Satz ID ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E
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[ḥr šps].yt: Ritner, in: JARCE 27, 1990, 25 und 32, Anm. O ergänzt eine Schreibung von jꜥr.t: „Uräus“, konkret [ḥr ꜥrꜥr].yt, um den Raum am Ende von Zeile 8 zu füllen. Theis, Magie und Raum, 400 und 402, Anm. i möchte dagegen trotz der abweichenden Klassifizierung wieder [šps].yt ergänzen, was auch durch die Parallele auf pAthen Nationalbibliothek 1826, x+16,9 bestätigt wird (Fischer-Elfert/Hoffmann, Mag. Papyrus Nr. 1826, 210 und 412). Diese Wortwahl ist insofern interessant, als der vorliegende Satz Teil der Rezitationsanleitung und damit Teil der Beschreibung der Materia sacra/magica ist, in dem die Nennung eines physisch greifbaren Objekts, wie jꜥr.t, näher liegt als eine eher metaphorische Umschreibung.
sjn wꜥb: „reiner Ton“ wird nicht nur hier und im Athener Papyrus, sondern auch im Papyrus der Deltamythen, pBrooklyn 47.218.84, Zeile x+3,6 (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd6s45UNTskJtnYQdLL8KKLM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 14.6.2024)) und x+13,10 (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd5RCtEcEwUSTtz87n8g7dQo, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 14.6.2024)) verwendet.
Theis, Magie und Raum, 402, Anm. j versteht diesen „reinen Ton“ als Äquivalent zum bspw. in Tb 151d-g verwendeten sjn wꜣḏ: „frischen Ton“, und diesen wiederum verbindet er a.a.O., 246, Anm. 685 mit dem πλινθίον ὠμὸν: „rohen (= ungebrannten) Ton“ von P IV, 3255 (PGM I, 178). Allerdings setzt Szpakowska, in: JARCE 40, 2003, 121 und Szpakowska, in: Archiv für Religionsgeschichte 14, 2013, 32 den vorliegenden Spruch plausibel in einen Kontext mit real gefundenen Figuren von Uräen aus gebranntem Ton. Dies schließt die Bedeutung „ungebrannter Ton“ zumindest für sjn wꜥb aus. Waraksa, Female Figurines, 157-158 schließt aufgrund derselben Figuren ferner aus, dass damit Ton ohne Beimengungen, also sozusagen „purer Ton“, gemeint sein könnte. Sie vermutet daher eher, dass der Begriff sjn wꜤb entweder Ton meint, der nicht zuvor für irgendetwas anderes verwendet worden war (wobei sich die Frage stellt, was hier überhaupt infrage käme, welche vorherige Verwendung also den Ton in einem Zustand ließe, dass er sekundär noch zur Herstellung von Figuren genutzt werden könnte), oder einen Ton, der rituell „gereinigt“ worden war.
Angesichts dessen, was in der Zeile darüber und darunter fehlt, kann die Lücke am Ende von Zeile 9 nicht allein mit dem Beginn des folgenden Wortes gefüllt werden, so dass man annehmen darf, dass wꜥb oder sogar sjn-wꜥb, ausführlicher klassifiziert war. Hinter wꜥb sind auf jeden Fall noch die drei Wasserlinien zu erwarten, mit denen das Wort üblicherweise geschrieben wird. In der Parallele folgen dahinter zudem noch das „schlechte Paket“ über Pluralstrichen, so dass Fischer-Elfert/Hoffmann, Mag. Papyrus Nr. 1826, 412, Anm. 10 sjn-wꜥb als Kompositum auffassen.
[ḫꜣ]bs: So schon erwogen von Ritner, in: JARCE 27, 1990, 33, Anm. P, aber zugunsten der Alternative bs.w abgelehnt. Diese Ergänzung wird jedoch bestätigt durch die Parallele auf pAthen Nationalbibliothek 1826, x+16,9, s. Fischer-Elfert/Hoffmann, Mag. Papyrus Nr. 1826, 412.
Persistente ID:
ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, Satz ID ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICQCcDQQNgulZEdnnKvFi0Oop7E, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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