z.t(Lemma ID 125060)
Hieroglyphic spelling: 𓊃𓏏𓅬
Persistent ID:
125060
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/125060
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun (fem.)
Translation
Attestation in the TLA text corpus
179
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
2800 BCE
to
526 BCE
Spellings in the TLA text corpus:
Bibliography
-
Wb 3, 407.16-17
- LÄ II, 504
External references
Comments
Please cite as:
(Full citation)"z.t" (Lemma ID 125060) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/125060>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Lisa Seelau, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/125060, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
Sicher als Spießente (Anas acuta) identifiziert. Schon Champollion, Dictionnaire, 322 kannte den Vogel, seine Identifikation ist jedoch zu revidieren: "Espèce d'oie ou canard; le chenalopex". Seine Quelle war eine Abbildung der Spießente mit der Beischrift z.t in der Mastaba des Mꜣ-nfr in Saqqara (PM III²/2, 575-577, heute in Berlin). Richtig hatte der Ornithologe Paolo Savi Rosellini die Identifikation als "anas acuta" vorgeschlagen (Rosellini, Monumenti Civili, Tf. 12, Nr. 8 und Kommentar zur Tafel in: Monumenti dell' Egitto e della Nubia, II, Monumenti Civili, Tomo I, Pisa 1834, 184; für Paolo Savi s. S. 171, Anm. 2, und 173). Das wurde von Birch, Dictionary, 501 übernommen: "bird, Anas acuta". Leider war Brugsch, Hierogl.-dem. Wb, 4, 1155-1156, s.v. se, se-t weniger sorgfältig, denn er unterschied nicht zwischen s und z.t): "bezeichnet nach Dr. Bilharz's Untersuchungen darüber, eine besondere zu den Opfern vielfach verwendete 'Entenart'". Loret, in: Lortet/Gaillard, La faune momifiée de l'ancienne Égypte, Lyon 1905, x differenziert zwar zwischen z.t und s, verwechselt dann aber beide Vögel, denn er hat s statt z.t fälschlicherweise als Spießente (Dafila acuta) identifiziert. Wb. 3, 407.16-17 s.v. z.t schreibt, dass z.t "Urspr. wohl zꜣ.t und das Wort, von dem das Zeichen [gemeint ist G39] seinen Lautwert zꜣ erhalten hat. Art Gans oder Ente". zꜣ (maskulin) ist allerdings nicht als ein Wort für eine Entenart belegt. Montet, Scènes de la vie privée, 143 hat sicherlich die Vertauschung von Loret erkannt und transkribiert gleich zꜣ.t mit der Identifikation "le canard pilet", d.h. die Spießente. Das geht auch ganz klar aus den charakteristischen spitzen Schwanzfedern bei mehreren Darstellungen in Mastabas des Alten Reiches hervor, wie es auch der Architekt und Naturforscher Boussac, in: RecTrav 33, 1911, 59-63 feststellt. Schäfer, in: Wreszinski, Atlas III, 172 zu Tf. 83.B, der sich auf die Expertise des Zoologen Max Hilzheimer berufen konnte (s. Atlas III, Vorwort), nennt den z.t-Vogel in der Mastaba des Manefer aus Saqqara (heute Berlin) eine "Spießente, Dafila acuta" und beschreibt sie als: "Lange, spitze Schwanzfedern, Flügelrand abgesetzt". Boessneck, Zur Gänsehaltung im alten Ägypten, in: Festschrift der Wiener Tierärztlichen Monatsschrift Herrn Professor Dr. Josef Schreiber zum 70. Geburtstag gewidmet, Wien 1960, 192-206 hat die verschiedenen Bezeichnungen untersucht, thematisiert z.t als "Spießente, Anas acuta L." aber begründet dies nicht weiter (ähnlich Boessneck, Die Tierwelt des Alten Ägypten, München 1988, 102). Vandier, Manuel d'archéologie égyptienne, V, 403 folgt Montet, Schäfer und Boessneck mit "canard pilet". Die Identifikation wurde nicht mehr in Frage gestellt. Auch bei den Hieroglyphen G39, G40 und G41 ist die Identifikation als Spießente sicher. Für G39 und G40 findet sie sich bei Griffith, Hieroglyphs, ASE 6, 1898, 22-23. Dort kann man auch lesen, dass z.t die Dafila acuta ist und wohl von der Wurzel zꜣ stammt. Die heutige Nomenklatur benutzt Anas acuta, mit Dafila acuta als Synonym. Das Nomen z.t ist feminin, auch wenn des öfteren das Federkleid des Enterichs/Erpels aufgemalt wird (z.B. Mastaba des Kaemankh, Giza G4561 = Junker, Giza IV, 1940, Tf. VII zwischen 64-65). z.t genannte Enten in den Darstellungen des Alten Reiches ohne die typischen spitzen Schwanzfedern (z.B. Mastaba des Raemka: Boessneck, Tierwelt, Tf. 172; Mastaba des Ti, Saqqara: Houlihan, The Birds of Ancient Egypt, 72, Fig. 101) könnten laut Boessneck, Die Tierwelt des Alten Ägypten, München 1988, 104 weibliche Spießenten sein. Für Boussac, in: RecTrav 33, 1911, 60 sind es noch nicht ganz ausgewachsene Vögel (mit Verweis auf ein Beispiel in Beni Hassan). Darstellungen der Spießente können außerdem mit der Beischrift ḥp versehen sein (z.B. Mastaba des Ti, Saqqara: Houlihan, The Birds of Ancient Egypt, 72, Fig. 101; Mastaba des Raemka: Boessneck, Die Tierwelt des Alten Ägypten, München 1988, Tf. 172; Grab des Hetepka: Martin, The Tomb of Ḥetepka, Tf. 17, Block 19; auf einem Turiner Relief aus dem Grab des Sopduhotep [Harpur, in: MDAIK 42, 1986, 63] hat der ḥp-Vogel nicht das Aussehen der Spießente). Laut Wolterman (in: JEOL 32, 1991-92, 121-122) und Wassell (Ancient Egyptian Fauna, Diss. Uni Durham 1991, I, 110: http://etheses.dur.ac.uk/1152/) ist ḥp der Name des Enterichs/Erpels der Spießente (die Identifikation von ḥp als "Löffelente (?), Anas clypeata (?)" durch Mahmoud, Die wirtschaftliche Bedeutung der Vögel, 79-80 ist sicher falsch). Für Brugsch, Hierogl.-dem. Wb. 3, 951 bedeutet der Name ḥp "der Läufer". Wolterman (in: JEOL 32, 1991-92, 121-122) erwägt die Übersetzungen "hasty one" und "rower", d.h. die Fortbewegungsart ist das Benennungsmotiv. Für die z.t-Ente siehe zuletzt ausführlich Thuault, in: CdE 92/184, 2017, 232-238. In Opferlisten kann auf der Position und anstelle von z.t der Vogel mz.t genannt werden, den Barta, Opferliste, 75 als Vollform des z.t-Vogels erklärt, nämlich als mz(ꜣ).t. Thuault, in: CdE 92/184, 2017, 237-238 möchte in mz.t eher eine erweiterte Form erkennen. Die Orthographie mz.t findet sich niemals bei Vogeldarstellungen.
P. Dils (Artikel verfasst im Okt. 2018)
Commentary author: Strukturen und Transformationen