Satz ID IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw (Variante 2)
oder: ...] sein Husten mit (?) Auswürfen (?) von Erbrechen, weil (?) er/es kommt.
Kommentare
-
- sry.t: Wb. IV, 192.19 ist sich der Deutung dieser Krankheit noch nicht sicher: "ob Husten?" und hat in DZA 29.389.370 "Erbrechen o.ä. als Krankheit" vermerkt (vgl. DZA 29.389.390: "Erbrechen"). Stern, im Glossar zum pEbers, 41 übersetzt mit (lat.) "nausea", d.h. "Übelkeit"; Brugsch, Wb. 4, 1264 hat "Ueberladung, Unverdaulichkeit" des Magens. (Das Determinativ des Mannes mit Hand am Mund bzw. des spuckenden Mundes passt laut Brugsch zu etwas Flüssigem.) Ebbell, in: ZÄS 59, 1924, 144-147 führt 4 Argumente an, weshalb sry.t in den medizinischen pEbers und pBerlin "Husten" sein kann: die Determinative; die Behandlung mit Inhalation; Honig als Heilmittel; ein Rezept mit Honig, das einem Rezept gegen Husten bei Dioskorides ähnelt. Blackman, in: JEA 13, 1927, 187-188 akzeptiert die Hypothese von Ebbell und verwendet sie, um die Stelle nn kḥkḥ.t n.t sry.t in pWestcar 7.19 zu erklären: "without repeated hawking of the cough", d.h. "without bouts of coughing". Ihr wird ebenso in MedWb II, 773-775 gefolgt. Weitere wichtige Hinweise für die Bedeutung "Husten" liefert pBerlin P 10456, auf den schon Lange, in: OLZ 32, 1929, 725-726 hingewiesen hat (von MedWb übersehen). Er zitiert aus pBerlin P 10456 die Passage, in der ein Mann mit der sry.t-Krankheit eine heisere Stimme hat (jw ḫrw=f ḥnr). Dieser Papyrus zeigt außerdem den Zusammenhang zwischen sry.t und der Brust (šnb.t) sowie der Lunge (zmꜣ). Bardinet, Papyrus médicaux, 177 und 214-215 übersetzt sry.t mit "sécrétion-seryt". Für ihn ist sryt also nicht der Husten an sich, sondern die Ursache für den "Husten", der seiner Meinung nach mit "soubresauts dus aux sécrétions-seryt" (d.h. äg. fꜣi̯.t n.t sry.t) umschrieben wird.
- wnn j[_]ꜣ oder m nnj[_]ꜣ: Wegen einer Lücke ist die Stelle schwer leserlich. Es gibt zwei Möglichkeiten. Westendorf, Papyrus Berlin 10456, 251 übersetzt "sein Husten, der sich befindet [...] Auswürfe (?) von Erbrechen" (d.h. wnn und j[__]ꜣ oder [_]ꜣ; eine Präposition müsste hinter wnn ergänzt werden), aber auf S. 252, Anm. d erwägt er auch "sein Husten, verbunden mit Auswürfen von Erbrechen" (d.h. sr.t=f m nnj[_]ꜣ n.w). Das Determinativ des spuckenden Mundes nach der Lücke in Kombination mit dem Substantiv bšw: "Erbrechen; Erbrochenes" führt zur Ansetzung der Bedeutung "Auswurf" für das Lemma j[__]ꜣ oder nnj[_]ꜣ. Vittmann, 72 übernimmt die Lesung mit wnn: "his cough which is [...] [expect]orations(?) of vomit". Westendorf, Handbuch Medizin, 182 verzichtet auf eine Übersetzung: "...] sein Husten [...] Auswürfe (?) von Erbrechen". Bardinet, Papyrus médicaux, 462 liest, seiner Übersetzung nach zu urteilen, ebenfalls wnn, aber seine Übersetzung ist unmöglich: "[Remède pour chasser] ses sécrétions-seryt qui, quand elles viennent (= lors de la toux), sont accompagnées de [...] (et) de vomissements [...]". Für "sont accompagnées de" bräuchte man wnn + (erhaltene) Präposition; "(et)" ist nicht mit dem Genitiv n.w vereinbar und "quand elles viennent" setzt jy=s (Pronomen Feminin zu sry.t) und nicht jy=f voraus.
- sr(y).t=f und jy=f: Das erste Suffixpronomen dürfte sich auf den (männlichen) Patienten beziehen: "sein Husten" = "das Husten des Patienten". Bei jy=f ist das weniger eindeutig. Eventuell gehört es zu bš: "das Erbrechen": "[Auswü]rfe (?) von Erbrechen, wenn letzteres ankommt/einsetzt/erfolgt".
- ḥr jy=f: Entweder ḥr + sḏm=f mit der Bedeutung "wegen, weil", oder ḥr + Infinitiv jy(.t)=f als gleichzeitige Handlung.
Persistente ID:
IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw
Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcAQeWENT8VCUYMhVlbmlYlAaw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.