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m(w)t n ꜥq n Rꜥ: Unbekannte Todesart. Bezüglich der Syntax dachte Gardiner an die Präposition: „Eintritt zu Re“, Borghouts, Mag. Texts, 4 an einen Genitiv: „entering of Rēꜥ“. Auf S. 100, Anm. 11 vermutet er darin eine Umschreibung für „sunrise ?“, ohne aber eine Idee zu äußern, wieso man daran sterben könnte. Zudem wird der Sonnenaufgang üblicherweise durch wbn ausgedrückt, und im Text zur Sonnenuhr im Kenotaph Sethos’ I., Kol. 12, scheint das Eintreten des Re eher den Sonnenuntergang zu bezeichnen, s. Hoffmann, in: Imhausen/Pommerening, Translating Writings of Early Scholars, 335. Vielleicht deswegen hatte Borghouts an anderer Stelle, nämlich in: Grunert/Hafemann, Textcorpus und Wörterbuch, 176, ꜥq n Rꜥ mit „nightfall“ übersetzt. Vgl. allgemein auch Wb 1, 230.8. Beck, Sāmānu, 167 schlägt für das ꜥq n Rꜥ des pTurin CGT 54050 Sonnenstich vor. Da ꜥq n ein Eintreten in etwas, auch den Leib, bezeichnet (Wb 1, 230.16-17) und nicht nur ein einfaches Herantreten an jemanden, ist diese Idee durchaus erwägenswert.
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m(w)t n ꜥḫ.w(t): Die Markierung der Femininform nicht durch eine t-Endung, sondern durch Pluralstriche erinnert an den ꜣḫ(.t)-Geist in Rto. 2,3 und 3,10. Zu dem ꜥḫ.w, bei dem es sich um die ägyptische Übertragung des vorderorientalischen Sāmānu-Dämons handelt, s. Beck, Sāmānu, 166-167 und 171-208. Roccati, Magica Taurinensia, 171 lässt dieses Wort dagegen ohne Übersetzung und versteht das vorige, maskulin-singularische ꜥḫ.w auch nicht als maskulines Pendant, sondern als „scottatura“ (abgelehnt von Beck, ebd., 167).
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m(w)t n (j)ꜣd.t: „Tod durch eine(n) Plage(geist)“: Vgl. schon Pleyte/Rossi, Papyrus de Turin, Bd. 1, 153, Chabas, in: CRAIBL 19 (1), 1875, 63 und Dawson, in: Aegyptus 11, 1930, 23. Gardiner, DZA 50.144.070 ging von „Feinden (?)“ aus, ohne das Lemma zu spezifizieren, an das er dachte. Anlass für seine Interpretation dürfte der Feind-Klassifikator Z6 gewesen sein. Später ist diese Stelle im Wb als Beleg für jꜣd.t: „Plage, Seuche“ abgelegt worden (DZA 20.240.310, wo als weitere Übersetzungsvorschläge den „Feinden (?)“ noch „Mangel, Hungersnot“ beigefügt wurde). Borghouts, Roccati und Fischer-Elfert vermuteten dagegen, sicher wegen der vorangegangenen Körperteile, eine Schreibung für jꜣ.t: „backbone“, „dorso“ bzw. „Rückgrat“. Das von ihnen noch ergänzte Suffixpronomen =f wäre dann am Beginn der folgenden Zeile zu ergänzen. Hier wird dem Vorschlag von Pleyte/Rossi, Chabas, Wb und Dawson gefolgt, weil das Rückgrat später noch einmal genannt wird und, soweit erhalten, auf diesem Papyrus keine Todesart zweimal genannt ist.
Der Begriff jꜣd.t kann ganz allgemein einen schlechten Zustand oder eine Notlage bezeichnen. In medizinischen Kontexten bezeichnet es dagegen eine i.d.R. saisonal am Jahresende (als jꜣd.t rnp.t) auftretende Erscheinung, die wohl verschiedenen modernen Krankheitsbildern entspricht und durch die aufkommende Nilflut und das dadurch verursachte Anwachsen der Zahl der Krankheitserreger und -überträger verursacht wird. Vgl. dazu Herrmann, in: GM 219, 2008, Győry, in: David/Cockitt, Pharmacy and Medicine in Ancient Egypt. Leitz, Tagewählerei, 206-208 bringt die jꜣd.t rnp.t konkret mit der Beulenpest in Verbindung, da nach dem ägyptischen Tagewählkalender die jꜣd.t rnp.t durch die Boten der Göttin Sachmet verbreitet wird und eine Verbindung zwischen Sachmet und Ratten gezogen wird, die als Träger der Pest galten, und weil die „Pfeile der Sachmet“ als Überträger der jꜣd.t rnp.t galten, was zu der Beschreibung mancher Pestkranken passe, die sich an den Stellen, an denen später die Pestbeulen auftreten, wie angestochen oder angeschossen fühlten. Dem folgt auch Westendorf, in: Karenberg/Leitz, Heilkunde und Hochkultur I, 60-61, der kurz die Möglichkeit diskutiert, ob die Rezepte gegen Mäuse/Ratten im Papyrus Ebers als Seuchenprophylaxe zu interpretieren sind, dann aber diese Hypothese als zu weit hergeholt selbst wieder ablehnt. Allgemein ist jꜣd.t als Krankheitserscheinung auch eine dämonische Natur zu eigen (MedWb 1, 21). Das passt hier auch zu den anschließend genannten, ebenfalls dämonischen Erscheinungen. Daher wird hier versuchsweise jꜣd.t als „Plage(geist)“ übersetzt, auch wenn das semantisch wohl etwas verharmlosend wirkt.
Auf der nur in einem kleinen Fragment erhaltenen, aber prinzipiell ähnlichen Liste von Todesarten auf pRifeh = pLondon UC 32781 (TM 755047), Vso. 4 wird die jꜣd.t rnp.t ebenfalls genannt, wenn auch vielleicht noch im Einleitungstext und nicht als eine der Todesarten (zu diesem Text Gardiner, in: Flinders Petrie, Gizeh and Rifeh, 27 und Taf. 27o, Fischer-Elfert, in: CdÉ 88 (175), 2013). Aufgrund dessen überlegt Fischer-Elfert, ebd., 30, ob man auf pTurin CGT 54050 am Beginn von Zeile 2,9 nicht ebenfalls n rnp.t ergänzen kann. -
m(w)t n ꜣ.t m hrw: Zu ꜣ.t vgl. Gardiner, in: JEA 34, 1948, 14-15. Ihm zufolge sind ꜣ.t: „der Moment“ und ꜣ.t: „die Kraft“, die „striking power“, miteinander zu verbinden. Konkret in pTurin CGT 54050 dürfte dem ꜣ.t allein schon des Kontextes wegen eine negative Konnotation innewohnen. Hier wird versucht, dies durch die Übersetzung als „Schicksalsschlag“ widerzuspiegeln. Fischer-Elfert erwog dagegen: „Tod zu irgendeinem Moment am Tage“. Da er sich bei der vorangegangenen Todesart „beim Eintritt des Re“ Borghouts’ Vermutung „sunrise ?“, „Sonnenaufgang?“ anschloss, könnte man hierin eine Minigruppe sehen, die tageszeitbezogene Todesarten nennt. Zur Abrundung des Bildes würde man dann aber vielleicht noch den Abend oder die Nacht erwarten, vgl. den in Vso. 5,8 beschworenen Dämon, der m grḥ m hrw m nw nb: „in der Nacht, bei Tage und zu jedem Augenblick“ wirkt.
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