Token ID IBUBd4wGdKT2U0PQo8ZCONnqgIk
B 13 pꜣ mnj n Tꜣ-mrj Rꜥ-mssj-Jmn-(ḥr-)ḫpš=f pꜣ sfj.y{.PL} B 14 zꜣ Wꜣḏ.yt nṯr-nfr nb-ꜣw.t〈-jb〉 ꜥꜣ pḥ.tjj r ḫꜣs.t nb(.t) B 15 r smꜣ Ḫꜣrw r ptpt Kšj jry =f B 16 sksk Nhꜣ~〈jrʾ~nꜣ〉y wr snd.w ꜥšꜣ hmhm.PL B 17 ḥr.yt.ṱ =f m jb (n) pḏ.t-9 tꜣ Wꜣwꜣ.t dmḏ.yt B 18 m ḫfꜥ =f Wsr-mꜣꜥj(.t)-Rꜥ-Sḫpr.n-Rꜥ (ꜥnḫ-wḏꜣ)-s(nb) mry.tj mj jt =〈f〉 Rꜥ B 19 nṯr-nfr ꜥn m nsw nfr-ḥr m ḥḏ.t mj Tm.w ꜥn 〈m〉 B 20 trj nfr ꜣbw.y(t) mj Jmn nḫt-ꜥ dr rq.y =f B 21 mj zꜣ-Nw.tt pḥ.tj =f mj Mntj.w sḫm ⸮ꜥšꜣ.t? B 22 ṯꜣy =f ḥḏ.t wḥm.n =f ꜣtf pꜣ tꜣ n Km.t (ḥr) ršw.t B 23 n hꜣw =k m-ḏr ḥmsi̯ =k ḥr jsbw.t
Kommentare
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Die gesamte Passage von pꜣ mnj bis wḥm.n=f ꜣtf wird hier als lange vokativische Einleitung übersetzt und damit bewusst gegen Verhoevens Vers- und Strophengrenzen verstoßen, und zwar aus folgenden Gründen:
(1) Ihre Übersetzung von ꜥꜣ pḥ.tj r ḫꜣs.t nb.t r smꜣ Ḥꜣrw r ptpt Kš wr snḏ ꜥšꜣ hmhm durch "Mit großer Stärke gegenüber jedem Fremdland, (wird er) Syrien töten und Kusch zertrampeln. Er wird Naha〈r〉i〈na〉 verwüsten mit großer Furcht (vor ihm) und zahlreichem Gebrüll" ist grammatisch nicht unproblematisch, da dann ein subjektloser Satzkern ø r smꜣ ... r ptpt vorliegt. Subjektsellipsen bei Adverbialsätzen sind belegt, aber den Beispielen zufolge üblicherweise nur bei erweiterten Adverbialsätzen: A.H. Gardiner, Egyptian Grammar, Oxford 2001 (= 3. Auflage 1957), § 123 und W. Schenkel, Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift, Tübingen, 6. Auflage, 2005, S. 168.
(2) Im Hymnus scheint ein Parallelismus vorzuliegen, der sich nicht mit Verhoevens Versgrenzen deckt: ꜥn m nsw | nfr-ḥr | m ḥḏ.t | mj Tm.w und ꜥn trj | nfr-ꜣbw(.t) | mj Jmn und der hier versucht wurde widerzuspiegeln, indem die beiden Teile als in sich geschlossene Epitheta übersetzt wurden (s. dazu auch unten).
Hier wird vorgeschlagen, die Titulatur und Epithetareihung in 2 x 9 Sinneinheiten zu unterteilen, die zum Teil parallel gesetzt werden können (hier wurde versucht, sie durch Kommata voneinander abzutrennen), auch wenn sie keine jeweils gleichlangen Verse bilden: Der Vokativ wird eingeleitet mit pꜣ mnj n Tꜣ-mrj; danach folgt der Eigenname, mit dem weiter unten der Thronname korreliert; nach Epitheta, in denen eine göttliche Verwandtschaft erwähnt wird, folgt jeweils nṯr-nfr; dann folgt im ersten Fall nach einem kurzen Epitheton ꜥꜣ-pḥ.tj m ḫꜣs.t nb.t, im zweiten Fall nach dem etwas längeren, schon erwähnten Parallelismus, ein nḫt-ꜥ; r smꜣ ... r ptpt... wurde hier gerundivisch aufgefasst und ließe sich dem partizipialen dr rqy=f m zꜣ-Nw.t gegenüberstellen. Auf diese Phrase folgt jeweils ein syntaktisch eigenständiger Satz (jry=f sksk Nhrn vs. pḥ.tj=f mj Mnṯw), die aber beide als virtuelle Relativsätze an das vorherige angeschlossen werden können und damit eine glattere Lösung für den Aktantenwechsel ("du" --〉 "er" --〉 "du") liefern. Danach ist in einem Fall mit den pḏ.t-9, im anderen Fall mit einer unspezifischeren ꜥšꜣ.t das Verhältnis des Königs zu Personengruppen angesprochen; am Ende folgen Herrschaftsansprüche (Nubien und - durch die Kronen angedeutet - Ägypten), beide Male wird ein Bild des Ergreifens gezeichnet (m ḫfꜥ=f, ṯꜣy=f).
ꜣw.t〈-jb〉: ꜣw.t allein gibt keinen Sinn in der Verbindung mit nb. Gardiner erwog einen Fehler für fꜣw: "Ruhm". Eine Ergänzung zu ꜣw.t-〈jb〉 schloss er dagegen aus. Zwar passt sein Vorschlag kontextuell besser, aber der von ihm abgelehnte ist gegenüber dem von ihm gewählten belegt.
dmḏ m ḫfꜥ ist eine feste Phrase: "(fremde Länder/Völker o.ä.) sind vereint in der Faust (des Königs)", Wb V, 457,11-12.
trj...: Die Phrase findet sich fast vollständig in einem Text Ramses' III. in Koptos wieder: trj nfr ḥr ꜣbw(.t) mj (J)tm.w, DZA 31.131.280 = KRI V, 251,6, in seinem Übersetzungsband gibt Kitchen dies als "good magnate, desired like Atum" wieder. Aufgrund des oben erwähnten Parallelismus wurde hier nach ꜥn ein m ergänzt, was am Übergang von /n/ zu /t/ wenig problematisch scheint. Die Bedeutung von trj wird dadurch allerdings nicht geklärt - im Gegenteil, erwartet man doch nun eine semantische Parallele zu nsw: "König" (vgl. Kitchens "magnate"). Um den Parallelismus zu vervollständigen, ist es ferner verführerisch, vor mj Jmn noch m dšr.t zu ergänzen: "mit der Roten Krone". Aber dies wäre wohl eine zu weit reichende Veränderung des Textes.
sḫm ꜥšꜣ.t: Gardiner, S. 41, Anm. 15 schlug die Ergänzung der Präposition m vor: "having power over multitudes". Dies ist jedoch nicht nötig, wenn man statt eines Partizips von sḫm das gleichradikalige Nomen verwendet, vgl. Wb IV, 244,4. Verhoevens Übersetzung "Szepter der Mengen" ist wenig überzeugend.
ꜥšꜣ.t: Das Wortende mit Femininendung und determinierender sitzender Frau ist ungewöhnlich.
wḥm: Hier sicher in der Bedeutung "etw. erneut tun" im Sinne eines Wiederholungsvermerks zum vorigen Verb, vgl. Wb I, 342,15.
ḥr jsb.t: ḥr ist allein mit dem Gesicht, also ohne Strich, geschrieben.
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd4wGdKT2U0PQo8ZCONnqgIk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd4wGdKT2U0PQo8ZCONnqgIk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd4wGdKT2U0PQo8ZCONnqgIk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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