Satz ID IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk
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Grundriß der Medizin, Westendorf, Handbuch Medizin und Bardinet, Papyrus médicaux übersetzen, als stünde hier eine weitere jn-Konstruktion. Westendorf, Grammatik, § 297.b verweist dazu explizit auf G. Lefebvre, Grammaire de l’Égypte Classique, BdÉ 12, 2. Auflage, Le Caire 1955, § 617. Zu Cleft Sentences ohne jn vgl. P. Vernus, in: RdÉ 38, 1987, 175-181. Eine solche Konstruktion ist zwar im im pEbers untypisch, würde aber die geminierte Form des rḏi̯ erklären.
Eine Alternative deutet Westendorf noch an, indem er auf Gardiner, EG § 486 verweist, der Lefebvres Fälle als Verbalsätze mit vorangestelltem Subjekt und ausgefallenem Suffixpronomen interpretiert, d.h. als NN sḏm=ø. Doch ist fraglich, ob das auch in diesem Fall zutreffen kann, denn nach Schenkel’scher Grammatik wären das Verbalsätze mit Rang-II-Erweiterung, bei denen eher ein ungeminiertes rḏi̯ zu erwarten wäre; und bis auf wenige Ausnahmen steht solchen Sätzen ein jw voran.
Einen anderen Weg schlägt Ebbell, Papyrus Ebers, 118 ein, indem er wnm sb.yt dem zwr mw parallel setzt, dann aber aus dd ḫpr einen eigenständigen Satz machen muss: „it causes (it) to arise“. Eine dritte alternative Setzung von Satzgrenzen findet sich auf DZA 28.595.000, wo ḫpr m-ꜥ zwr mw wnm sb.yt tꜣ dd ḫpr übersetzt wird mit: „Es entsteht davon, dass man Wasser trinkt und sbyt-Fische isst. Entzündung lässt es entstehen.“ Dies ist prinzipiell erwägenswert, denn es ist auffällig, dass in den jüngeren Übersetzungen Eb 855v die einzige Stelle in den medizinischen Texten ist, in denen sich das Verb tꜣ nicht auf einen Körperteil bezieht, und auch das Substantiv tꜣ.w ist immer ein Krankheitsphänomen; vgl. MedWb 2, 933-935. Doch auch bei dem Vorschlag des DZA würde ein jn fehlen – oder ist es wieder eine Cleft Sentence ohne jn? Bei tꜣ fehlen aber außerdem die w-Schleife und die Pluralstriche, mit denen das Substantiv tꜣ.w: „Hitze“ im pEbers immer geschrieben ist; so auch die explizite Notiz in MedWb 2, 933, Anm. 7.
Persistente ID:
IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Florence Langermann, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCd1FJQnt4PkKinyiWIcEGwIk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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