CT640(Text-ID 6GHCXXVRF5AOPNPGBJCMNOMOBE)


Persistente ID: 6GHCXXVRF5AOPNPGBJCMNOMOBE
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Datentyp: Text

Kommentar zur Schrift:
Der hier übersetzte Text ist in Kolumnen, von rechts nach links zum Kopfende hin orientiert, angeordnet. Der Titel ist rubriziert, der Rest in schwarzer Tinte aufgemalt (Faksimile bei Lepsius 1867, Taf. 22–23, Kol. 34–50).

Kommentar zur Datierung:

  • Der Majordomus (jm.j-rʾ-pr) und Kanalvorsteher (jm.j-rʾ-mr) Montuhotep hat eine Grabausstattung, die für das Mittlere Reich typisch ist. Die frühen Ägyptologen benutzten die Onomastik mit mehr oder weniger Erfolg, um das Grab zu datieren. Lepsius erkannte im Namen Montuhotep einen Zusammenhang mit dem Namen von „verschiedenen Königen der 11. und noch früherer Dynastien“ und deshalb gehöre das Grab in dieser Zeit (Lepsius, Aelteste Texte des Todtenbuchs nach Sarkophagen des altaegyptischen Reichs im Berliner Museum, Berlin 1867, 23). Steindorff beobachtete, dass 9 von 23 Personen in den beiden Modellboten von Montuhotep mit „Sobek“ gebildete Namen trugen und eine solche „Modeerscheinung“ passe zur Blütezeit des Sobekkultes im Fayum unter Königen wie Amenemhet III. in der Mitte und am Ende der 12. Dynastie. Kombiniert mit der Stilistik optierte Steindorff für die Särge für die Mitte der 12. Dynastie (Steindorff, Grabfunde des Mittleren Reichs in den königlichen Museen zu Berlin. I. Das Grab des Mentuhotep, königliche Museen zu Berlin. Mittheilungen aus den Orientalischen Sammlungen 8, Berlin 1885, 78–80). Später wies Steindorff den Sarg allgemein der 12. Dynastie zu und vermerkte die Ähnlichkeit mit dem Sarg des Ḫpr-kꜣ-Rꜥw in Kairo (CG 28036 = Sq2C), der wegen seines Namens nicht früher als die Zeit Sesostris' I. sein kann (Steindorff, Grabfunde des Mittleren Reichs in den königlichen Museen zu Berlin. II. Der Sarg des Sebk-O. Ein Grabfund aus Gebelên. Mittheilungen aus den Orientalischen Sammlungen 9, Berlin 1901, v). Willems ordnet die Dekoration der drei Särge typologisch in seinen Außenseitentypus VI (Palastfassade) und Innenseitentypus 2 ein (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 32 [Nr. T1Be und T2Be] und 40 [Nr. T20]), die ab der Zeit Sesostris' III. oder eventuell noch dem Ende der Regierung Amenemhets II. (Außenseitentypus) bzw. ab Amenemhet II. (Innenseitentypus) belegt sind (Willems 1988, 121, 161–164, 190). Die Orthographie und Formulierungen der dekorativen Schriftbänder sind nicht früher als Sesostris I. und normalerweise aus der Zeit von Amenemhet II. oder später belegt (Willems 1988, 115, Anm. 264). Die Statuette des Montuhotep aus seinem Sarg (Berlin ÄM 4650) ist schwer innerhalb der 12. Dynastie zu datieren. Die Perücke ist typisch für den Anfang oder die erste Hälfte der 12. Dynastie, aber die Ausarbeitung des Gesichts kann laut Vandier kaum älter als die Zeit Sesostris' III. sein (Vandier, Manuel d’archéologie égyptienne. III. Les grandes époques. La statuaire, Paris 1958, 273). Alle diese Argumente bringen Willems zu einer Datierung in die „late XIIth Dynasty“, kaum früher als Sesostris III. (Willems 1988, 115). Auch der schreinförmige Deckel des äußeren Sarges gehört ans Ende des Mittleren Reichs (Willems 1988, 171). Lapp setzt die drei Särge typologisch in seinen Typ der 12./13. Dynastie, wobei ein Terminus ante quem non für ihn die Scheintürverzierung auf der Außenseite ist, die in der Residenz erst mit Sesostris III. aufkommt; der Typus wird irgendwann in der 13. Dynastie von seinem Typus der 13. Dynastie abgelöst (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, SAGA 7, Heidelberg 1993, 169–174, 176, 179, 308).


Bibliographie

  • – A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, vol. V-VII, 1954 u. 1956. [H]
  • – P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986. [Ü]
  • – C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, vol. 2-3, 2004. [B, Ü]
  • – R.O. Faulkner: The Ancient Egyptien Cofin Texts, vol. II, 1977. [Ü,K]
  • – R. Lepsius, Aelteste Texte des Todtenbuchs nach Sarkophagen des altaegyptischen Reichs im Berliner Museum (Berlin 1867), Taf. 16–29. [*F]
  • – K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 173–176 (Spruch 15). [U,Ü,K]


Beschreibung
Der uns hier interessierende Schlangenbeschwörungsspruch 640 (Kol. 64–80) befindet sich auf der hinteren Längswand (Kol. 31–98) in Höhe des Beckens und der Oberschenkel (Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents, Berkeley 1979, 99).


Datensatz-Protokoll

  • – Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006
  • – Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 27.02.2019
  • – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 24.06.2019


Autor:innen: Katharina Stegbauer; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko
Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 30.10.2023
Redaktionsstatus: Verifiziert

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, "CT640" (Text-ID 6GHCXXVRF5AOPNPGBJCMNOMOBE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/6GHCXXVRF5AOPNPGBJCMNOMOBE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.3, 16.5.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/6GHCXXVRF5AOPNPGBJCMNOMOBE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)