Satz ID ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE
Rto 7 ḏd Ḫns.w Jmn-[m-jp.t] Rto. 8 nꜣ ⸢nṯr⸣.PL-ꜥꜣ.PL ⸢wr.y⸣ ⸢šꜥꜣ⸣-[ḫpr]
(Rto. 7) (und in göttlicher Weise) gesprochen hat Chons-Amen[emope] (Rto. 8), (also) die großen Götter, die ⸢Ältesten⸣, die ⸢zuerst⸣ [entstanden sind]:
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Ergänzung nach Rto. 110–112. Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 73) liest „Khons-Amun [the greatest god] of the great gods, the eldest who were the first [to come-into-existence]“, doch ist nach der Parallele am Ende des Textes klar Chons-Amen(em)ope geschrieben, so dass man auch hier davon ausgehen sollte. Allerdings reicht der Platz am Ende der Zeile nur für die Schreibung des Götternamens und nicht mehr für pꜣj nṯr ꜥꜣ, für das der zur Verfügung stehende Platz insgesamt bereits sehr knapp gewesen wäre, vgl. hierzu die gut erhaltenen Schreibungen des Epithetons in den Zeilen Rto. 105, 106 u. 110 sowie die Länge der Phrase nꜣ nṯr.w ꜥꜣ in der folgenden Zeile. Hieraus ergibt sich, dass die zum Schluss genannten Götter nicht als Bestandteil eines Epithetons von Chons-Amenemope, sondern vielmehr als zusammenfassende Nennung aller zuvor genannten Götter zu betrachten sind, was in der deutschen Übersetzung schwer in den Satz zu integrieren ist.
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ḏd: An dieser Stelle ist das Verb ḏd „sagen, sprechen“ (Wb 5, 618.9–625.2) in der Einleitungsformel mit dem Götterklassifikator G7 geschrieben. Dieses Phänomen ist in den Oracular Amuletic Decrees häufig zu beobachten. Nur drei Texte derjenigen, in denen dieser Teil des Textes erhalten ist, zeigen eine Schreibung ohne den Klassifikator, gegenüber 13 Texten, in denen das Verb generell im gesamten Text mit G7 klassifiziert ist. Ähnliches ist in spätmittelägyptischen Texten zu beobachten, in denen der Klassifikator für die Götter auch bei Bezeichnungen geschrieben wird, die nicht den Gott selbst, sondern „einen ihm eng verbundenen Teil bzw. einen Gegenstand aus seiner Sphäre bezeichnet“, s. JWSpG, 22 [e]. Einen ähnlichen Hintergrund muss man an dieser Stelle ebenfalls annehmen, da aufgrund der Syntax die Auffassung als 1. Person Singular des Suffixpronomens auszuschließen ist. Allerdings handelt es sich bei den von Jansen-Winkeln angeführten Beispielen in der Regel um Substantive, eine Parallele in Bezug auf ein Verb findet sich nicht.
Die drei Texte, die das Verb ḏd nicht mit G7 klassifizieren, zeigen jedoch keine einheitliche Schreibung: Im Papyrus Berlin 3059 ist von zwei erhaltenen Textstellen bei einer das Verb ḏd nicht erhalten (Rto. 1), die andere zeigt die nicht klassifizierte Standardschreibung (Rto. 4). Im Papyrus Turin Cat. 1984 (T2) ist von insgesamt 13 Belegstellen, eine nicht mehr erhalten (Rto. 1), eine zeigt die Schreibung mit Klassifikator (Rto. 1, am Ende der Zeile) und die 11 weiteren Belege zeigen die nicht klassifizierte Standardschreibung (Rto. 2, 96; Vso. 1, 2, 59, 60, 11, 117). Der Papyrus der Michaelidis Sammlung (C 2) zeigt eine weitere Variante: hier wird an allen Stellen, die erhalten sind (Rto. 3–8), ḏd mit einem zusätzlichen Strich (Z5) geschrieben, der als Ersatz für G7 verwendet worden sein könnte.
Persistente ID:
ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Svenja Damm, Satz ID ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICEDAJgjWYvmvEwuoHLBp3kyIbE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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