Satz ID ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw
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snn šw n-mꜣ(w) ist zunächst widersprüchlich: šw n-mꜣw bezeichnet ein leeres, noch unbeschriebenes Papyrusblatt, auf das religiös-magische Sprüche geschrieben werden sollen (Wb 4, 428.9), wo sie nicht durch einen älteren Text „kontaminiert“ werden und an Wirkung verlieren können. Dagegen ist snn ein Begriff aus der Verwaltung und scheint sich auf schon beschriebene Dokumente zu beziehen. In der Inschrift des Mes aus der frühen Ramessidenzeit wird damit jedenfalls eine Kopie bezeichnet, die angefertigt und im Gericht gelagert wird, s. Gardiner, Inscription of Mes, 10 und 22, Anm. 69. Dagegen wendet Janssen, in: JEA 77, 1991, 82-83, Anm. a ein, dass die von Gardiner gegebene Bedeutung „copy“ nicht immer passe und dass snn wohl eine allgemeinere „record“, „list“ oder „document“ bezeichne. Janssens Vorschläge geben Auskunft über den Charakter der niedergeschriebenen Texte („record“ und „list“) bzw. überhaupt über den Umstand, dass es ein beschriebenes Objekt ist („document“). Weder das eine noch das andere kann in pRamesseum VIII zutreffen: Ersteres nicht, weil es sich nicht um ein administratives Schriftstück handelt, Letzteres nicht, weil der Papyrus dezidiert „leer“, d.h. unbeschrieben, sein soll. Möglicherweise ist daher doch Gardiners Vorschlag „Kopie“ treffender, denn was in pRamesseum VIII beschrieben wird, ist de facto das Kopieren des Spruches, der auf pRamesseum VIII niedergeschrieben ist, auf ein „neues Papyrusblatt“. Das syntaktische Verhältnis zwischen snn und šw n-mꜣw ist vermutlich dasjenige einer Badalapposition, was den Fokus der Bedeutung von snn auf den materiellen Aspekt schiebt – möglicherweise ist es dieser Aspekt, der snn von mj.tj, der „Abschrift, Kopie o.ä.“ (Wb 2, 39.10-11), unterscheidet (NB: mit dem Verweis auf die Existenz des Begriffes mj.tj hatte Kaplony, in: ZÄS 110, 1983, 169, Anm. 207 die Bedeutung „Kopie“ für snn abgelehnt).
mn[ḫ]: Die Ligatur aus mn und n ist noch teilweise erhalten. Danach folgt eine kleine Lücke von einem halben bis einem Schreibquadrat Länge, und danach der Rest eines Zeichens, das Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 308 als Ast, Gardiner Sign-list M3, transliteriert. Eher handelt es sich dabei aber um den Meißel, mit dem mnḫ: „auffädeln“, Wb 2, 87.8-11, geschrieben sein kann (bestätigt durch J.F. Quack nach Autopsie des Papyrus, E-Mail vom 12.08.2022), so dass hier dasselbe Verb vorliegt wie in Zeile 6 (dort von Meyrat nur ergänzt). Während dort das Fayenceamulett auf ein dp.t n.t nḏ aufgefädelt werden soll, wird hier das Papyrusamulett auf ein ꜥ.t n.t sjꜣ.t. aufgefädelt und dann irgendwie mit dem Fayenceamulett zusammengebracht: Könnte in der Lücke vor ḥnꜥ ein entsprechendes Verb gestanden haben, vielleicht ṯs: „verknoten“ oder, da dieses zu kurz für die Lücke ist und üblicherweise mit anderen Präpositionen als ḥnꜥ konstruiert wird, mit dmḏ: „vereinigen, zusammenfügen“ o.a.?
Persistente ID:
ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Satz ID ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICQa7rDwUTR0wyt242h9fjadw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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