Sentence ID IBcCBlwvnwvrSUqguBVcWuC1iWM



    substantive_masc
    de
    Topf

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_3-lit
    de
    [Verb]

    PsP.3sgm
    V\res-3sg.m
de
Ein hdm-gemachter qd-Topf: ∅.
Author(s): Lutz Popko; with contributions by: Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Text file created: 07/25/2017, latest changes: 10/14/2024)

Comments
  • qd: Hapax legomenon; der gut belegte Beruf des qd.w: „Töpfer“ dürfte aber die Bedeutung absichern.

    hdm: Hapax legomenon. Brugsch, Wb VI, 768 vermutete mit Verweis auf hebräisch הָדַם („mit ähnlicher Bedeutung“): „zerbrechen in Stücke, zerstückeln“. Daher auch Joachims „zerstückelte Figur“ (Papyros Ebers, 168; „Figur“ für qd ist wohl ein Missverständnis von Brugschs Vorschlag „Form, Gestalt in Umrissen“, Wb VII, 1267) und „ein zerschlagener (?) Topf“ auf DZA 26.410.770. Letztlich war Wb diese Bedeutung aber zu unsicher, so dass der Eintrag in Wb 2, 505.16 ohne Übersetzung erfolgte. Daher bietet auch Ebbell, Papyrus Ebers, 107 keine Übersetzung; ebenso wenig Grundriß der Medizin IV/1, 38 oder Bardinet, Papyrus médicaux, 360. Spalinger, in: W.F. Reineke (Hrsg.), First International Congress of Egyptology. Acts, Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 14, Berlin 1979, 603, Anm. 32 schlägt eine Verbindung dieses Verbs mit einem auf der Elephantine-Stele des Amasis, Zeile 17 vorkomenden, klassifikatorlosen Verb htm vor: „A ...-ed (submerged?) pot, boiled in oil“. Vgl. dazu die Erstabschrift der Stele von G. Daressy, Stèle de l’an III d’Amasis, in: RecTrav 22, 1900, 1-9, dort S. 2. Die Lesung htm stammt von Spalinger; Daressy übersetzt die Passage zu Beginn der Zeile (S. 4) mit: „la terre fut parcourue comme par un vent de tempête“, hat also wohl tꜣ ht m ḏꜥ n šnj.t gelesen und an das seltene htt: „(den Himmel) durchziehen“ (vgl. Wb 3, 504.3) gedacht. Inspiriert von dieser Stelle und seiner Lesung htm, schlägt Spalinger für das hdm des pEbers eben „submerged?“ vor, worauf wiederum Meeks „renverser“ (ohne Fragezeichen) basiert (AL 79.1846). Westendorf, Handbuch Medizin, 678 („ein zerbrochener (??) Topf“) scheint dagegen wieder den Vorschlag von Brugsch/Joachim/DZA aufzugreifen, obwohl er in der zugehörigen Anm. 203 dezidiert auf Meeks und Spalinger referiert. Tatsächlich ist Spalingers Vorschlag anzweifelbar: Zum einen ist er wohl hauptsächlich vom Kontext geleitet, genauer von der anschließenden Phrase, die er ḏꜥ nšnjt ꜥgꜣ ꜥḥꜥ.w=sn list und mit „a storm raged, their ships were overturned“ übersetzt. Zum zweiten ist auch die Lesung des Beginns von Kolumne 17 nicht ganz zweifelsfrei. In jüngerer Zeit liest etwa A. Blöbaum, „Denn ich bin ein Herrscher, der die Maat liebt“. Herrscherlegitimation im spätzeitlichen Ägypten. Eine vergleichende Untersuchung der Phraseologie in den offiziellen Königsinschriften vom Beginn der 25. Dynastie bis zum Ende der makedonischen Herrschaft, AegMon 4, Aachen 2006, 271-271 weder tꜣ htm ḏꜥ n šnj.t noch tꜣ ht m ḏꜥ n šnj.t, sondern p.t m ḏꜥ n šnj.t: „(Der Gott öffnete) den Himmel für einen Hagelsturm“. So auch K. Jansen-Winkeln, Die Siegesstele des Amasis, in: ZÄS 141, 2014, 133-154, hier 138: „(Der Gott trachtete danach, ihm zu öffnen(??)) den Himmel in einem Hagelsturm“. (Letztere Übersetzung berücksichtig, dass ḏꜥ nicht mit der Präposition n, sondern mit m angeschlossen ist). Zu einer Handkopie der Stelle, die auf neuerer Kollationierung basiert, s. Jansen-Winkeln, ebd., S. 135. Auf S. 141, Anm. 57 gesteht Jansen-Winkeln eine gewisse Unsicherheit ein, weil die neue Lesung voraussetzt, dass p.t merkwürdigerweise mit den Phonogrammen unter dem Klassifikator/Logogramm geschrieben sei und nicht, wie man erwarten würde, darüber. Trotz dieser Unsicherheit könnte sich Spalingers htm insgesamt als Ghostword erweisen, was natürlich einen Zusammenhang mit dem hdm des pEbers unmöglich macht. Hannig, HWb, Marburger Edition, 532, Nr. 19236 schlägt unter Vorbehalt „abreiben“ vor. Ob das eine Weiterführung von Spalingers Idee „submerged“ ist, in dem Sinne, dass eine Topfscherbe, die überspült oder untergetaucht wird, eine gereinigte und damit abgeriebene Topfscherbe ist?

    Commentary author: Lutz Popko

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Lutz Popko, with contributions by Florence Langermann, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Sentence ID IBcCBlwvnwvrSUqguBVcWuC1iWM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCBlwvnwvrSUqguBVcWuC1iWM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCBlwvnwvrSUqguBVcWuC1iWM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)