Naophore Statue des Djedher (Kairo TR 4/6/19/1)(Object ID 3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E)
Persistent ID:
3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E
Data type: Object
Object type: Statue / Figur
Materials: Stein
Condition: fragmentarisch
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Finding place
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südliches Delta | zentraler Teil | Athribis/Benha
Certainty: probable
Is origin: Yes
Comment on this place: Aus textinhaltlichen Gründen aus Athribis im Delta. Die Götter von Athribis werden im Text erwähnt und der Statuenbesitzer Djedher ist von einer weiteren Statue (Kairo JE 46341), einer Heilstatue, die bei Sebacharbeiten im Jahr 1918 in Athribis gefunden wurde, bekannt. Diese Heilstatue Kairo JE 46341 wurde im antiken Stadtzentrum gefunden, wahrscheinlich im Sanktuar des heiligen Falken. Die Inschriften der Heilstatue besagen, dass Djedher für das Sanktuar der heiligen Falken zuständig war und eine weitere Statue von sich in der Nekropole hat aufstellen lassen. Im Jahr 1919 wurde unsere kopflose, naophore Statue desselben Mannes im Museum von Kairo registriert (TR 4/6/19/1: Vernus 1978, 193-195, Doc. 161) und im Februar 1920 wurde ein Statuensockel für das Oriental Institute von Chicago angekauft (OIM 10589: Sherman 1981). Diese beiden Teile könnten zur gleichen Statue gehört haben (so zuerst Sherman, 1981, 84), die nach Meinung von Sherman (1981, 84) eben die Statue in der Nekropole gewesen sein könnte. Grund für diese Annahme ist vor allem die Tatsache, dass in den Formeln des Statuensockels Osiris von Iat-ma (Osiriskult beim Falkenheiligtum) und die Götter von Rosetau im Norden von Athribis angesprochen werden, d.h. die Götter der Nekropole (nur die Götter von Rosetau auf unserer Statue erwähnt). Allerdings könnten in Anbetracht der naheliegenden Fund- und Ankaufsdaten (Sebachgrabungen fanden zur damaligen Zeit nur im Stadtgebiet statt) die drei Objekte alle im gleichen Komplex im Stadtzentrum aufgestellt gewesen sein, verschieden von der mutmaßlichen Statue in der Nekropole (Leclère 2008, 247-248). Gräber der 26. Dynastie wurden im Norden von Athribis gefunden (siehe Dabrowski 1962, Plan I, Nr. 9 und 10). Eine Nekropole mit Falkenbestattungen wurde in Quesna/Quwaysna, ca. 9 km nördlich von Athribis, entdeckt (Rowland 2013), aber es ist unklar, ob dies die Nekropole war, für die Djedher zuständig war.
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Current location
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Egyptian Museum
Inventory no(s).: TR 4/6/19/1
Comment on this place:
Die Statue wurde am 4. Juni 1919 als erstes Objekt dieses Tages im temporären Register des Museums in Kairo eingetragen, daher die Inventarnummer TR 4/6/19/1. Über den tatsächlichen Erwerb (Ankauf?) ist nichts publiziert.
Dating: Philipp Arrhidaios
Comment on dating:
- Der Name des Philippus Arrhidaeus ist zwei Mal auf dem Sockel einer weiteren Statue des Djedher in Kairo (JE 46341), einer Heilstatue, vermerkt. Sherman (1981, 83-84) vermutet, dass die Heilstatue JE 46341 später als der Statuensockel OIM 10589 + naophore Statue Kairo JE 4/6/19/1 angefertigt wurde, vielleicht als Djedher gerade verstorben war und den Beinamen „der Retter/Beschwörer“ bekommen hatte. Sie möchte auf Grund von historischen Informationen im Text der Heilstatue (Soldaten im Tempelbezirk) und der Tatsache, dass die Titulatur von Philippus Arrhidaeus auf der Heilstatue unvollständig ist, annehmen, dass die Heilstatue kurz nach dem Tod von Alexander dem Großen und zu Beginn der Regierung von Philippus Arrhidaeus angefertigt wurde (also ca. 323 v. Chr.), der Statuensockel + naophore Statue entsprechend etwas früher, vielleicht noch am Ende der Regierung von Alexander dem Großen, also ca. 325 v. Chr. (Sherman 1981, 85). Jansen-Winkeln 2023, 553 setzt den Sockel von Chicago, die naophore Statue von Kairo sowie die Heilstatue alle in die Regierung von Philippus Arrhidaeus.
Description
- Stehende, naophore Statue. Der Mann ist in einem Gewand mit sog. „persischem Knoten“ gekleidet. Die Statue ist in Taillenhöhe gebrochen (Vernus 1978). Sie ist kopflos und nur der Torso ist erhalten (Sherman 1981, 83). Maßangaben und Material sind bislang nicht publiziert. Welche Gottheit sich im Naos befunden hat, ist unbekannt (möglicherweise Horus-Chentechtai). Der Rückenpfeiler ist hieroglyphisch beschriftet, mit einer beschädigten Darstellung des Chentechtai (?) oben. Unter der Darstellung findet sich ein Text in 4 Textkolumnen, außerdem jeweils eine weitere Textkolumne auf den beiden Schmalseiten des Rückenpfeilers.
Bibliography
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– P. Vernus, Athribis. Textes et documents relatifs à la géographie, aux cultes, et à la histoire d’une ville du Delta égyptien à l’epoque pharaonique (BdE 74), Le Caire 1978, 193-195 (Doc. 161) [H,Ü,K]
-
– K. Jansen-Winkeln, Inschriften der Spätzeit. Teil V: Die 27.–30. Dynastie und die Argeadenzeit. Bd. 2. Nektanebos II. – 4. Jahrhundert insgesamt, Wiesbaden 2023, 553 (Nr. 80.15) [H]
-
– L. Dabrowski, La topographie d’Athribis à l’époque romaine, in: ASAE 57, 1962, 19-31 und Pl. I-II [Lageplan]
-
– F. Leclère, Les villes de Basse Égypte au Ier millénaire av. J.-C. (BdE 144), Le Caire 2008, Vol. I, 247-254 [K]
- – E. J. Sherman, Djedḥor the Saviour Statue Base OI 10589, in: JEA 67, 1981, 82-102 und Taf. XIII-XIV [K]
Hierarchy path(s):
File protocol
- – Peter Dils, 24. Februar 2025, Ersteingabe
Please cite as:
(Full citation)Peter Dils, "Naophore Statue des Djedher (Kairo TR 4/6/19/1)" (Object ID 3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 20, Web app version 2.3.2, 10/31/2025, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/3LFVS7TP7JFPRHEOOI2343V47E, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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