Hieroglyphic spelling: 𓈖𓃀𓇋𓏲𓂐
Persistent ID:
82620
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/82620
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (masc.)
Translation
Speichel
saliva
Attestation in the TLA text corpus
No occurences in the TLA text corpus
Bibliography
- Wb 2, 244.16
External references
Legacy TLA
82620
Digitalisiertes Zettelarchiv
82620
Vocabulaire de l’Égyptien Ancien
4384
Comments
Data file created:
before June 2015 (1992–2015),
latest revision:
09/27/2024
Editorial state:
Inactive
Please cite as:
(Full citation)"nbj" (Lemma ID 82620) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/82620>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Andrea Sinclair, Simon D. Schweitzer, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/82620, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
nbj(.t): Die Bedeutung „Speichel“ o.ä. ergibt sich aus dem Kontext von pTurin CGT 54051 = pTurin Cat. 1993: Es kommt wohl aus dem Mund des Gottes, und er spuckt es auf die Erde. Wb 2, 244.16 nennt nur diesen einen Beleg; der einzige Beleg für das scheinbar zur selben Wortfamilie gehörende Verb nbi̯, Wb 2, 244.15, beruht auf einer Fehllesung und ist daher zu streichen, s. Junker/Winter, Philae II, 207, Anm. 7 zu Zeile 19. Damit ist nbj(.t) scheinbar ein Hapax legomenon, aber vielleicht auch nicht: Es dürfte sich wohl eher nur um eine Sonderbedeutung von nbj.t: „Flamme“, Wb 2, 244.11-13, handeln. Denn das Wortende wirkt zunächst, als stünde der spuckende Mund, Gardiner Sign-list D26, über Pluralstrichen(?), gefolgt von einem n(?) über dem anschließenden Suffixpronomen. So haben jedenfalls Gardiner, DZA 50.142.760, Černý, Notebook, MSS 17.153, und Roccati, Magica Taurinensia, 69 die hieratische Gruppe transliteriert. Allerdings hat schon Gardiner vermutet, dass eine Verschreibung vorliegen könnte; er gibt eine hieratische Alternative, die aus dem vermeintlichen n ursprüngliche Pluralstriche und aus dem scheinbaren Mund über Pluralstrichen Mund über t macht – vielleicht, denn er gibt keine Hieroglyphen an. Jedenfalls erhält er so ein feminines nbj.t, das die Antwort auf die von ihm selbst gestellte Frage wäre, wieso im Folgenden mit femininen Personalpronomina darauf Bezug genommen wird. Trotz der Zweifel an der exakten Transliteration des Hieratischen fand das Wort als maskulines nbj (nur mit spuckendem Mund unter Weglassung der zweifelhaften Hieratogramme klassifiziert!) Einzug in Wb 2, 244.16. Tatsächlich scheint es sinnvoller, ansatzweise Gardiner zu folgen und eine Verschreibung des Klassifikators anzunehmen – aber nicht etwa aus dem spuckenden Mund über t, weil dann die Endung unter = hinter dem Klassifikator stünde, sondern aus der hieratischen Feuerpfanne, die der fraglichen Zeichengruppe sehr ähnlich sein kann, vgl. die fast identische hieratische Form dieses Klassifikators in ḫ.t: „Feuer“ am Ende von Zeile 3,5. Schreibungen von nbj.t ohne t sind belegt und haben sogar zur Aufnahme eines separaten maskulinen Wortes nbj in Wb 2, 244.7-9 geführt, von dem laut Wb 2, 244,11-13 einige Belege wohl nur für nbj(.t) stehen. Was hier aus Res Mund tropft, ist also nicht normaler Speichel, sondern Feuer. Das heißt, der Speichel des Re besitzt einen geradezu lavaartigen Charakter.
Die Parallele pChester Beatty IX ist an dieser Stelle zerstört, so dass sich diese Hypothese nicht an ihr prüfen lässt.
L. Popko, 08. Juni 2022.
Commentary author: Strukturen und Transformationen