Satz ID IBgDNyHwLBTBw0hClgQkJHwUHdI (Variante 2)
wḥꜥ =tn sw m-ꜥ (j)ḫ.t nb(.t) 〈〈bjn(.t)〉〉 ḏw.t {mw} 〈m-ꜥ〉 nṯr nb{.t} ntr.t nb.t ꜣḫ.w Vso B.17.11 nb ꜣḫ〈.t〉 nb.t ḏꜣ.yw nb{.t} ḏꜣ.yt nb.t swꜣ.ww nb{.t} Vso B.18.1 swꜣ.ww{m}.t nb.t dḥr(.t) nb.t šm.w nb{.t} zẖ.t nb.t šp.w nb{.t} ḥnḥn.t Vso B.18.2 nb{.t} jbb nb{.t} m-ꜥ ḥꜣꜥ.yt nb.t nšn.j nb{.t} gꜣ〈ḥ.w〉 nb{.t} ḫrw.yt Vso B.18.3 nb.t sḥqꜣ nb.t qnd{.t} 〈nb〉 n.tj m tꜣ nb{.w.PL} jmn(.w) m ẖr.j-{n.t}-hrw Vso B.18.4 n.t rꜥw-nb
Kommentare
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- {mw} 〈m-ꜥ〉: Emendationsvorschlag von Gardiner, Chester Beatty Gift, Tf. 61, Anm. (b) zu B.17.10. Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 109 belässt den Text, wie er ist: "möget ihr ihn befreien von allen üblen und bösen Dingen, dem Wasser jedes Gottes und jeder Göttin". Später im Text wird Milch als Flüssigkeit zum Reinigen genannt (Kol. B.18.9), laut Quack (S. 110), weil Wasser an dieser Stelle als Schadenssubstanz auftaucht.
- dḥr.t nb.t šmw nb: Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 109 Anm. 16 fragt sich, ob die in diesem Absatz erwähnten negativen Sachen eventuell Bezeichnungen von Hautkrankheiten, darunter Entzündungen, sein könnten. dḥr.t ist als dämonische Krankheit im pEbers belegt (MedWb II, 988-989), šmm.t als eine Entzündung (MedWb II, 854). Beide Begriffe tauchen auch in den Oracular Amuletic Decrees auf und šmm.t findet sich erneut im Buch vom Tempel (Quack, Tabuisierte und ausgegrenzte Kranke nach dem "Buch vom Tempel", in: Fischer-Elfert (Hg.), Papyrus Ebers und die antike Heilkunde, Philippika 7, Wiesbaden 2005, 68-69). Ob dḥr.t eine von Dämonen verursachte Hautkrankheit sein könnte (z.B. Wb 5, 482.13: "Krätze o.ä."), ist unsicher; Quack, Tabuisierte und ausgegrenzte Kranke, 69 spricht von einem allgemeinen Krankheitsterminus in den Oracular Amuletic Decrees (obwohl dḥr/dḥr.t anders als m(ḥ)r und ꜥb.w sonst nicht gängig ist).
- zẖ.t: Die Schreibung mit den Beinchen beruht auf einer Verwirrung im Hieratischen zwischen den Beinchen (D54) und dem Ohr (F21). Die Wurzel zẖi̯ ist bislang nicht als Substantiv "Taubheit" verzeichnet.
- ḥnḥn/ḥnḥn.t: Mehrere Wörter kommen in Betracht. Das Determinativ der Beinchen spricht für die Wurzel ḥnḥn: "zurückhalten, behindern". Gardiner, Chester Beatty Gift, 113 übersetzt mit "flinching(?)", d.h. "Zucken". Vielleicht denkt er an ḥnḥn, das im Berliner Medizinischen Papyrus einmal als Krankheitserscheinung der Beine belegt ist (Wb 3, 115.12; MedWb 608-609; Westendorf, Handbuch Medizin, 228, Anm. 287: "Es scheint sich um eine motorische Störung beim Gehen zu handeln") und von ḥnḥn: "zurückhalten, behindern" abgeleitet sein kann. Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 110 hat "jeder Geschwulst(?)", d.h. das Subst. ḥnḥn.t, das mehrfach in den medizinischen Texten belegt ist und eine Geschwulst oder ein Geschwür zu sein scheint. Unsicher ist die Existenz eines Verbs ḥnḥn mit der Bedeutung "vergessen", das als "Vergesslichkeit" auch zu Taubheit und Blindheit passen könnte.
- gꜣ〈ḥ〉: Emendationsvorschlag von Gardiner, Chester Beatty Gift, Tf. 61, Anm. (b) zu B.18.2.
- sḥqꜣ: Ist ohne Determinativ geschrieben und sicher fehlerhaft. Gardiner, Chester Beatty Gift, 113 und Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 110 verzichten auf eine Übersetzung. Könnte es für sḥqꜣ: "herrschen lassen über" (mit ḥ-Docht statt ḥqꜣ-Zepter) oder für sḥqr: "hungern lassen" oder {s}ḥꜣq: "Beute, Kriegsbeute" stehen?
- n.tj m tꜣ nb.w jmn.t oder n.tj m tꜣ nb jmn(.w): Gardiner, Chester Beatty Gift, 113 übersetzt "which is in the land of the Lords of Concealment", während Quack, Reinigen durch Anschwärzen, 110 "die in jedem Land verborgen existieren" hat. Für die erste Übersetzung erwartet man vielleicht tꜣ n.j nb.w-jmn.w (doppelter Genitiv) und Gottheiten mit der Bezeichnung nb jmn (LGG III, 582c: ein Messerdämon von Sachmet), nb jmn.t (LGG III, 582c-583a: Anubisbezeichnung) und ꜥḥꜣ ḥr nb=f jmn (LGG II, 185b: ein Schutzgott von Pharbaitos) sind sehr selten. Die Bezeichnung nb.w jmn.w ist laut LGG III, 805a nur an dieser Stelle belegt und könnte als "Herren des Verborgenen, des Geheimnisses" oder als "die verborgenen Herren" übersetzt werden. Inhaltlich verständlicher ist die zweite Übersetzung von Quack, aber hier ist die Position von jmn auffällig: Man würde zuerst "jedes Land, das verborgen ist" übersetzen und ansonsten n.tj jmn.w m tꜣ nb erwarten.
Persistente ID:
IBgDNyHwLBTBw0hClgQkJHwUHdI
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Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Johannes Jüngling, Lutz Popko, Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Daniel A. Werning, Satz ID IBgDNyHwLBTBw0hClgQkJHwUHdI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDNyHwLBTBw0hClgQkJHwUHdI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgDNyHwLBTBw0hClgQkJHwUHdI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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