tꜣ) ḥr ḏbꜥ.w=f in Wb. I, 387.19-20 (s.v. wdi̯) und Wb. V, 564.23 (s.v. ḏbꜥ) eingetragen: "(den Kranken) auf seine gewohnte Diät setzen". Breasted, Surgical Papyrus, 134 lehnt die Lesung ḏbꜥ.w ab, weil der Finger in pEdwin Smith im Hieratischen eine andere Form hat. Laut Breasted ist das Wurfholz (Gardiner Sign-list T14) zu lesen, das durch die Ähnlichkeit im Hieratischen für den Landepflock (Gardiner Sign-list P11) steht. Breasted liest hier also eine abgekürzte Schreibung des femininen Substantivs mnj.t (im Plural): "mooring stakes", d.h. "Landepflöcke" (gefolgt von Ebbell; Lefebvre, Essai sur la médecine, 181). Mit "Pfähle" wird noch in Grundriß IV/1, 174 übersetzt, aber laut MedWb I, 372 liegt ein männliches Wort mnj.w mit der Bedeutung "Ruhebett" vor (Korrektur von Grundriß der Medizin IV in Grundriss IX, 66). Dazu verweist MedWb auf das Substantiv mn: "Ruhebett" (mit der bibliographischen Angabe Wb. II, 63.3-4, d.h. MedWb verweist eigentlich auf das Lemma mn-bj.t), das jedoch nur in mn-bj.t: "Ruhebett (des u.äg. Königs?)" belegt ist und nicht mit Wurfholz, Landepflock oder Finger geschrieben wird. Laut MedWb I, 372 ist mnj.w eine Ableitung der Wurzel mn: "bleiben, dauern", während Breasted vom Verb mjnj: "anlanden" ausgeht. Für die Graphie mit dem hieratischen Zeichen des Wurfholzes verweist MedWb 372 auf Wb. II, 75.15-16, wo eine Art Räumlichkeit (ein Schrein, vielleicht ein Hirtenzelt) mit einem nicht identifizierten Sonderzeichen (Hannig, Handwörterbuch: HSZ 303: Troddel(?)(Variante zu Aa20?)) geschrieben ist, auf das das Wurfholz vielleicht zurückgeht. In den jüngeren Übersetzungen bleibt nur Bardinet, Papyrus médicaux, 495 bei "pieu d'amarrage" (im Singular), während die übrigen "Bett, Ruhebett" übernehmen. Hannig, HWB, 357 trägt das Lemma mnj.w: "Ruhebett, Lagerstatt" nach der Wurzel m(j)nj: "landen" und der Wurzel m(j)nj: "weiden" ein, nicht im Bereich der Wurzel mn: "bleiben". Meltzer (in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 48) folgt der Lesung mnj.w und der Übersetzung "Bett", aber auch er sieht einen starken etymologischen Zusammenhang mit dem Verb mjnj: "anlanden": "this has the meaning of holding the patient in as stable a situation as possible, as a moored boat stabilized by the mooring post is prevented from drifting away or moving to precipitously." Brawanski, in: SAK 32, 2004, 64 fragt sich, ob mnj.w vielleicht eine Art Hängematte zwischen zwei Pflöcken sein könnte, wie ein Schiff zwischen zwei Landepflöcken. Wir scheinen es beim Ausdruck wdi̯ r tꜣ ḥr mnj.w=f jedenfalls mit einer nautischen Metapher zu tun zu haben. Eine andere Auflösung dieses Bildes durch J.A. Wilson, in: Bulletin of the History of Medicine, 36, 1962, 118 lautet: "In Egypt, with the Nile the great artery of movement, the idling of a boat at its moorings was a very clear picture." gefolgt von Majno, The Healing Hand, 96: "the bedridden patient ... is being compared with a boat idling at its moorings, while traffic keeps moving up and down the Nile."). Gemeint ist laut Brawanski, in: SAK 29, 2001, 19, daß der Patient auf sein Ruhebett gelegt und abwartend beobachtet wird. Meltzer (in: Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 47 und öfter) übersetzt entsprechend interpretierend: "lay (him) down to the ground upon his bed under observation and support" ("under observation and support" steht nicht im ägyptischen Text, aber wäre in der Redewendung impliziert). Iversen, in: ZÄS 126, 1999, 77 findet eine ganz andere Lesung und Interpretation. Er bezieht sich auf die Lesung von Breasted als das feminine mnj.wt und lehnt dies ab, weil der Schreiber von pEdwin Smith auch bei logographischen Schreibungen die Femininendung t notiert; außerdem ist wdi̯ r tꜣ: "auf die Erde legen" seiner Meinung nach im Widerspruch mit mjnj: "an einen Landepflock anlanden/vertäuen" (wobei das Boot im Wasser bleibt). Iversen geht auf die Suche nach einem anderen Wort, daß mit dem Wurfholz (T14) geschrieben wird und findet dies in der Wurzel ḏꜥr, die als Verb ḏꜥr: "to examine, to probe" häufig im Papyrus steht. Er setzt ein neues (!) Substantiv ḏꜥr an, hier im Plural, mit der Bedeutung "probations" (〈 "to probe"). Für Iversen bedeutet wdi̯ r tꜣ ḥr ḏꜥr.w=f: "He shall be left on his probations". Solange kein ausgeschriebener Beleg für den Ausdruck vorliegt, ist die Lesung ḏꜥr wenig vertrauenserweckend. Der Ausdruck (w)di̯ r tꜣ ḥr mnj.w=f wird in Fall 3, Glosse D (2.1-2) erklärt als rḏi̯.t=f pw ḥr ⸮jmj.t?=f: "Das bedeutet, ihn auf sein ...?... zu geben." Leider wirft das Wort jmj.t(?) ebenfalls Probleme auf.
- jmj.t: Breasted, Surgical Papyrus, 524 las dieses Wort als wnm.t, mit dem ovalen Brot (Gardiner Sign-list X4/N18) als Determinativ und mit der Übersetzung: "diet" (d.h. "Diät, Ernährung"), was in Kombination mit mtj/mtr zu der Bedeutung "customary diet" bzw. "gewohntes Essen, übliche Nahrung" führt (daher die Deutung von wdi̯ r tꜣ ḥr mnj.w=f in Wb. I, 387.19 s.v. wdi̯ und Wb. V, 564.23 s.v. ḏbꜥ: "(den Kranken) auf seine gewohnte Diät setzen"). Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, Chirurgie, 12 lehnt die Übersetzung "üblich" für mtj zugunsten von "recht, richtig" ab. wnm.t mtj.t wird dann bei Ebbell zu dem "richtigen Essen", was eine ziemlich strenge Diät für den Kranken implizieren würde. Die Lesung wnm.t von Breasted wird wiederum durch Grundriss IV/1, 174 und IV/2, 141 (Anm. 8 zu Sm Fall 3) abgelehnt, zugunsten von jmj.t mtr.t/mtj.t: "das gewohnte Bett". In MedWb I, 50 stehen bei jmj.t die Bedeutungen "Bett; Lagerstatt" (jmj.t mt(r).t: "die gewohnte Lagerstatt"; vgl. MedWb I, 372: "Lager, Bettzeug") und es wird dort angenommen, daß das Determinativ nicht ein ovales Brot (Gardiner, Sign-list X4), sondern ein Stoffzeichen ist (wird in MedWb als Gardiner, Sign-list N18 identifiziert, was jedoch eine Insel ist; das Zeichen ähnelt noch dem hieratischen qꜣb-Zeichen (Gardiner, Sing-list F46)). Zur Untermauerung der Existenz eines Wortes jmj.t: "Bett, Lagerstatt" wird in MedWb auf die Stoffbezeichnung jm.w/jmj.w (Grab des Seni: Jéquier, Tombeaux de particuliers, Fouilles à Saqqara, Le Caire 1929, 39, Fig. 43; K. Scheele, Die Stofflisten des Alten Reiches: Lexikographie, Entwicklung und Gebrauch (Menes 2), Wiesbaden 2005, 89 und Abb. 29: jm.w 414 bei einer Kiste mit Stoffballen; Lemma nicht in Wb.) und auf den Gegenstand jm.jt-rʾ (Jéquier, Frises d'objets, MIFAO 47, Le Caire 1921, 244 = Wb. I, 74.14) verwiesen. Das Wort jm.jt-rʾ, von Jéquier mit Bettlaken oder Bettdecken verbunden, taucht in Gräbern der 6. Dynastie auf, aber die Identität dieses "Gerätes" (so Wb. I, 74.14) ist umstritten (s. Willems, Coffin of Heqata, OLA 70, 452, Anm. 468; Fischer-Elfert, in: GM 127, 1992, 40-41: eine Art Stab als Würdezeichen). Die Bedeutung "Bett; Lagerstatt" für jmj.t in MedWb 50 geht wohl auf die für mnj.w erschlossene Bedeutung "Ruhebett" zurück. Die Bedeutung von jm.jt=f in pEdwin Smith 2.2, das nur hier vorkommt, kann also nicht als gesichert gelten. Und es kommt hinzu, dass mtj/mtr nicht zu jmj.t gehört, sondern das erste Wort eines neuen Satzes ist.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd8uIwFB4t0ZdiHbGQb9y1fk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd8uIwFB4t0ZdiHbGQb9y1fk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd8uIwFB4t0ZdiHbGQb9y1fk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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