Satz ID IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc
Kommentare
-
- ḥqꜣ.n=f und das in Zl. 186 anschließende jri̯.n=f: Lloyd und Simpson übersetzen nicht mit emphatischen Konstruktionen, sondern mit Umstandssätzen der Vergangenheit: "nachdem er seine Stadt regiert hatte, ...".
- fḫ: "lösen". Die Form ist ein negiertes sḏm.t=f Passiv, hier als Umstandssatz verwendet. Siehe Zonhoven, in: ZÄS 125, 1998, 84-85.
- ṯꜣm: Es gibt eine Diskussion, ob ṯꜣm oder mṯꜣm zu lesen ist (siehe zuerst Dévaud, in: Sphinx, 13, 1910, 112-118). Von der Wurzel ṯꜣm: "verhüllen" abgeleitet, bedeutet das mit einem Stück Stoff determinierte Substantiv "Binde; Windel", mit dem Phallus determiniert "die Vorhaut". Daneben gibt es eine Bildung mit dem Präfix m: mṯꜣm: "Kleidungstück für Mädchen, Schleier (?)" [auch Kleidungstück für Männer/männliche Kinder: Berliner Lederrolle, I.9-10: m nḫn n fḫ.t n=j mṯꜣ〈m〉; Stele Louvre C 168: šzp.n=j mṯꜣm] sowie ein Wort mṯꜣ(y): "Penis" (von der Wurzel ṯꜣy: "Mann"). Ein Lemma mṯꜣm mit dem Phallus als Determinativ (so Feucht, 248) würde nur in der Chnumhotep-Inschrift vorliegen. Beim Passiv fḫ.t=f ist jedoch eine Präposition erforderlich. Liest man trotzdem mṯꜣm (z.B. De Buck, Berliner Lederrolle), ist fḫ.t=f als ein Aktiv aufzufassen und der Phallus in der Schleife V12 zu emendieren (Verwirrung aus dem Hieratischen). Vgl. auch De Buck, in: Studia Aegyptiaca, I (AnOr 17), Roma 1938, 54-55, Anm. 16; Feucht, Das Kind im Alten Ägypten, 248; Helck, in: Firchow (Hg), Ägyptologische Studien, Fs Grapow, VIO 29, 111; Quack, Merikare, 132 mit Anm. 32; Zonhoven, in: ZÄS 125, 1998, 84-85. Für die Diskussion um die Lesung als n fḫ.t=f m ṯꜣm oder n fḫ.t=f mṯꜣm siehe zuletzt Quack, in: A. Berlejung, J. Dietrich und J.F. Quack (Hgg.), Menschenbilder und Körperkonzepte im Alten Israel, in Ägypten und im Alten Orient (ORA 9), Tübingen 2012, 586-589. Quack präferiert eine Lesung n fḫ.t=f mṯꜣm. Er schlägt keine Übersetzung vor, aber aus seiner Besprechung geht eine mögliche Bedeutung: "als er noch nicht abgelegt hatte den mṯꜣm-Stoff" hervor. Siehe auch H. Willems, A Note on Circumcision in Ancient Egypt, in: M.C. Flossmann-Schütze u.a. (Hgg.), Kleine Götter – Grosse Götter. Festschrift für Dieter Kessler zum 65. Geburtstag (Tuna el-Gebel 4), s.l. 2013, 553-558
Persistente ID:
IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Johannes Jüngling, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd3rPJXpcT0z5tafVYFHX0Zc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.